PJ-Tertial Innere in Klinikum Dortmund (5/2020 bis 9/2020)

Station(en)
ZNA, A26, A28, NA4
Einsatzbereiche
Notaufnahme, Station, Diagnostik
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Ich war positiv überrascht von meinem Innere-Tertial in Dortmund! Dazu muss ich sagen, dass ich schon von vorher wusste, dass ich absolute nicht Innere machen will, und war daher nicht besonders enthusiastisch was das Tertial angeht. Aber am Ende haben mir die vier Monate in Dortmund sehr gut gefallen.

Allgemeines:
Das Klinikum hat zwei Standorte, Klinikum Mitte und Klinikum Nord. Einige Wochen vor Tertialbeginn habe ich eine Email erhalten mit allgemeinen Informationen zum Tertial, sowie eine Anfrage zu meinen Stationswünschen. Auswahlmöglichkeiten am Standort Mitte sind Kardiologie, Nephrologie und Gastro/Onko, sowie am Standort Nord Pulmologie/Infektiologie und Diabetologie, wobei mindestens 6 Wochen in Nord verbracht werden sollten. Meine Wünsche wurden auf jeden Fall erfüllt, bis auf eine ITS-Rotation die wegen der COVID19-Pandemie nicht möglich war.

Die ersten 2 Wochen war ich in der Zentralen Notaufnahme in Mitte. Hier hat es mir definitiv am meisten gefallen, im Nachhinein wäre ich sehr gerne auch länger geblieben! Der Tag beginnt um 7:30 Uhr mit der Übergabe durch den Nachtdienst, und geht bis 16 Uhr. Wahlweise kann man nach Absprache auch den Spätdienst ab 11 machen. Direkt ab den ersten Tag durfte ich Patienten selbständig untersuchen und dann meine Befunde mit dem Arzt zusammen besprechen und einen weiteren Plan entwickeln. Die Ärzte haben mir sehr viel erklärt, und wenn mal was interessanter ankam wurde ich direkt dazugerufen. Und als mal weniger los war hat die Oberärztin mit mir Abdomensono und die Basics von TEE geübt! Einige Male bin ich auch mit den Neurologen mitgegangen und hab so den ein oder anderen Schlaganfallpatienten mitbekommen.

Für die nächsten 4 Wochen ging es für mich auf die onkologische Station. Der Tag hier beginnt eigentlich um 8 Uhr mit der Morgenbesprechung der Gastroenterologen, es war aber kein Problem, wenn ich nicht dabei war und erst 8:30 Uhr direkt auf die Station kam. Hier durfte ich neue Patienten aufnehmen und den einen oder anderen Arztbrief schreiben. Wenn mal eine KMP auf dem Plan stand, durfte ich gerne auch mithelfen bzw. auch selber machen Da jedoch viele Patienten lediglich für ihre Chemotherapie oder zum Staging kommen, bleiben sie oft nur kurz und es gab nicht immer besonders viel für mich zu tun und teilweise waren die Tage etwas langweilig. Meistens durfte ich allerdings schon weit vor 15 Uhr gehen.

Danach war ich 4 Wochen auf der Nephrologie. Hier muss ich insbesondere die Lehre durch den Chefarzt und den Oberarzt hervorheben, da diese wirklich gut war! Beide sind mehrmals täglich auf Station und legen sehr viel Wert darauf, dass man als PJler auch was aus dem Tertial mitnimmt (insbesondere der CA!). Es war auch keine Seltenheit, dass der Chefarzt mal spontan für ein kurzes Teaching auf Station kam. Ich wurde auch direkt von Anfang an ermutigt, eigene Patienten zu übernehmen und diese auch weitestgehend selbständig zu betreuen, also Visitieren/auf CA/OA-Visiten vorstellen, Laborwerte interpretieren, Medikamentenplan optimieren (mit einem der Ärzte) und den Arztbrief schreiben. Die Nephrologen machen ihre eigenen Sonos auf Station, und diese konnte ich eigentlich immer selber machen und eigenständig befunden. Bei sämtlichen Eingriffen (hauptsächlich Nierenbiopsien und Pleurapunktionen) durfte ich mithelfen und auch selber machen. Die CA-Visite finden einmal wöchentlich statt und dauerten gerne mal mehrere Stunden, da der Chefarzt gerne mal Fragen stellt und zwischendurch auch ausführlicher was zum Krankheitsbild erklärt. Es empfiehlt sich, sich auf die Visite gut vorzubereiten und insbesondere die eigenen Patienten gut zu kennen, aber ich habe auch jedes Mal was gelernt! Die Tage waren teilweise etwas länger (8-16/17 Uhr), da ich häufiger Nachmittags noch meine Patienten mit den Ärzten besprochen habe, aber durch den grossen Lerneffekt hat das mich nicht grossartig gestört. Nach dem Monat wollte ich fast gar nicht von der Station gehen, so gut hat es mir gefallen.

Die letzten 6 Wochen verbrachte im Klinikum Nord auf der Pulmologie. Da der Blutentnahmedienst in Nord (anders als in Mitte) nur unregelmässig kommt, fing der Tag ab 7:30 oft mit Blutabnehmen an. Die Menge hielt sich jedoch meisten in Grenzen und die Ärzte haben häufig gewartet bis ich fertig war bevor sie mit der Visite losgegangen sind, so dass ich diese nicht verpasst habe. Auch hier durfte (bzw. sollte) ich eigene Patienten von Anfang bis Ende selber betreuen, und habe dadurch auch viel gelernt. Die Oberärztin der Station ist sehr nett und erklärt einem gerne viel, wenn man zumindest etwas Interesse zeigt, so dass man mit etwas Eigeninitiative auch viel von der Station mitnehmen kann. Sie hat mich auch ein paar Mal mit zur Bronchoskopie genommen, obwohl das eigentlich zurzeit corona-bedingt verboten gewesen wäre..

Lehre:
PJ-Unterricht fand i.d.R. 2x/Woche statt, wegen der Corona-Pandemie teils online mit live-Übertragung. Die Seminare, bei denen ich dabei war, waren alle wirklich gut und empfehlenswert. Zusätzlich hat der kardiologische Chefarzt gerne mal (sehr) spontan Unterricht angekündigt, bei dem er die wichtigsten kardiologischen Krankheitsbilder sehr verständlich erklärt hat. Ausserdem gab es einen sehr guten EKG-kurs, zu Beginn des Tertials noch online über wöchtenliche emails und später als Präsenzunterricht.

Essen/Gehalt/Studientag:
Eigentlich gibt es wohl Mittagessen umsonst für PJler. Pandemiebedingt waren jedoch die Kantinen während meines gesamten Tertials geschlossen, und es gab stattdessen 10€ Verpflegungspauschale pro Anwesenheitstag. Weiterhin gibt es als Aufwandsentschädigung 20€ pro Anwesenheitstag (dies ist über ein Online-Portal der Uni Münster organisiert, wo man selber angibt wann man da war und wann nicht). Allerdings muss man erwähnen, dass es offiziell keine Studientage gibt, d.h. jeder Tag an dem man nicht da ist zählt als Fehltag und wird auch nicht vergütet.
Weiterhin gibt es die Möglichkeit, bei Bedarf eine Unterkunft im Klinikwohnheim zu bekommen. Ob jeder der will auch eine bekommt kann ich leider nicht sagen, da ich selbst keine Unterkunft benötigt habe. Ausserdem kann man wahlweise entweder ein Parkschein erhalten oder bekommt die Kosten für ein ÖPNV-Ticket erstattet.
Bewerbung
Über PJ-Portal der Uni Münster
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
Fallbesprechung
Repetitorien
Patientenvorstellung
EKG
Tätigkeiten
Braunülen legen
Punktionen
Eigene Patienten betreuen
Patienten untersuchen
Blut abnehmen
Notaufnahme
Briefe schreiben
EKGs
Untersuchungen anmelden
Patienten aufnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger
Mittagessen regelmässig möglich
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
20€/Anwesenheitstag

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
2
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.2