PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Spital Walenstadt (3/2020 bis 6/2020)

Station(en)
C2
Einsatzbereiche
OP, Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme
Heimatuni
LMU Muenchen
Kommentar
Das Tertial in Walenstadt startete bei mir zu Corona-Zeit, wodurch relativ schnell der elektive Betrieb reduziert wurde, um Kapazitäten zu sparen. Dadurch wurde leider das OP-Programm stark reduziert, die Op´s am Wochenende sogar komplett gestoppt, und als Unterassistent mussten wir u.a. Abstriche bei Personen mit Verdacht auf Corona machen. Die frei gewordene Zeit hatte das Team genutzt um einige Vorträge für uns Unterassistenten zu halten oder Untersuchungstechniken zu lernen, sodass wir trotzdem viel Lernen konnten und die Zeit sinnvoll genutzt wurde.
Man konnte bei Beginn des Tertials wählen, ob man nur in der Allgemeinchirurgie oder auch in der Orthopädie/Unfallchirurgie rotieren möchte. So habe ich dann in der Unfallchirurgie gestartet und nach der Hälfte des Tertials in die Allgemeinchirurgie gewechselt. Die andere Unterassistentin die mit mir begonnen hat hat mit der Allgemeinchirurgie gestartet und ist danach auf die Unfallchirurgie gewechselt, sodass wir immer ein Unterassistent pro Fachbereich waren.
Der Tag begann bei beiden Abteilungen mit einer Frühbesprechung, wobei Montags gemeinsam für Chirurgie und Unfallchirurgie eine kurze Fortbildung gehalten wurde, danach folgte die Visite und dann das Op Programm, Patientenaufnahmen oder Hilfe auf der Notaufnahme. Die Arbeit eines Unterassistenten war dabei sehr vielfältig. Im Op war man meistens erste Assistenz und durfte am Tertialende unter Supervision bei kleineren Eingriffen selber etwas präparieren, Schrauben entfernen und die Nähte machen. In der Allgemeinchirurgie war man dort auch Assistent für Belegärzte aus Urologie, HNO und Handchirurgie. Die Patientenaufnahmen die man machen musste waren Voruntersuchungen von Patienten, bevor sie einige Tage später Elektiv in das Spital eingetreten sind und operiert wurden. Weiterhin musste man die Untersuchungen und die Akten für diese Patienten vorbereiten. In der Notaufnahme konnte man unter Aufsicht weitgehend eingenständig Patienten betreuen, Bildgebung anmelden und Wunden versorgen.
Das Arbeitsklima in dem Spital war sehr gut. Die Assistenz-, Ober- und Chefärzte nehmen sich viel Zeit zum Erklären, sodass man später im Tertial viel eigenständig arbeiten kann. Auch das Verhältnis zur Pflege und dem Op Personal ist sehr gut und man wurde direkt freundlich aufgenommen. Da das Op - Programm nur bis 16 Uhr angesetzt ist und sehr selten überzogen wurde ist auch die Arbeitszeit überschaubar. Auch die Pikettdienste waren eher selten. Nachts wurde während unseres Tertials keiner Angerufen und da die Op´s am Wochenende nach den ersten zwei Wochen des Tertials eingestellt wurden wurde man nur angerufen, wenn auf der Notaufnahme viel los war, oder viele Coronaabstriche zu machen waren. Dafür blieb viel Zeit die Umgebung zu nutzen, sei es zu Wandern oder Ausflüge nach z.B. Luzern, Tessin oder Lauterbrunnen zu machen. Auch mit den Assistenzärzten haben wir uns häufig getroffen und gemeinsam gegrillt, gekocht, gewandert oder einfach mit einem Bier am See gesessen.
Insgesamt war das Tertial für mich super. Man konnte in einer angenehmen Atmosphäre viel Lernen, selber praktisch viel machen und hatte nach der Arbeit noch viele Möglichkeiten die Freizeit zu nutzen. Da ich schon im Vorfeld nicht geplant habe später Chirurgie zu machen, hat das Tertial dort meinen Ansprüchen voll genügt. In der Ortho/Unfallchirurgie ist das Spektrum der Op´s über Schulter-, Hüft-, Knie- und Sprunggelenksoperationen sowie genereller Frakturversorgung schon recht groß, in der Allgemeinchirurgie wurden alle Eingriffe bei denen ich dabei war Laparoskopisch gemacht. Wenn man eher Interesse an großer Abdominalchirurgie, Polytraumata oder Notfallpatienten hat, ist man an dem Spital nicht so gut aufgehoben. Für die Basics der Chirurgie ist es jedoch komplett zu empfehlen.
Bewerbung
ca 1 Jahr im Voraus
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Patientenvorstellung
Nahtkurs
Repetitorien
Bildgebung
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Eigene Patienten betreuen
Röntgenbesprechung
Notaufnahme
Untersuchungen anmelden
Patienten untersuchen
Mitoperieren
Patienten aufnehmen
Chirurgische Wundversorgung
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Unterkunft gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
1100 CHF
Gebühren in EUR
~ 350 CHF für das Zimmer, Essen in der Mensa kostenpflichtig

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.07