Ich hatte eine sehr schöne Zeit am Limmi. Es ist ein kleines, modernes Spital am Rande Zürichs. Man ist jedoch mit der Bahn innerhalb von 10 min am Züricher Hauptbahnhof!
Der ganze Komplex wurde erst 2018 eröffnet, d.h. alles ist wirklich brandneu und modern. Innere Stationen gibt es zwei- eine für Privatpatienten und eine für die anderen Patienten. Ich war auf der zweiten und würde dies auch empfehlen, weil man daher viel mehr als Uhu übernehmen darf. Es sind immer mind. 4 Assistenzärzte für eine Station verantwortlich, d.h. max 12 Patienten pro Arzt, in der Regel aber eher 8 aufgrund von Isolationszimmern etc. Man wird einem Arzt zugeordnet und bekommt schnell eigene Patienten zugeteilt, die man dann auch bei Visite, Röntgenbesprechung, Rapport etc. vorstellt. Das Pateintenklientel ist vom Krankheitsbild sehr variabel- mir persönlich hat das gut gefallen, da ich dadurch vieles sehen konnte. Weiterhin ist die Pflege in der Schweiz wirklich super-sowohl fachlich als auch freundlich. Auf Station war das Arbeitsende sehr variabel- von 14:30 bis 18:00 war alles drin.
Später rotiert man noch auf die Notfallstation und die Diagnostik. Ersteres ist super! Man bekommt eigene Patienten zugeteilt und arbeitet sie gemeinsam mit einem Oberarzt ab. Dabei darf man alles in Rücksprache selbst machen- Röntgenverordnungen etc. ausgeschlossen. Es wird dabei nicht zwischen chirurgischen und inneren Patienten unterschieden. Ich fand diese Zeit wirklich super lehrreich. In den Notfall-Wochen ist man im Schichtsystem eingeteilt.
Die eine Woche Diagnostik hingegen ist wieder etwas langweilig, da man vom vielen eigenständigen Arbeiten wieder zum Zusehen verdonnert wird.
Ich muss gestehen, dass das Schweizerdeutsch anfangs für mich sehr schwer zu verstehen war. Manchmal kam es auch zu witzigen Missverständnissen- aber ich muss sagen nach ca. 1 Monat hab ich 95% verstanden.
Zu den bürokratischen Sachen kann man sagen, dass es ein wenig aufwendig war. Alle, die länger als 3 Monate bleiben, müssen sich bei der Gemeinde melden und theoretisch auch eine Schweizer Krankenversicherung abschließen. Um letzteres habe ich mich gedrückt- einfach aussitzen. Ein Schweizer-Bankkonto musste ich nicht eröffnen, dass ging ohne Probleme mit meinem deutschen Girokonto.
Für 300 Franken bekommt man in der Zeit ein Zimmer im Wohnheim direkt gegenüber. Die Zimmer sind klein, jedoch relativ modern. Die Gemeineschaftsküche, -klo, und -duschen wurden jeden Tag vom Reinigungspersonal sauber gemacht. Außerdem gibt es eine wunderschöne Dachterrasse und einen kleinen Fitnessraum! Für ein paar Franken konnte man sich eine Matratze für Besuch ausleihen-das war ohne Probleme möglich. Ich hatte leider zu meiner Zeit Pech und hatte keine weiteren Uhus/PJler im Wohnheim wohnen. Über die anderen Schweizer-Uhus und die PJ inder Schweiz-Facebookgruppe habe ich jedoch schnell Anschluss gefunden.
Die Zeit in Zürich als Stadt war wirklich wunderschön. Züri hat unglaublich viel zu bieten und auch die Umgebung mit den Bergen war ein Erlebnis. Natürlich ist das wenige Gehalt und die hohen Preise herausfordernd, aber man kommt damit schon über die Runden. Alles in allem würde ich immer wieder mein Innere-Tertial dort machen!!
Bewerbung
2 Jahre im Voraus per E-mail bei der Oberärztin Eva Achermann
