PJ-Tertial HNO in Hopital Gui de Chauliac (1/2020 bis 3/2020)

Station(en)
ORL B
Einsatzbereiche
Diagnostik, Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP
Heimatuni
Freiburg
Kommentar
Allgemeines:
Da es in Frankreich kein PJ gibt, ist man als PJler ein "Externe",. Die französischen Externes sind je nach Fachrichtung im 4-6 Studienjahr und machen z.B. in Monpellier 5 Wochen Praktikum auf der Station. Die Aufgaben der Externes während dieses Praktikums sind sehr unterschiedlich von Fachrichtung zu Fachrichtung und von Universität zu Universität. In einigen Disziplinen ist man hauptsächlich Beobachter, in anderen übernimmt man die komplette Patientenaufnahme.

Lehre in der HNO Montpellier:
In der HNO in Montpellier ist man primär eher Beobachter, kann aber je nach Engagement auch mehr Dinge eigenständig übernehmen.
Zu Beginn wird jeder Externe einem Tutor (in den meisten Fällen Oberärzte) zugeteilt, dem man dann überall hin folgt und assistiert. Wenn der Tutor Sprechstunde hat, darf man immer dabei sein und hinund wieder selber untersuchen. Wenn man Fragen hat, erklären die Tutoren es einem und nehmen sich meistens sogar extra Zeit, um einem Dinge zu zeigen, wenn man sich dafür interssiert. Natürlich hängt das auch vom Tutor ab, aber im großen und ganzen kann ich sagen, dass fast alle Oberärzte sehr freundlich und aufgeschlossen waren, wenn man sich interressiert zeigte. In Frankreich gibt es nämlich eine ganz eigene Kultur der Lehre. Observation ist alles! Selbst die Assistenz-und Fachärzte haben bei den Sprechstunden und Operationen der Oberärzte teilweise einfach nur zugeschaut. Es ist ganz normal, dass immermindestens einer neben einem Oberarzt sitzt, der was lernen will. Und das fand ich sehr gut!
Zu dem hatte ich Glück, dass auf meiner Station ein sehr Lehre-motivierter Facharzt war, der jede Woche eine ausführliche Lehrvisite gemacht hat. Ansonsten gab es jede Woche mittwoch Nachmittag eine Besprechung mit allen Assistenzärzten (Internes) und Studenten (Externes), wo immer je ein Interne von den zwei HNO-Stationen einen Vortrag zu einem Krankheitsbild gehalten hat und dabei gleich Fragen vorbereitet hat, die je nach Schwierigkeitsgrad entweder an die anderen Internes oder an die Externes gerichtet hat. Das war super, so hat wirklich viel gelernt.

Arbeitsbeginn und Ende:
Der Arbeitstag begann entweder gegen 8.30-9.00 Uhr wenn der Tutor morgens Sprechstunde (consultations) hatte oder um 8.00 Uhr, wenn der Tutor morgens OPs (OP=le bloc) hatte. An manchen Tagen hatten wir um 8.00 Uhr eine Lehrvisite oder eine interdisziplinäre Konferenz (z.B. Pädiatrische HNO). Das Arbeitsende lag meist auch zwischen 18 und 19 Uhr, je nach dem ob nachmittags noch eine Besprechung oder eine Lehrveranstaltung war.

Fehlzeiten:
Ich habe ein halbes Tertial gemacht und durfte deshalb offiziell keine Fehltermine haben. Ansonsten konnte man aber unkompliziert einfach ein paar Tage vorher Bescheid geben, dass man frei nimmt und es wurde ohne Probleme erlaubt. Richtig gebraucht wurde man ja nicht, außer vielleicht im OP und da gab es auch immer andere Studenten.

Essen, Unterkunft, Finanzierung:
Die Internes sind zum Essen, wenn genug Zeit war, immer ins Internat gegangen (ja da wohnen wirklich welche wie in einem Intenat und genauso sieht es auch aus). Dort gabs lecker Buffet und hin und wieder Wein oder Cider zum Essen dazu :) Problem war, dass eigentlch keine Externes erlaubt waren, da wir nicht bezahlen. Aber wir wurden trotzdem oft mitgenommen. Ansonsten gab es auch eine Cafeteria (die teuer und nicht so gut war) oder man hätte mit seiner Unicard in der Mensa (Triolet) essen gehen können. Meistens hatte man 1-2 Std Mittagspause. Wenn man sich gut mit den Internes verstanden hat, haben sie einem auch Bescheid gesagt, wenn sie ins Internat gegangen sind. Eine Unterkunft bekommt man nicht gestellt, muss sich also selbst kümmern. Hierzu sind Facebook oder leboncoin.fr geeignet. Finanzierung bekam ich über das ERASMUS+ Programm 495€/Monat. Der Bewerbungsaufwand ist etwas größer, dafür bekommt aber auch jeder dieses Stipendium. Einziger Nachteil, für die Förderung muss das Praktikum mind. 60 Tage dauern, aber der zuständige für die Internationals (Monsieur Omar Masrar) kennt das Problem und schreibt auch mal mehr Tage auf, wenn man nur ein halbes Tertial (56 Tage) macht. ;)

Freizeit:
Montpellier ist super, auch im Winter! Wer ein Auto hat und irgendwo eine Parkmöglichkeit hat, sollte es mitnehmen! Die Region ist wirklich besser mit dem Auto zu erkunden. Übrigens einfach in der Stadt parken geht nur mit Anwohnerparkausweis und die Parkhäuser sind sehr teuer! Aber vielleicht habt ihr bei eurer Wohnung einen Stellplatz?
Bewerbung
Bewerbung zunächst beim Chefarzt der entsprechenden Fachrichtung mit CV und "lettre de motivation". In der HNO ist das Professeur Louis Crampette. Der hat mir schnell geantwortet und mich an Prof. Frederic Venail weitergeleitet. Dieser hat mir das "Formulaire unique" zugeschickt. Ich musste es ausgefüllen an ihn zurückschicken, damit er es dann unterschreibt. Das ganze hat etwas gedauert und ich musste oft lange auf Antwort warten aber mit genug Vorlaufzeit (6 Monate) hat es geklappt ;) Mit dem unterschriebenen Formulaire unique kann man sich dann beim Auslandskoordinator der mediziischen Fakultät Mr Omar Masrar melden. Der schickt einem dann auch die Details und Namen zu, die man auf dem ERASMUS-Antrag eingeben muss. Was ziemlich hilfreich ist. Ansonsten bracht man noch einge Impfnachweise sowie einen Tuberkulintest, abllerdings bekam ich den in DE nicht, habe dann in DE einen Interferon-Test machen lassen und das war auch okay.
Vor Ort kann man sich dann richtig in die Uni einschreiben und bekommt auch eine Unicard und Immatrikulationsbescheinigung. Vor allem die Einschreibung erleichtert später die Anerkennung beim LPA, da man dann automatisch die gleichen Rechte und Pflichten hat wie die französischen Studenten.

Im großen und ganzen, war die Bewerbung wirklich gut strukturiert und auch online erklärt beschrieben. Das war eigentlich der Hauptgrund, weshalb ich mich für Montpellier entschieden Habe. Nach Bewerbungen in Marseille, Strasbourg und Lyon, war Montpellier die erste Uni die mir geantwortet hat und wo es letztendlich auch geklappt hat.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Patientenvorstellung
Sonst. Fortbildung
Repetitorien
Fallbesprechung
Prüfungsvorbereitung
Bildgebung
Tätigkeiten
Röntgenbesprechung
Patienten aufnehmen
Patienten untersuchen
Mitoperieren
Dienstbeginn
Nach 8:00 Uhr
Dienstende
17:00 bis 18:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
ERASMUS+ Stipendium 495€/Monat

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.13