PJ-Tertial Augenheilkunde in Asklepios Klinik Nord (11/2019 bis 3/2020)

Station(en)
Augenheilkunde
Einsatzbereiche
Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP, Diagnostik, Notaufnahme
Heimatuni
Hamburg
Kommentar
Ich habe mein Augenheilkunde-Tertial an der Asklepios-Klinik Heidberg als echten Glückstreffer empfunden. Die Abteilung ist mit 5 Oberärzten/innen und 12 Assistenten/innen besetzt und deckt das gesamte Spektrum der Augenheilkunde ab.
Trotz der relativ großen Abteilung war ich der einzige PJ-ler, was wohl eher die Regel als die Ausnahme ist und viele Vorteile hatte. Von allen wurde ich sehr herzlich in das Team aufgenommen.

Die ersten 4 Wochen habe ich auf einer der Stationen verbracht und konnte dort die „Basics“ in Sachen Visus, Spaltlampenuntersuchung, Tonometrie, Fundoskopie, Kontaktglasuntersuchung et cetera erlernen. In den meisten Fällen war genug Zeit, um die Patienten entweder zuerst oder nach dem Stationsarzt untersuchen zu können.
Wenn ein Fall bei der Aufnahme besonders interessant erschien, war es problemlos möglich mir am nächsten Tag die Operation anzuschauen und mir erklären zu lassen. Später konnte ich auch Aufnahme- und Entlassungsuntersuchungen unter Aufsicht und Nachkontrolle durchführen, Arztbriefe vorschreiben und gelegentlich auch Patienten den Oberärzten oder dem Chefarzt vorstellen.

Die Monate danach verbrachte ich größtenteils in der Ambulanz, wo ich sehr bald bei eigenen Patienten die Anamnese erheben, die nötigen Untersuchungen durchführen und die Patienten danach den Assistenzärzten oder der Oberärztin vorstellen konnte. Hier bin ich einem sehr breiten Spektrum an Krankheitsbildern begegnet und habe mich ohne großen Zeitdruck in die Fälle einarbeiten können bevor ich sie vorgestellt habe. Die Ambulanz-Zeit war also wirklich spannend!
Beim Vorstellen der Patienten oder wenn ich die Assistenzärzte um Rat gefragt habe, wurde mir viel erklärt und ich habe auch oft Feedback zu meinen Untersuchungen oder Überlegungen erhalten. Auch während der Ambulanzzeit konnte ich nach Belieben weiterhin OPs beisitzen und u.A. mit den Orthoptistinnen in der Sehschule mitlaufen.

Mit mir als einzigem PJ-ler fand zwar kein gesonderter PJ-Unterricht statt, die wöchentlichen internen Fortbildungen und FAG/Gesichtsfeld-Besprechungen habe ich in Sachen Ausbildung als völlig ausreichend empfunden. Studientage gab es, wie in Hamburg üblich, nicht wöchentlich sondern einmal im Monat mit Vorlesungen am UKE.

Blutentnahmen oder das Legen von Braunülen fielen etwa 3-4 mal täglich an, was ich durchaus als positiv empfunden habe um nicht aus der Übung zu kommen.

Ein besonderes Highlight war der kürzlich eingeweihte Eyesi-OP-Simulator, an dem man vergleichbar wie in einem Flugsimulator Katarakt- und Hinterabschnitts-Chiurgie an virtuellen Augen üben konnte. Nach einer Einführung durch einen Assistenzarzt konnte auch ich als PJ-ler einige Feierabende zuerst "Fingerübungen", dann einzelne Schritte der Kataraktchirurgie, und zuletzt komplette virtuelle OPs und schwierigere OP-Szenarien üben. Diese Simulatoren sind in Deutschland bisher nur an wenigen Kliniken vorhanden, und ich wüsste nicht wo man diese Gelegenheit sonst als Student bekommt.
Auch an echten Augen (von Schweinen) konnte ich bei einem internen Wetlab das Legen von Hornhautnähten unter dem OP-Mikroskop üben, was glaube ich auch eher selten im PJ ermöglicht wird. Wer ophthalmochirurgisch interessiert ist kommt in der Abteilung auf jeden Fall auf seinen Kosten.

Während der gesamten Zeit habe ich mich wie ein echtes Teammitglied gefühlt, wobei allen mehr daran gelegen war, dass ich viel lerne, als dass ich Arbeiten abnehme - die Arbeit die ich übernehmen konnte wurde dann sehr wertgeschätzt. Von einem so lieben Team von den Untersuchungs-Basics bis in die eigenständige Arbeit begleitet zu werden war ein echtes Glück. Ich kann die Abteilung also guten Gewissens als etwas peripher gelegenen „Geheimtipp“ für Augen-Interessierte empfehlen!

Bewerbung
Da ich die M2 noch an einer anderen Universität absolviert habe hattte ich mich als externer auf das Tertial beworben und die Zusage vom Dekanat bekommen.
Nach meinem Wechsel an die Universität Hamburg konnte ich diesen Platz dann als UKE-Student belegen.
Für die Fristen siehe:
https://www.uke.de/studium-lehre/modellstudiengang-medizin-imed/praktisches-jahr/index.html
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
Fallbesprechung
Bildgebung
Repetitorien
Tätigkeiten
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Blut abnehmen
Eigene Patienten betreuen
Briefe schreiben
Braunülen legen
Patienten aufnehmen
Untersuchungen anmelden
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
1x / Woche fest
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Essen frei / billiger

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1