PJ-Tertial Anästhesiologie in Bruederkrankenhaus St. Josef (9/2019 bis 12/2019)

Station(en)
interdisziplinäre Intensivstation
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP, Station
Heimatuni
Goettingen
Kommentar
Kurz vorweg: mich hat das Anästhesie-Tertial im Brüderkrankenhaus davon überzeugt, meine Facharzt-Ausbildung in der Anästhesie zu beginnen!

Mein Tertial in der Anästhesie hat mir sehr gut gefallen. In der Regel bekommt man zu Beginn einen Mentor zugeteilt (meist Oberarzt), der einem über die vier Monate als Ansprechpartner zur Seite steht und mit dem man die ersten Wochen zum Großteil im Saal eingeteilt ist (je nach Dienstplan). Ich halte dies für sehr hilfreich, da man so sicher eingearbeitet wird und zunehmend anspruchsvollere Aufgaben übernehmen kann. Bei mir hat das sehr gut funktioniert, ist sicherlich aber auch davon abhängig, wem man zugeteilt wird und wie gut die aktuelle Besetzung im Team aussieht. Ich wurde vom ersten Tag gut im Team aufgenommen und es hat mit jedem Spaß gemacht, zusammen zu arbeiten. Das Team ist recht jung, so dass man nicht bei jedem Assistenten alle Aufgaben übernehmen konnte (was auch verständlich ist), man wurde aber meistens einem Oberarzt/Chefarzt zugeteilt. Das hat bei mir oft funktioniert, zum Teil war dies aber auch nicht möglich, da während meiner Einsatzzeit mitunter ein hoher Krankheitsstand auftrat und so nicht immer eine Betreuung durch einen Oberarzt möglich gewesen ist. Aber eingebunden wurde man von jedem sehr gut und jeder hat versucht, Lehre zu betreiben. Nach und nach konnte man so immer mehr Tätigkeiten übernehmen. Man ist auch öfter mit dem Chefarzt PD Dr. Meier eingeteilt gewesen, der einem super viel erklärt hat und Spaß daran hat, sein Wissen weiterzugeben. Er hat auch angeboten, sich monatlich zusammen zu setzen, um den weiteren Einsatz zu planen und den Lernfortschritt zu besprechen.
Von der Einteilung her verbringt man etwa drei Monate im OP-Bereich und einen Monat auf der Intensivstation. Dazu kann man Dienste absolvieren (mit Freizeitausgleich), an Notarzteinsätzen teilnehmen, mit in den Schockraum gehen, einen Einblick in die Schmerzambulanz erhalten und die Prämedikation kennenlernen. Die Einteilung erfolgt hier sehr flexibel und richtet sich nach den eigenen Wünschen.
Mit der Anästhesie-Pflege und den Pflegekräften auf der Intensivstation bin ich meistens auch gut zurecht gekommen.
Der Tag beginnt in der Regel um 7:30 Uhr mit der Frühbesprechung und endet meist pünktlich um 16 Uhr. Das Team ist sehr entspannt, so dass man bei dringenden Terminen auch problemlos mal früher gehen kann. Auf der Intensivstation beginnt der Tag um 7 Uhr und endet gegen 15:30 Uhr.
Unterricht findet in Paderborn zusammen mit allen PJlern jeden Montag statt. Dabei werden in der Regel vier unterschiedliche Themen behandelt. Dadurch hat man sozusagen eine 4-Tage Woche. Der Unterricht wird durch viele Fachbereiche angeboten und ist zum Großteil gut gewesen. Auch durch die Anästhesie selbst finden mitunter Fortbildungen statt.

Unterkunft/Verpflegung: Bei Wunsch erhält man ein Zimmer im komplett neu renovierten Wohnheim direkt neben dem Krankenhaus. Diese sind komplett eingerichtet, verfügen über eine kleine Küche und ein eigenes Badezimmer. Außerdem hat jedes Zimmer einen eigenen WLAN-Router. Einziger Kritikpunkt: es gibt leider keine Waschmaschinen im Wohnheim, so dass man hier auf andere Wohnheime/Waschsalon ausweichen muss. Je nach Wunsch kann man Frühstück, Mittag und Abendessen erhalten. Das Essen war meistens gut und die Portionen mehr als ausreichend. Wenn man hier geschickt plant, bekommt man 400€ Gehalt, ein Zimmer im Wohnheim und Verpflegung.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ich ein PJ-Tertial in der Anästhesie im Brüderkrankenhaus uneingeschränkt empfehlen kann. Man wird vom ersten Tag ins Team eingebunden, kann nahezu alle Tätigkeiten erlernen (u.a. zentrale Zugänge legen, Intubation mit Doppellumentubus durchführen, Beatmungsgeräte frei einstellen, Spinalanästhesien durchführen) und das Team ist sehr sympatisch. Außerdem wird man vom Chefarzt gut betreut und das Tertial ist gut organisiert. Falls Probleme auftreten, wird nach Lösungen gesucht. Paderborn ist sicherlich nicht die aufregendste Stadt des Landes, aber man kann hier sehr gut vier Monate verbringen und auf Grund der Fülle an PJlern ist eigentlich immer etwas los gewesen.
Bewerbung
unkompliziert über das PJ-Portal
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Patientenvorstellung
EKG
Bildgebung
Fallbesprechung
Tätigkeiten
Patienten untersuchen
Braunülen legen
Eigene Patienten betreuen
Patienten aufnehmen
Blut abnehmen
Punktionen
Briefe schreiben
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Unterkunft gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
400

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
2
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.07