Arbeitsbeginn um 7 Uhr, Ende meist gegen 16 Uhr, ein Studientag pro Woche (manchmal wären sogar zwei dringewesen).
Frühbesprechung um 7:30 Uhr bis manchmal 9:00 Uhr...
Röntgenbesprechung täglich am nachmittag.
Ich war auf Station 13, welches die septische Station ist (MRSA-Patienten und hauptsächlich Wundheilungsstörungen). Die Stationspflege hat mir sehr viel zu Wundversorgung beigebracht, welcher Schwamm wann, wie mache ich den Verband richtig, wie beurteile ich den Zustand der Wunde, wie lege ich eine Vac-Pumpe an usw.
Der Stationsarzt hat sich manchmal Zeit genommen (die er eigentlich nicht hatte und das rechne ich ihm hoch an), um mir die Routinen beizubringen, in der Poliklinik hat er mich dazugerufen, wenn ich eine Wunde nähen durfte, Untersuchungstechniken wurden auch von anderen Unfallchirurgen ausführlich gezeigt (immer in Bezug auf die Prüfung), allerdings blieb wenig Zeit sie selber mal auszuprobieren... In der Poliklinik sind viel zu viel Patienten für zu wenig Ärzte!
Man hat die Möglichkeit einige Tage ins Gipszimmer zu gehen oder man kann Osteosynthesekurse und Vorlesungen innerhalb der Semesterzeit besuchen.
Im OP darf man manchmal selber ran (ich durfte Subkutannähte und Hautnähte machen oder durfte auch mal eine Spalthaut herstellen und mitannähen oder K-Drähte ziehen).
Ausserdem hatte ich die Möglichkeit mit zu handchirurgischen Symposien zu fahren (Kosten halt) oder bei wissenschaftlichen Studien reinzuschnuppern und handwerklich tätig zu werden (auch nach dem Tertial noch!).
Insgesamt gilt hier: wer sich viel selber einbringt, darf auch viel machen. Wer nicht möchte, muss nicht, lernt aber auch nicht viel.
Ich hatte den Eindruck, dass sich die Unfallchirurgie einige Gedanken macht, wie man die Lehre verbessern kann (mit Erfolg) - ganz im Gegenteil zu den Allgemeinchirurgen.