PJ-Tertial Chirurgie in Universitaetsklinikum Heidelberg (11/2020 bis 2/2021)

Station(en)
Viszeralchirurgie (E2 + Ambulanz), Kinderchirurgie, Unfallchirurgie/Orthopädie
Einsatzbereiche
OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station, Notaufnahme
Heimatuni
Heidelberg - Fakultaet Heidelberg
Kommentar
Pflichttertial im Corona-Jahrgang, also viele PJler, entsprechend weniger Routine-Stationsarbeit für den einzelnen aber auch weniger OP-Assistenz.

Pro:
- die Rotationen (alle meine Rotationswünsche wurden umgesetzt)

- Kinderchirurgie: nettes Team und entspannter Umgang mit flachen Hierarchien. Operateure erklären auf Nachfrage sehr viel. Man darf im OP wenig selbstständig machen (die Assistenten im übrigen auch nicht), auf Station läuft man meist nur bei Visite mit (Blutentnahmen macht die Pflege, Nadeln die Assistenten) und macht kurz Verlaufsdoku. In der Ambulanz kann man eigenständig Patienten sehen, untersuchen und dokumentieren. Da wir viele PJler waren, konnte jeder einen Studientag pro Woche nehmen. Fazit: praktisch lernt man nicht viel aber es ist eine sehr entspannte Rotation.

- Unfall-/Ortho (Schlierbach): hier durfte man im OP etwas mehr machen (Wundverschluss, Drainageannaht). Die meisten Operateure haben gerne erklärt. Stumpfes Bein-Halten bei Hüft-TEPs musste ich kein einziges mal, da das die Sektion Endoprothetik macht. Auf Station nette Stimmung, man wird gut eingebunden (kann z.B. viele Briefe diktieren) und in der Ambulanz eigene Patienten sehen. Bezüglich Überstunden im OP wurde mir direkt am Anfang gesagt, sie aufzuschreiben und dann dafür Tage freizunehmen (hat auch geklappt). Sehr schön auch der Arbeitsweg am Neckar lang :)

- die Ambulanzrotation: sehr nettes Team, eigenständiges Arbeiten: Patienten sehen, untersuchen, dokumentieren und Assistenten vorstellen. Nur vereinzelt Blutentnahmen und Nadeln, man konnte selber Sono-Abdomen und Wundversorgungen üben.

Contra:
- Viszeralchirurgie-Rotation: auf Normalstation ist man sehr mit Routine-Tätigkeiten ausgelastet, viele Blutentnahmen und Nadeln morgens sodass man meist die Visite verpasst. Die Assistenten sind zwar recht nett, nehmen sich aber kaum Zeit Dir individuell etwas beizubringen. Oberärzte ignorieren einen konsequent. Dann lange OP-Einsätze (s.u.) ohne dass man für die Überstunden Studientage nehmen kann.

- die Stimmung insbesondere im OP: Operateure stellen sich nicht vor (auch wenn man selbst das mehrfach tut), man muss wie in den Vorberichten beschrieben fast ausschließlich stumpf Haken halten. Von sich aus erklären die wenigsten Operateure etwas, dafür wird man direkt in sehr unfreundlichem Ton zurecht gewiesen, wenn nach 2h halten der Zug auf dem Leberhaken etwas nachlässt. Auch zwischen Operateuren/Assistenten/OP-Pflege war die Stimmung oft sehr angespannt.

- die Organisation: die PJ-Sekretärin Frau A. macht/informiert nur über das Nötigste und reagiert spät auf Anfragen.

- die Dienste: hier wird man entweder in den OP gerufen (Stumpf haken-halten), oft auch nur um den Patienten in den Aufwachraum zu bringen, ohne eine Übergabe zu bekommen (geht gar nicht, habe ich in keiner anderen chirurgischen Abteilung je erlebt). Dort soll man den Patienten dann dem Anästhesisten übergeben. Ansonsten rennt man durchs Haus um Nadeln zu legen, Blutabzunehmen oder EKs zu schreiben. Wenn man im OP steht tut man das gerne auch deutlich über das offizielle Dienstende um 24:00 Uhr hinaus.

Fazit: Genau wie in den Vorberichten. Schlechtes Klima, praktisch lernt man nicht viel. Meine Empfehlung: Schaut dass ihr über Rotationen möglichst wenig Zeit auf viszeralchirurgischer Normalstation seid, Ambulanz lohnt dafür sehr. HIPSTA soll anstrengend aber top sein!
Bewerbung
3 Monate vorher über die Uni
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
Bildgebung
Fallbesprechung
Patientenvorstellung
Tätigkeiten
Untersuchungen anmelden
Braunülen legen
Briefe schreiben
EKGs
Chirurgische Wundversorgung
Gipsanlage
Röntgenbesprechung
Blut abnehmen
Patienten aufnehmen
Notaufnahme
Mitoperieren
Patienten untersuchen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
400
Gebühren in EUR
keine

Noten

Team/Station
3
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen des PJlers
4
Klinik insgesamt
3
Unterricht
3
Betreuung
4
Freizeit
4
Station / Einrichtung
3
Gesamtnote
3

Durchschnitt 3.2