PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Teaching Hospital Karapitiya (1/2020 bis 3/2020)

Station(en)
Allgemeinchirurgie, Kinderchirurgie
Einsatzbereiche
Notaufnahme, Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP
Heimatuni
Jena
Kommentar
Nach der Bewerbung kam relativ rasch die Zusage und damit verbunden eine gute Organisation bzw. Kommunikation vorab. Es ist wichtig, sich frühzeitig um das Visum zu kümmern, dann steht dem Tertial eigentlich nichts mehr im Wege.
Der erste Tag besteht erstmal aus sehr vielen Gängen zu unterschiedlichen Stationen und Sekretariaten, bis man sich als StudentIn registriert hat und ein Namensschild bekommt.
Man startet auf der Allgemeinchirurgie, wo Dr. Abeywickrama für uns zuständig war. Dieser hatte allerdings während wir vor Ort waren seinen letzten Tag im Krankenhaus, bevor er ins Sabbat-Jahr gegangen ist, daher weiß ich nicht, wer als sein Nachfolger für die ausländischen Studenten zuständig sein wird.
Er wusste Bescheid, dass wir als neue Studenten kommen und hat uns die grobe Organisation des Tertials geschildert. Es gibt einen Stundenplan, sodass wir jeden Tag ein wenig unterschiedliches Programm hatten: Stationsvisite, OP oder ambulante kleine Notfall-OPs.
Auf der Allgemeinchirurgie sollen wir uns den dortigen Studentengruppen anschließen, welche von 8 bis 12 Uhr auf Station oder im OP sind. Da die Studenten auf Englisch studieren und auch alle ÄrztInnen in ihrer Ausbildung 1 oder 2 Jahre im Ausland arbeiten müssen, wird meist auf Englisch gesprochen, sodass man dem Ablauf ganz gut folgen kann (jedoch erschwert durch den Akzent und die teilweise großen Gruppen). Wenn man auch nachmittags im Krankenhaus bleibt, hat man dazu die Möglichkeit, ein wenig mehr zu sehen und zu machen, da die StudentInnen am Nachmittag in der Vorlesung sind und man somit als einzige/r StudentIn eher mit am Tisch stehen kann!
Dr. Abeywickrama sagt selbst, dass wir keine Kinder mehr sind und es an uns liegt, wie viel wir mitnehmen möchten. Das bedeutet, dass er nicht (wie auf anderen Stationen an diesem Haus üblich) eine Liste führt, wann wir da sind. Wenn man engagiert ist, darf man durchaus viel machen - wenn man nicht so motiviert ist, merkt es aber auch niemand, wenn man nicht jeden Tag auftaucht. Wir haben auch geguckt, von welchen Punkten der Tagesordnung wir am meisten profitieren und uns dann vorwiegend auf diese konzentriert. Bei der Visite laufen beispielsweise schon sehr viele StudentInnen mit, sodass der Wissensgewinn hier begrenzt ist. Manchmal fällt diese auch aus oder man wartet erstmal zwei Stunden auf den zuständigen Arzt. Darauf sollte man sich allerdings einfach einstellen, wenn man ins Ausland geht ;-) Manchmal ist es definitiv frustrierend, wenn man auf ÄrztInnen wartet und niemand auftaucht oder man nicht viel versteht. Nichtsdestotrotz finde ich die Eindrücke, die man gewinnt, wenn man im Krankenhaus dort ist, ungemein bereichernd.
Dr. Abeywickrama hat uns am ersten Tag angeboten, dass wir auch rotieren können und sich darum auch wirklich sehr gut gekümmert. Eine Freundin von mir war auf der Plastischen Chirurgie, eine andere in der Neurochirurgie und ich auf der Kinderchirurgie. Wer etwas mitnehmen möchte, dem würde ich die Rotationen definitiv empfehlen. Da hier nicht so häufig ausländische StudentInnen sind, freuen sich die ÄrztInnen sehr und "beachten" einen mehr, als wenn man in einer Gruppe auftritt. (Dazu muss man aber sagen, dass es bei uns keinesfalls so war, wie in den vorherigen Berichten beschrieben, dass man in einem Pulk von 20 Menschen aus dem Ausland in der Klinik war. Es waren nur vereinzelt andere ausländische StudentInnen da.) Hier war es aufgrund der 1 zu 1 Betreuung auch nicht möglich, unbemerkt zu fehlen.
Die StudentInnen im Krankenhaus haben sich alle sehr über uns gefreut und waren sehr interessiert und offen. Sie haben uns einiges gezeigt oder erklärt, wenn wir mal etwas nicht verstehen konnten, weil doch nicht alles auf Englisch kommuniziert wurde.
Generell hatte ich eine unglaublich bereichernde Zeit auf Sri Lanka. Natürlich bleibt neben der Krankenhaus-Tätigkeit auch genug Zeit, das wunderschöne Land und die herzlichen Menschen kennenzulernen. Natürlich lernt man medizinisch andere Dinge, als man sie an einem deutschen Haus lernen würde, aber ich auch hier liegt es an einem selbst, wie viel man sich einbringen möchte und ich glaube, dass ein Blick über den Tellerrand unseres deutschen Gesundheitssystems hinaus uns alle auch menschlich weiterbringt. Die Strukturen dort zu sehen, war definitiv sehr interessant. Im Vergleich zu einem anderen Tertial, welches ich im Ausland verbracht habe, war es im Karapitiya Hospital auch wirklich gut organisiert.
Denkt dran einen Kittel mitzubringen, sowie leichte Klamotten (da HEIß), die die Knie und Schultern bedecken!
Bewerbung
Bewerbung über das Formular auf der Website möglich. Diese ist nur zu den Arbeitszeiten vor Ort aktiv, daher einfach nochmal zu einer anderen Tageszeit probieren, falls die Website down ist ;-) Das hat bei mir etwas gedauert, bis ich das geschlussfolgert habe...
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Notaufnahme
Mitoperieren
Patienten untersuchen
Poliklinik
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
Vor 15:00 Uhr
Studientage
Frei verfügbar

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
2
Unterricht
3
Betreuung
3
Freizeit
1
Station / Einrichtung
4
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.8