PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Sana Kliniken Duisburg (5/2020 bis 7/2020)

Station(en)
Normalstation
Einsatzbereiche
Station, OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Essen
Kommentar
Im Rahmen des Chirurgie Tertials am Sana in Duisburg rotiert man durch die verschiedenen Disziplinen. Dabei sind 8 Woche in der Allgemein-/Thoraxchirurgie Pflicht und weitere Rotationen in der Neuro-, Unfall-, Gefäß und Plastischen Chirurgie frei wählbar (inkl. gewünschter Dauer). Ich habe jeweils 4 Wochen UC und NC gewählt. Zu den einzelnen Disziplinen gibt es getrennte Berichte, da diese sehr unterschiedlich verliefen. Das Tertial fand ab Mai 2020 und damit unter Einfluss von Corona-Sonderregelungen statt.
Nun aber zur AC… Das Ärzteteam hatte zu Beginn 2020 komplett gewechselt, sodass alle inkl. Chefarzt sich noch nicht völlig dort eingefunden hatten. Die Organisation innerhalb der Abteilung war katastrophal, sodass man als PJler primär zum Blutabnehmen und Verbändewechseln da war. Lediglich die MACs (=Physician Assistant) haben einige Dinge für den Staionsalltag erklärt. Im weiteren Verlauf kam es gehäuft vor, dass gar kein Arzt auf der Station eingeteilt wurde, und PJler und MACs alle anfallenden Arbeiten inkl. der Briefe selbst machen mussten. Eine Anleitung durch die ärztlichen Kollegen fand so gut wie nie statt, lediglich der Proktologe des Teams hat die PJler etwas mehr in seine Arbeit eingebunden und auch im OP assistieren lassen. In den 8 Wochen war ich lediglich 2 mal am OP-Tisch aktiv dabei, da es sonst von den Operateuren immer hieß „man brauche erfahrene Assistenten“ und keine Studenten. Zeitgleich mit bis zu 3 Pjlern und 1 Famulanten in der Abteilung zu sein hat die Situation nicht wesentlich verbessert. Die meiste Zeit haben wir Briefe verfasst oder die Briefe der Assistenten in deutsche Grammatik verpackt, da die Fähigkeit deutscher Sprache fast keiner der ärztlichen Kollegen ausreichend gut beherrscht. Zusätzlich war die Station so überlasstet, dass auch die Pflege die meiste Zeit völlig verheizt wurde und die Stimmung entsprechend mau war.
Zum Höhepunkt sagten mehrere Oberärzte uns Studenten auch direkt ins Gesicht, dass „es sich nicht lohne den PJlern etwas zu erklären, da die in ein paar Wochen ja sowieso wieder weg sind“. Das fasst das fachliche Niveau der gesamten Rotation leider sehr gut zusammen.
Dort kann man leider nur eins lernen und zwar, wie man es als Arzt nicht machen sollte. Die Komplikationsrate nach Eingriffen war astronomisch hoch und einfach nur gruselig mitzuerleben mit welcher Ignoranz und Gleichgültigkeit dort „Medizin“ betrieben wurde.
Die anderen Rotationen waren zum Glück um Welten besser, konnten diese negative Erfahrung aber im Endeffekt natürlich nicht ungeschehen machen.
Bewerbung
Ãœber das Dekanat der Uniklinik in Essen
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Fallbesprechung
Sonst. Fortbildung
Patientenvorstellung
Tätigkeiten
Chirurgische Wundversorgung
Blut abnehmen
Briefe schreiben
Botengänge (Nichtärztl.)
Braunülen legen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
597

Noten

Team/Station
3
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
5
Klinik insgesamt
6
Unterricht
2
Betreuung
6
Freizeit
3
Station / Einrichtung
3
Gesamtnote
6

Durchschnitt 4.73