PJ-Tertial Innere in Franziskus Hospital (12/2019 bis 4/2020)

Station(en)
M2, M4, Funktion
Einsatzbereiche
Station, Diagnostik, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Hannover
Kommentar
Meine Bewertung kommt ein wenig verspätet, allerdings war es mir eine Herzensangelegenheit dieses Tertial in Bielefeld zu bewerten. Ich bin bei meinen sämtlichen Tertialen dem Ranking des PJ-Portals gefolgt. Und wurde in Bielefeld mehr als überrascht. Es war mein letztes Tertial des PJs in der Inneren. Wer denkt, dass Innere nix für sie/ihn sein könnte, wird ziemlich sicher umgestimmt. Ich komme aus Hannover und habe leider keinen Platz im Studentenwohnheim gegenüber des Krankenhauses mehr bekommen, sodass sich die Leitung tatsächlich um ein Zimmer in der Nähe für mich gekümmert hat. So ein Zuvorkommen habe ich noch nie erlebt! Plus: Das FH liegt ca. 7 min zu Fuß von der Stadt entfernt, man kann nach der Arbeit immer noch eben Bummeln gehen.
Am ersten Tag wird man den beiden Chefärzten der Inneren Medizin und der Hämato-Onko vorgestellt, dabei erhält man die Pläne für die Rotationen auf den verschiedenen Stationen- wobei diese auch sehr flexibel sind! Die Stationen der Inneren Medizin sind gemischt und ich war auf der M2 ca. 5 Wochen. Dort habe ich die ganzen Klassiker wie Herzinsuffizienz, Pneumonie, entgleiste Hyperglykämien, TVT's und Synkopen gesehen, betreut und auch mit entlassen dürfen. Meine zwei Stationsärztinnen waren super motiviert und ich konnte Zimmer übernehmen, Visite mit den Oberärzten machen, was einem im letzten Tertial schon wesentlich leichter fällt und auch echt Spaß macht. Ich durfte auch "vorsonographieren" und der Oberarzt kam dann dazu. Die gelanten Aufnahmen zur Funktion (ÖGDs/Kolos...) durfte ich auch machen. Manchmal bin ich einfach so in die Funktion um zu schauen, was da gemacht wird. Eigentlich durfte man überall hin und alles lernen und versuchen, was einen eben interessiert hat. Es gibt auch eine Blutentnahmekraft, die wenn man möchte, einem Braunülen überlässt. Allerdings ist es keinesfalls so, dass man den ganzen Tag Blut abnehmen muss. Wenn mal was nachgestellt wird evtl.
In der Hämato-Onko darf man auch KM-Punktionen machen/Pleuraergüsse punktieren. Bei den komplexen Fällen waren sowohl die Stationsärztinnen darauf bedacht, einem den Sachverhalt zu erläutern, als auch die Oberärztin. Interessant war eben auch, dass die wirklich wichtigen Dinge gefragt wurden wie: Wieso hat der Patient jetzt eine Hypokaliämie, was machen wir? Worauf achten wir bei einer Aplasie? Was geben wir am Besten bei Übelkeit? Welche Schmerzmedis können wir jetzt noch kombinieren?
Zudem gibt es einen Studentenunterricht (3-4/Woche) der sich sehr häufig lohnt. Besonders gut war es eben nochmal etwas beigebracht zu bekommen und wirklich eben Lehre erfahren zu dürfen, bis man am Ende die volle Verantwortung trägt. Positiv war eben auch, dass die Oberärztin der Anästhesie sich extra (häufig Z.n. Nachtdienst!) nochmal Zeit nimmt und an Dummy-Puppen mit Elektrochips REAs mit uns geübt hat, sodass man den Erfog der durchgeführten REA eben direkt- sowohl beim Neugeborenen als auch Erwachsenen am Beamer gesehen hat.
Schön war auch, dass die Klinik in Rheda-Wiedenbrück uns zu einem "Diabetes-Tag" mit verschiedenen Vorträgen zum Krankheitsbild und neue Therapien eingeladen hat. Der Oberarzt, u.a. Endokriniologe, hat uns auch in Bielefeld unterrichtet und uns super zum Nachdenken über Differentialdiagnosen angeregt. Dort wurde auch erstmal ausgiebig gefrühstückt und zu mittag gegessen :))
Ingesamt habe ich noch nie erlebt, dass die Hierarchien so flach sind. Dass sowohl der Chefarzt, viele Oberärzte, Assistenzärzte und PJler zusammen mittag essen, habe ich auch nicht erlebt. Darauf wurde eben auch besonders geachtet, man erhält eine Karte, die einen ausweist als PJler und somit Frühstück, Mittag und Abendessen (unabhängig vom Wochentag) gestellt. Dies und die Miete wird vom Gehalt abgezogen, wobei trotzdem ca. 500 Euro übrig bleiben. Ich habe am Wochenende noch einige Blutentnahmedienste übernommen, die auch sehr gut bezahlt werden, sodass ich immer mit einem Plus rausging.

Also insgesamt ein Krankenhaus, dass eure Perspektive gen Innerer Medizin stark beeinflussen kann. Absolut empfehlenswert!
Unterricht
4x / Woche
Inhalte
Bildgebung
Fallbesprechung
Sonst. Fortbildung
Patientenvorstellung
Tätigkeiten
Eigene Patienten betreuen
Röntgenbesprechung
Briefe schreiben
Untersuchungen anmelden
Patienten aufnehmen
Blut abnehmen
Braunülen legen
Patienten untersuchen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Unterkunft gestellt
Gehalt in EUR
750

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1