PJ-Tertial Innere in St. Barbara-Klinik (5/2020 bis 9/2020)

Station(en)
ZNA, Intensiv etc.
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Diagnostik, Notaufnahme, Station
Heimatuni
Witten/Herdecke
Kommentar
Ich möchte vorab sagen, dass ich der Inneren aufgrund von schlechten Erfahrungen in Blöcken/ Famulaturen vor dem PJ eher ablehnend gegenüber stand und ich nun allerdings sagen kann, dass dieses Tertial in der St. Barbara-Klinik mein bestes überhaupt war, sogar mit Abstand.

Als PJler wird man von Anfang an hervorragend durch Frau Jackenkroll betreut und am ersten Tag, der allgemeine Einführungstag an der Klinik, mit allem Wichtigen wie Schlüssel zum PJ-Zimmer, Telefon, Unterkunft, Rotationsplan, Park- und Essenskarte etc. ausgestattet. Bei einem anschließenden gemeinsamen Frühstück mit allen neuen PJlern konnten wir uns kennenlernen und uns wurde direkt gesagt, dass die festgelegten Rotationsstationen nicht in Stein gemeißelt sind. Auf Wünsche kann jederzeit eingegangen werden, was keine leere Versprechung ist.
Frau Jackenkroll kümmert sich dabei wirklich zu jederzeit um alle PJ-Belange und man findet mit ihr (im übrigen eigentlich mit jedem in diesem Haus) immer Lösungen für alle Probleme.
Hier sei euch also gesagt: Betreuung durch die verantwortliche Stelle - TOP!

Allgemein: Der Rotationsplan der Inneren beinhaltet alle Abteilungen der Inneren des Hauses mit Ausnahme der (Hämato-)Onkologie. Auf Nachfrage ist eine Rotation in das Partnerhaus allerdings auch jederzeit möglich.
Gastroenterologie:
Ich wurde sehr herzlich in der Gastro aufgenommen und man hat mit mir besprochen, wie man sich den Aufenthalt für die PJler vorstellt. Die Gastro ist organisiert wie überall sonst auch, es gibt eine Funktionsabteilung, wo geschallt, endo- und gastroskopiert wird. Hier ist man jederzeit willkommen und kann praktisch immer zugucken, Fragen stellen (die IMMER ausführlich beantwortet werden) und das eine oder andere Mal unter Aufsicht die Geräte bedienen. Schallen kann man hier ebenfalls eigentlich jeden Patienten und die Befunde dann mit dem zuständigen Oberarzt besprechen. Die praktischen (Untersuchungs-)Fähigkeiten kann man hier in jedem Fall gehörig ausbauen. Auf der Station war es darüber hinaus auch lehrreich. Klar, die eine oder andere Blutentnahme oder Viggo war dabei, allerdings gibt es im Haus einen BE-Dienst, der die meiste Arbeit abnimmt. Ich habe mich dazu entschieden, eigentlich jeden Tag etwas zu unterstützen, das ist allerdings kein muss und die Abnahmen halten sich wirklich in Grenzen (trotz Innere). Dank der motivierten und jungen Assistenzärzte auf der Station durfte ich nach Rücksprache schnell eigene Patientenzimmer übernehmen, mir Gedanken zur Diagnostik und Therapie machen, Untersuchungen anordnen, durchführen und auswerten und Visiten selbstständig durchführen - natürlich immer unter Supervision eines Assistenzarztes. Ich muss gestehen, dass ich hiervor am meisten Angst hatte, weil ich mich auf dem Gebiet der Inneren einfach unsicher fühle/gefühlt habe, aber an dieser Stelle sei angemerkt, dass durch die wirklich exzellente Unterstützung und das wirklich geile Teaching durch Assistenten die Angst verloren ging und mir die Tätigkeit wirklich Spaß gemacht hat.
Aber alles läuft nach der Devise: Alles kann, nichts muss.
Durch Personalknappheit konnte ich so noch Arbeit abnehmen, was mir wirklich gedankt wurde und man sich super schnell integriert und als Teil des Teams gefühlt hat. Ich wurde hier zu keinem Zeitpunkt ausgenutzt oder runter gemacht oder Ähnliches. Durch ein solches kollegiales Verhalten ist man sogar ganz im Gegenteil motiviert und die Lernkurve war steil.

Kardiologie:
Eigentlich unterscheiden sich die anderen Abteilungen nur noch durch ihre Ausrichtung. In der Kardiologie war ich eigentlich die meiste Zeit auf der Intensivstation oder in der Funktion / dem Katheter. Auch hier ist man überall immer herzlich willkommen, man darf steril mit an den Tisch (Katheter), kann jederzeit Fragen stellen, die ausführlich und gut beantwortet werden. Es herrscht gute Stimmung, man lacht und lernt viel. Man darf Echos machen, Langzeit-RRs und -EKGs auswerten etc.
An dieser Stelle möchte ich noch mal explizit darauf hinweisen, dass sich der Aufenthalt auf der Intensivstation ABSOLUT LOHNT. Der leitende OA (Schmidtendorf) ist ein wandelndes Lexikon und ich möchte hier für Interessierte noch kurz näher drauf eingehen, weil es bei uns etwas unglücklich gelaufen ist.
Eine Rotation auf die Intensiv ist GEWÜNSCHT und MÖGLICH. Aus irgendeinem Grund gab es bei uns das Gerücht, dass Herr Dr. Schmidtendorf nichts von Studenten hält. Das ist wirklich absoluter Quatsch, im Gegenteil:
1. Freut man sich über die Anwesenheit von Studenten (Zumindest während meiner zwei Wochen dort)
2. Das Teaching ist auch hier wirklich richtig gut, keine Angst vor Fehlern!
3. Es ist spannend, sich hier einzubringen und von dem Wissenstand zu profitieren.

Nephrologie:
Die Nephrologie ist sehr klein, aber auch hier gibt es spannende Fälle und eine recht große Dialyse. Man kann sich hier ebenfalls überall einbringen und verbringt viel Zeit mit den Assistenten und dem Chef (Es gab zu meiner Zeit keinen OA).

ZNA:
Die ZNA ist die Abteilung mit der längsten Rotation. Hier gilt: Mach mal und dann besprechen wir das. Hier macht man wirklich vertretbar alles. Anamnese, Untersuchung, Schallen, Diagnostik anmelden, Medikamente anordnen (nach Rücksprache), die Dokumentation, das Therapieschema.
Es ist sehr stressig, aber hier kann man wirklich viel lernen und sich überall da einbringen, wo man möchte. Es hat mir hier vor allem mit dem Team (Pflege und Ärzte sind echt superkorrekt!!) hervorragend gefallen.
Wenn man hier die erste Woche ganz gut überstanden hat, lohnt es sich, Dienste mitzumachen. Als Ausgleich bekommt man dafür einen Tag frei (Wie soll ich euch sagen Freunde. Es lohnt sich, wenn ihr versteht ;))

Pneumologie:
Auf der Pneumologie war es auch sehr spannend, hier habe ich allerdings leider nur eine Woche verbringen können (Habe die Rotationszeiträume hier und da verlängert, was zur Verkürzung in der Pneu geführt hat). Man kann immer mit zu den Bronchos oder in die Funktion, kann Oberärzte und Chef immer alles fragen und bekommt auch hier sehr gutes Teaching.

Insgesamt gilt: Der Umgang ist locker und man KANN sehr viel lernen, wenn man möchte. Wenn nicht, dann ist einem zumindest keiner böse ;)...
Zur Rotation selbst sei gesagt, dass ihr jederzeit kurzfristig mit Frau Jackenkroll absprechen könnt, eine Rotation zu verlängern, zu verkürzen, zu ändern, mal ganz woanders reinrotieren (z.B. Neurochirurgie, NEF, Radiologie etc.). Das stellt alles kein Problem dar.

Abschließend möchte ich noch mal was zum Umgang mit den PJlern loswerden.
Egal mit wem ich Kontakt hatte in der Inneren sowohl die Pflege, als auch die Assistenten, Fach-, Ober- oder Chefärzte. Ich wurde zu keinem Zeitpunkt von irgendjemandem dumm angemacht, schlecht behandelt oder bloßgestellt. Mit eigentlich allen habe ich mich sehr gut verstanden, man ist hier den PJlern sehr zugewandt, interessiert an unserer Ausbildung und der Erfahrung in der Inneren. Hier wird nichts eng gesehen, man kann immer mal früher gehen und wird eingeladen, alles kennenzulernen und sich ggf. für die Innere zu entscheiden. Der Respekt, der uns entgegengebracht wurde, war groß.
Das Teaching ist, wenn man sich einbringt, wirklich gut. Sich einbringen wird anerkannt und gefördert.
Ich gehe explizit darauf ein, weil viele meiner Praxiserfahrungen im Laufe des Studiums mir gezeigt haben, dass sich die Medizin und der Umgang miteinander innerhalb ebendieser in eine wirklich unangenehme Richtung entwickelt hat/ entwickelt und ich mir nicht ganz sicher war, ob es überhaupt noch Abteilungen gibt, die eine angenehme Arbeitsatmosphäre schaffen. Zumindest aus PJler-Sicht muss ich sagen, war es hier wirklich herausragend, was ich ernst meine (Niemand hat mich bezahlt oder bedroht ;)).

Ich ganz persönlich hatte wirklich eine exzellente Zeit hier und kann wirklich jedem, ausnahmslos, das Inneretertial hier empfehlen!
Bewerbung
PJ-Portal
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Fallbesprechung
Bildgebung
Repetitorien
Patientenvorstellung
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Patienten untersuchen
Patienten aufnehmen
Briefe schreiben
Eigene Patienten betreuen
EKGs
Poliklinik
Röntgenbesprechung
Braunülen legen
Notaufnahme
Punktionen
Untersuchungen anmelden
Blut abnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Unterkunft gestellt
Essen frei / billiger
Gehalt in EUR
400-450€

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.07