Fairerweise vorab: Covid hat das Chirurgietertail ganz schön durcheinander gewirbelt!
Das Henri als Corona-Krankenhaus musste viele planmäßige große OPs verschieben und die Hälfte der OP-Säle schließen (nervt die ÄrztInnen noch mehr als PJs).
Das Aufgabenspektrum umfasst alle klassischen Tätigkeiten: Blutentnahmen und Zugänge legen (mit großer Unterstützung durch Pflege/ spezielle Dienste), Visiten, Patientenaufnahmen und vor Allem Haken halten. Die ärztlichen Teams sind sehr nett und bereit einem viel beizubringen (Eigeninitiative vorausgesetzt). Großen Stress gibt es wahrend der Arbeit nicht, pünktlicher Feierabend gegen spätestens 15 Uhr war immer drin.
PJ Unterricht wurde für die Chirurgie leider komplett gecancelt, während die Internisten gleichzeitig jede Woche 3 Kurse angeboten haben...
Da die Unfallchirurgie komplett geschlossen war, wurde ich hierfür ins Partnerkrankenhaus Friederikenstift verlagert.
Vorteil: Als überregionales Traumazentrum kann man da ganz schön viel erleben!! Nachteil: Man wird von Morgens bis Nachmittags ausschließlich im OP verheizt. Selbst ein ganzer Nachtdienst (den man sich wünschen kann) fand ausschließlich im OP statt.. Das Team ist auch hier nett, der Chef im Tonfall und Aussagen gegenüber Allen (Oberarzt bis PJ) jedoch oft sehr daneben.
Wen der Bereich interessiert, go for it! Ansonsten lieber nochmal nachfragen oder Urlaub nehmen. Die Regelung wird sicher aber auch bald wieder aufgehoben.
Das Henri ist zu empfehlen, wenn du einen guten Einblick in die Chirurgie bekommen möchtest, das ganze aber in einem überschaubarem Rahmen bleiben soll.
