PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Kantonsspital Glarus (5/2020 bis 7/2020)

Station(en)
Station, Notaufnahme, OP
Einsatzbereiche
OP, Station, Notaufnahme
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Die Enttäuschung darüber, dass sich meine ursprünglichen PJ-Pläne im Corona-Chaos aufgelöst hatten, wich ziemlich schnell unerwarteter Begeisterung. Die recht kurzfristige Bewerbung lief total unkompliziert ab und alle Formalitäten wurden ohne großes Zutun meinerseits schnell und unproblematisch in die Wege geleitet.

Im gesamten Spital herrscht ein angenehmes Arbeitsklima und die Stimmung ist sehr herzlich, sowohl die Ärzte, als auch das Pflegepersonal haben mich vom ersten Tag an super warmherzig empfangen und man wird schnell ins Team integriert. Das Team ist generell sehr jung und die Hierarchien sind flach. Wenn etwas Luft ist, sind die Oberärzte und Assistenzärzte sehr engagiert und gehen geduldig auf Fragen ein und bauen immer wieder kleine Fallbesprechungen, Röntgenbesprechungen oder Weiterbildungen in den Tagesablauf mit ein. Auf das Fordern und Fördern von Unterassistenten/Assistenten wird speziell von Seiten der Chefärztin viel Wert gelegt, so dass wöchentlich Weiterbildungen/Journalclubs stattfinden, an denen das gesamte Team teilnimmt.
Ich habe sehr viel Zeit auf der Notaufnahme verbracht. Glarus ist ein Haus der Grundversorgung, Polytraumata findet man hier eher selten, aber ansonsten ist die Arbeit dort sehr vielfältig. Es finden Wundversorgungen statt und es werden viele viszeralchirurgische und unfallchirurgischen Notfälle aber auch unkomplizierte kindliche Traumata und vieles mehr versorgt. Wenn man möchte darf man recht schnell eigene Patienten untersuchen, vorstellen und weiter betreuen. Ab und an kommt es vor, dass man auch bei den Kollegen der inneren Medizin oder Gynäkologie mal aushelfen darf.
Als Unterassistent assistiert man hauptsächlich in den OPs der Belegärzte der Orthopädie aber auch der Neurochirurgie und Handchirurgie. Wer als UHU viszeralchirurgische OP Erfahrung sammeln möchte, kommt hier wahrscheinlich nicht aussreichend auf seine Kosten. Für mich war das nicht weiter schlimm, da ich 8 Wochen auf einer rein viszeralchirurgischen Abteilung verbracht hatte und insofern, als die Belegärzte wirklich sehr bemüht und unglaublich nett und dankbar über Hilfe waren. Man ist meistens 1.Assistenz im OP und wenn man interessiert ist, darf man auch dort recht viel machen und erhält einen recht breiten Einblick in viele unterschiedliche chirurgische Fächer. Ist der zugeteilte Assistent auf Station im OP eingeteilt und man selbst nicht, kann es auch sein, dass man das Diensttelefon übergeben bekommt und sich den Fragen der Pflegefachkräfte selbst stellen muss, was eine super gute Übung war.
Die Pickett-Dienste werden aufgeteilt unter den UHUs und je nachdem, wie viele Unterassistenten gerade da sind, hat man mehr oder weniger Ruf- bzw. Wochenenddienste. In meinem Fall hatte ich genügend Zeit, die schöne Umgebung der Glarner Alpen zu genießen. Glarus ist kein großer Ort und bietet keine grossen Partymeilen. Wer aber Natur und Berge liebt, ist hier genau richtig. Wandertouren und Mountainbiketrails gehen direkt vor der Haustüre los, man kann super gut Gleitschirmfliegen, im wunderschönen Klöntalersee baden gehen und vieles mehr.
Das Schweizerdeutsch war schwieriger zu verstehen, als ursprünglich gedacht :) aber die Glarner sind super nett und versuchen sich gerne auch mal in "Hochdeutsch" und nach etwa zwei Wochen hatte man sich ganz gut eingehört.
Unterassistenten sind in einem schönen Terrassenhaus mit Blick auf die umgebenden Berge untergebracht mit eigener Küche (man muss Utensilien selbst mitbringen) und Badezimmer.

Alles in allem hatte ich eine super gute und lehrreiche Zeit in Glarus, die leider viel zu schnell vergangen ist. Gerne wäre ich länger geblieben und würde auch jederzeit wieder dort hin gehen.
Bewerbung
2 Wochen
Unterricht
3 x / Woche
Inhalte
Fallbesprechung
Bildgebung
Nahtkurs
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Chirurgische Wundversorgung
Briefe schreiben
Mitoperieren
Patienten untersuchen
Röntgenbesprechung
Gipsanlage
Eigene Patienten betreuen
Botengänge (Nichtärztl.)
Untersuchungen anmelden
Patienten aufnehmen
Notaufnahme
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
Vor 15:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Unterkunft gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
1600 CHF

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
2
Freizeit
2
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.2