PJ-Tertial Nephrologie in Helios Klinikum Erfurt (6/2020 bis 10/2020)

Station(en)
Med 2-5
Einsatzbereiche
Station, Notaufnahme, Diagnostik
Heimatuni
Leipzig
Kommentar
Als Innere-Tertial absolut zu empfehlen!
Die Nephrologie ist eine eher kleine Station mit 16 Betten, plus manche PatientInnen auf der mitangegliederten Privatstation.
Der Arbeitstag beginnt um 7:15 mit der Frühsbesprechung. Direkt danach haben der Stationsarzt und ich mit Blutabnahmen und Flexülen legen begonnen, was je nach Tagespensum mal mehr und mal weniger Zeit in Anspruch genommen hat. Nach dem Befundesichten und der Kurvenvisite folgte am Vormittag die Visite (Dienstag ist Chefvisite und Freitag Oberarztvisite). An mehreren Tagen konnte ich auch mit den Chefärzten auf die Intensivstation, um die dortigen Patienten zu visiteren, was ich als sehr spannend empfand, da man sowohl von nephrologischer, als auch von intensivmedizinischer Seite viel erkärt und gezeigt bekommen hat. Um 13.30 folgte jeden Tag noch eine Mittagsbesprechung mit allen nephrologischen Ärzten und dem Dienstarzt, danach kamen meist Aufnahmen aus der NFZ oder Übernahmen von den Intensivstation. Je nach Aufkommen gab es noch Sonos, Punktionen und Mikroskopien von Urinsedimenten. Meist konnte ich als PJler 15.30 gehen, an einigen Tagen hat man auch mal länger gemacht, was ich jedoch nie als schlimm empfand.
Das Team besteht aus 2 Chefärzten im Kollegialsystem, einem Oberarzt, einem Stationsarzt und in meiner Zeit dort auch noch aus einem Assistenzarzt als Rotant aus einer anderen Abteilung. Da es mein drittes Tertial war kam ich schon mit etwas Vorwissen an, dennoch habe ich dort noch super viel gelernt. Alle haben durchgehend große Motivation zur Lehre gezeigt und waren sehr bemüht mir möglichst viel beizubringen. Selbst bei Oberarzt- und Chefvisiten konnte ich alle Fragen loswerden und sie wurden stets geduldig beantwortet, teils wurde der Fall mit mir zusammen nochmal durchgesprochen. Ziel war es, dass ich jeden Dienstag mehrere Patienten selbstständig vorstelle und teils unter Supervision visitere. Hierzu konnte man direkt eigene Vorschläge zum weiteren therapeutischen Verlauf loswerden, die dann im Team bei der Visite besprochen wurden. Das fand ich sehr lehrreich, da ich auch direkt ein Feedback bekommen habe was gut war und was noch optimiert werden kann.
Auch im Stationsalltag sollte ich möglichst viel selbstständig arbeiten, dennoch war jederzeit eine Rücksprache mit Stations-/Assistenzarzt möglich und erwünscht, wenn ich irgendwo nicht weiterkam oder unsicher war. Aufnahmen sind PJler-Aufgabe, sehr gut um vorm Examen noch einmal Routine in Sachen Anamnese und körperlicher Untersuchung zu bekommen. Nierensonografien durfte ich ebenfalls viel machen, ich hab immer vorgeschallt, dann jemanden dazugerufen der noch einmal drübergeguckt hat. Meine Highlights waren meine erste Aszitespunktion und die eigenständige Betreuung mehrerer PatientInnen unter Supervision am Ende meines Tertials. Insgesamt war die Arbeit sehr stressig und ziemlich herausfordernd, aber im Endeffekt war es genau das, was mich immens weitergebracht hat. Nicht nur fachlich, auch in puncto Organisation und Selbstständigkeit.
Das Team auf der Nephro ist super! Chefs und Oberärzte waren sehr nett und total nahbar. Ich habe es nie so empfunden, dass man als Student nur lästiges Anhängsel ist, sondern ich wurde als vollständiges Teammitglied behandelt, mir wurde etwas zugetraut und es wurde sich um mich und meine Lehre gekümmert. Der Stationsarzt ist total cool und hat sich trotz Stationsstress immer die Zeit genommen mit mir EKGs, BGAs, Urinsedimente und Untersuchungsbefunde anzugucken, mit mir Fälle durchzugehen, mich nach meine Therapiekonzepten zu fragen und mir dann Feedback zu geben.
Auch die Schwestern waren sehr nett und hilfsbereit! Ich habe immer Unterstützung, liebe Worte und die ein oder andere Praxisanleitung erhalten, und auch ein paar Unterhaltungen zwischendurch waren immer drin.
Es ist vorgesehen, dass man eine Woche in die Notaufnahme rotiert und Wochenenddienste mitmacht. Auch das war eine interessante Erfahrung!
Eine Pause war täglich möglich. In der Mensa kann man zum Mitarbeiterpreis von 3,40 Euro Vorpeise, Hauptgang und Nachtisch bekommen.
Ingesamt kann ich die Nephro nur empfehlen - ich würde mein Innere Tertial jederzeit wieder dort absolvieren!
Bewerbung
Einschreibung über das PJ Portal, danach habe ich eine Mail an die Personalabteilung geschrieben, auf welche Station ich möchte. Hat problemlos funktioniert.
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Notaufnahme
Briefe schreiben
Eigene Patienten betreuen
Patienten untersuchen
Braunülen legen
Blut abnehmen
EKGs
Untersuchungen anmelden
Punktionen
Patienten aufnehmen
Botengänge (Nichtärztl.)
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Essen frei / billiger
Gehalt in EUR
649

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
2
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.07