PJ-Tertial Innere in Universitaetsklinikum Muenster (11/2019 bis 3/2020)

Station(en)
Intesiv 10B, LANO, Nephrologie/Rheumatologie 13A
Einsatzbereiche
Notaufnahme, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station
Heimatuni
Wuerzburg
Kommentar
Ich habe ein wirklich interessantes und schönes Innere Tertial am UKM gehabt, und kann das PJ dort uneingeschränkt weiterempfehlen.
Das liegt nicht nur an der guten Mensa mit täglicher Asia Option, Pizza, Pasta und Co ;)

Wenn man das 1. Tertial am UKM macht, startet man mit einer Einführungswoche. Das fand ich einen guten und sanften Start ins PJ.
Es gab eine Wiederholung zum Umgang mit Perfusoren, einen Nahtkurs, Gipskurs und sonstige Vorträge.
Außerdem hat man eine Woche lang in studentischer Atmosphäre alle PJler des UKMs kennengelernt. Gerade als Externer Student fand ich dadurch super Anschluss.
Die PJ Koordinatorin Frau Dr. Franz erfragt ein paar Wochen vor PJ Beginn die Rotationswünsche. Grundsätzlich rotiert man für je 8 Wochen in zwei Kliniken.
Zur Auswahl stehen Med A (Hämatoonko/Pneumologie), Med B ( Gastro, Infektio, Endokrinologie), Med C (Kardio, Rhythmologie, Intensiv) und die Med D (LANO, Nephrologie, Rheumatologie).
Ich wurde auf die Intesivstation 10 B und auf die Nephrologie/Rheumatologie Station 13A eingeteilt.
Die LANO (Notaufnahme) ist unter den Studenten sehr begehrt, weshalb es als Externer Student eher schwer ist dorthin rotieren zu können.
Allerdings ergab sich auf Nachfrage aufgrund des Tertialwechsels der PJler vor mir ein zweiwöchiger Zeitraum, in dem es noch freie PJ Plätze auf der LANO gab. So konnte ich zusätzlich noch auf die LANO rotieren.
Zunächst war ich auf der Station 10B, Intensivstation eingeteilt.
Dort arbeiten die Ärzte im Schichtdienst. Die Frühschicht besteht aus einem Frühdienst (Beginn 7 Uhr) und im Springerdienst (Beginn 8 Uhr). Außerdem gibt es die Möglichkeit zur Spätschicht (Beginn 14.30 Uhr) oder Nachtschicht zu kommen.
Ich war mit einer anderen PJlerin auf der Station eingesetzt, sodass wir uns so aufteilten, dass eine beim Frühdienst mitläuft und die andere beim Arzt, der den Springerdienst macht. Oder man sich auf Früh/ Spätdienst aufteilte.
Generell sind die Ärzte auf Intensiv nicht auf die PJler angewiesen. Blut wird in der Regel von der Pflege in der Nacht abgenommen. Selbständige Tätigkeiten sind untertags anfallende Blutabnahmen über den arteriellen Katheter oder Viggos legen.
Der Arzt im Frühdienst beginnt mit der morgendlichen Visite und betreut die Patienten. Der Springerdienst kümmert sich um die interventionellen Sachen und arbeitet dem Frühdienst zu. Je nachdem welchem Arzt man hinterherlief hat man so unterschiedliches gesehen und konnte unterschiedlichstes machen.
Vorteil der Arbeit auf Intensiv war es, die gesamte Bandbreite einer Intensivstation zu sehen. VV- und VA Ecmo Anlagen, Intubiert beatmete Patienten, Auskultieren von Lungen bei Patienten im ARDS, viele TEEs, TTEs und Kardioversionen gesehen. Bronchoskopien, Trachytomien, Bluttrasfusionen, Pleura und Aszitespunktionen und Reanimationen. Von dem Arzt abhängig konnte ich auch mal einen ZVK oder einen arterieller Katheter selbst legen.
Ein Nachteil war das wechselnde Team, und dass man wenig selbstständig machen konnte.
Man musste sich fast täglich neuen Ärzten vorstellen und musste Glück haben, mit einem Arzt Dienst zu haben, der einem etwas erklärt und selber machen lässt. Weiterhin haben die PJler keinen Zugang für das auf Intensiv verwendete Computersystem, weshalb man von der aktuellen Behandlung nur über die Visite oder über Nachfragen Bescheid wusste. Mir hat die Rotation jedoch sehr geholfen meine "Angst" vor piependen Maschinen und der Notfallmedizin abzubauen.
Ab Januar wechselte ich zwei Wochen auf die LANO.
Dort sind PJler vor allem dafür zuständig, bei den eintreffenden Patienten die Anamnese zu erheben, diese körperlich zu untersuchen, sich erste diagnostische Schritte zu überlegen und den Arztbrief anzulegen. Auch kann man häufig schonmal vorsonographieren und so sich ein wenig in der Sono üben.
Der klare Pluspunkt war die Bandbreite an Fällen. Respiratorische Infekte, Brustschmerz, Dyspnoe, aber auch gastroenterolgische Krankheitsbilder.
Man ist die erste Person der diagnostischen Kette und kann so einwenig Detektiv sein.
Herr Prof. Kümpers,dem Leiter der Notaufnahme liegt die Lehre von Studenten sehr am Herzen und das merkt man deutlich. Die Stimmung im Team ist 1A und ich habe mich gut aufgehoben, wertgeschätzt und gut betreut gefühlt.
Leider war sehr häufig schon richtig viel los, sodass die Patienten nach Aufnahme und körperlicher Untersuchung von den Ärzten weiterbetreut wurden. So verlor man die weitere Diagnostik der Patienten, aufgrund von neuen Patientenaufnahmen aus dem Auge. Ansonsten wurde einem aber jederzeit die weitere Diagnostik erklärt und Fragen beantwortet.
Mitte Januar wechselte ich schließlich auf die Station 13A. Eine nephrologische/rheumatologische Station und was die Lehre angeht, ein kleiner Geheimtipp.
Meine Bewertung bezieht sich vor allem auf den Alltag auf der 13A und ich kann wirklich sagen, dass es eine sehr schöne Zeit dort war.
Ich denke das Team macht einen Großteil davon aus, ob es Spaß macht und ob man was lernt. Die Assistenzärzte die gerade vor Ort sind, machen es jedenfalls super und sind sehr interessiert daran, dass man als PJler etwas mitnimmt. Ich habe praktisch täglich zu Dienstschluss ein Dankeschön gehört und wurde auch sonst als Teammitglied gesehen.
Der Chefarzt Herr Prof. Pavenstädt und die Oberärzte sind sehr nahbar und erklären den Studenten sehr viel. Es ist ihnen wichtig, dass die Studenten bei Visiten dabei sind und etwas bei der Arbeit lernen. Man wird oft nach Zusammenhängen gefragt und es werden Dinge erklärt.
Die Station wird von zwei Oberärzten betreut, weshalb es eine Zweiteilung der Station gibt und pro Seite 2-3 Assistenzärzte zuständig sind. Wir waren zwei PJler und konnten uns so gut auf die Seiten aufteilen. Die eine Seite hat eher einen rheumatologischen Schwerpunkt, die andere alles andere plus auch mal Rheuma.
Ich habe viele Patienten mit Systemischer Sklerose, Vaskulitiden wie GPA mit Nierenversagen und systemischen Lupus mit allen Komplikationen gesehen.
Und da die Auswirkungen einer schlechten Nierenfunktion so vielschichtig sind, habe ich gelernt auf was man bei einer schlechten Nierenfunktion alles achten muss.
Weiterhin waren viele nierentransplantierte und immunsuppremierte Patienten da und man bekam generell Einblicke in die breite Internistische Behandlung von Pneumonien, COPD Exazerbationen, Harnwegsinfekten, Akuten Nierenversagen, Hypertonen Krisen usw. Außerdem konnte man bei Nierenpunktionen, die auf Station liefen assistieren und zusehen.
Die Lehre auf Station war wirklich gut, zweimal die Woche ist Chefarztvisite für alle Patienten auf Station. Dienstags gabs immer eine Röntgenbesprechung, Mittwochmittag Schnittchenfortbildung, d.h. Fortbildung mit Mittagessen. Und Donnerstagmittag Pathologiekonferenz, bei der man unter dem Mikroskop mit dem Pathologen die Nierenpunktionen ansah und erfuhr weshalb sie die Präparate wie beurteilt haben.
Ich konnte auch ohne Probleme mal zwei Tage auf die Dialysestation rotieren und auf die Rheumaambulanz.
Auch habe ich einmal zwei ärztlichen Kollegen bei einem Hausdienst begleitet. Das ist der Dienst, bei dem man im Anschluss an den regulären Tagdienst noch den Nachtdienst für alle internistischen Stationen des UKM macht. Das war auch super interessant, da man so mal die ganzen Stationen im Haus sah.
Meine tägliche Tätigkeit auf Station war die Neuaufnahme von Patienten. Dabei das Erheben der Anamnese, die körperliche Untersuchung, Anlegen des Arztbriefs und schließlich die Vorstellung des Patienten beim Oberarzt. Oft war es auch möglich, dass ich die Patienten weiter mitbetreute.
Ansonsten habe ich untertags anfallende Blutentnahmen gemacht, mal eine Viggo gelegt. Blut wurde am Morgen bis 8 Uhr von den MFAs abgenommen, nur noch schwierige Blutabnahmen oder wenn es einfach zu viele waren wurden von uns PJlern übernommen.
Auf Nachfrage war es auch mal möglich unter Aufsicht eine Pleurapunktion, eine Aszitespunktion und arterielle BGAs zu machen.
Einziger Knackpunkt auf Station waren die Blockpraktikanten, die seit Beginn der Semesterferien wöchentlich wechselnd zu viert bis teilweise zu sechst auf Station kamen. Als PJler kam man da auf einmal selbst in die Lage andere Studenten bei Anamnese und körperlicher Untersuchung zu beaufsichtigen. Teils machte das Spaß , abhängig der Studenten war das manchmal aber auch nervig und zeitintensiv. Schlussendlich wars aber machbar und wirklich der einzige Negativpunkt der Station.
Grundsätzlich eine super Zeit, letztendlich wegen des tollen Teams. Danke!
Bewerbung
Ãœber das PJ Portal.
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
Repetitorien
Fallbesprechung
EKG
Patientenvorstellung
Nahtkurs
Sonst. Fortbildung
Bildgebung
Tätigkeiten
Patienten aufnehmen
Punktionen
Braunülen legen
EKGs
Eigene Patienten betreuen
Notaufnahme
Briefe schreiben
Blut abnehmen
Patienten untersuchen
Botengänge (Nichtärztl.)
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
20 € pro Anwesenheitstag/ Mittagessenzuschuss 4,50 € pro Tag

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
2
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.13