PJ-Tertial Innere in Universitaetsklinikum Heidelberg (9/2019 bis 12/2019)

Station(en)
Hämatologie, Gastro
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Mein PJ an der Krehl Klinik in HD fing eher so durchwachsen an. Ich wurde erstmal in die Tagesklinik der Hämatologie abgeschoben. Dort gab es nämlich gerade Personalmangel bei den Needle Nurses. Ich hatte also 4 Wochen meinen eigenen Patientenstuhl und durfte den ganzen Tag am Fließband Nadeln legen. Gelernt hab ich in der Zeit dementsprechend wenig. Einziger Trost war das super nette Team ( Pflege und Ärzte), die mir auch wirklich gezeigt haben wie dankbar sie sind, dass ich da bin und die Scheißarbeit übernehme.
Dann war ich 4 Wochen auf der hämatologischen Station Ackermann. Pflege und Ärzte waren auch hier wieder super nett & witzig, ich hatte wirklich eine gute Zeit dort. Einziger Haken war die Stationssekretärin von Thannhauser (der hämatologischen Nachbarstation), die irgendwie meinte sie müsse ihren Frust an den PJlern auslassen. Von ihr bekamen wir regelmäßig Dulli-Aufgaben wie Behandlungsverträge verteilen und einsammeln, Anamnesen von Patienten nachholen die schon seit mehreren Wochen (lange vor unserm ersten Tag) auf Station lagen usw. Da ich kurzzeitig die einzige PJlerin auf beiden Stationen war, durfte ich dann auch noch die ganzen Aufnahmen, EKGs + Blutentnahmen von der anderen Station übernehmen, was natürlich nicht in einen normalen 8 Stunden Arbeitstag passt...

Die restliche Zeit war ich auf der Gastro. Da wäre der Stationsalltag ohne uns PJler komplett zusammengebrochen. Wir waren für die 5-8 Aufnahmen am Tag zuständig. Eigentlich gibts Needle Nurses für die Blutentnahmen morgens, aber oft mussten wir trotzdem jede Menge BEs machen. Die Stimmung zwischen Assistenzärzten und Pjlern war gut, die Vibes aus der Pflege waren leider oft negativ. Generell war die Stimmung auf Station nicht die beste. Auf Visite mitzugehen war leider auch nicht immer möglich. 2 Wochen war ich auf Intensivstation, da war es echt cool, man durfte einiges machen, hatte aber keine Pflichtaufgaben und die Assistenzärzte waren super nett.

Pro:
-Wirklich sehr gute Betreuung durch Sekretärin und PJ-Beauftragte. Es gab bspw. ne Einführungsveranstaltung, was für mich als Externe sehr wichtig war
-PJ-Seminar Montag-Donnerstag von 15.30-16.30. Man muss zu 20 Terminen gehen (klingt viel, aber oft wiederholen sich die Seminare oder fallen aus und zählen dann auch als besucht). Die Seminare waren oft auch ganz gut, v.a. die EKG-Seminare. Vorteil war aber auch, dass man immer um 15.30 mit legitimer Ausrede von Station abhauen konnte.
- Probe-Examen und Supervision, Rea-Kurs
- viele PJler, gute Stimmung unter den PJlern

Kontra:
- 6 Pflichtdienste, dh. nach dem normalen Arbeitstag bzw. am Wochenende nochmal 8 Stunden für die gesamte Innere (also auch auf fremden Stationen) Blutabnehen, Nadeln legen, EKGs schreiben. Eigentlich soll man sich dabei in der Chestpain-unit an die Ärzte wenden um von denen etwas zu lernen, leider waren die meistens selbst so überfordert dass man da auch nur Blutentnahmen und Nadeln übernehmen musste (zur Freude der Pflege, weil die dann nämlich chillen konnte. Kurz gesagt: Lerneffekt gleich null, Behandlung im Dienst von allen Seiten katastrophal, einfach nur eine Frechheit die Nummer...

- 20 Euro Abzug für Fehltage/Krankheitstage!

- generell gab es sehr viele Probleme was das Gehalt anging, das erste Gehalt kam mit einem Monat Verspätung, beim letzten Gehalt wurde (ohne wirklich gute Erklärung) Steuer abgezogen

Fazit: Die Assistenzärzte waren eigentlich meistens nett. Mit Oberärzten o.ä. hatte man nicht wirklich was zu tun. Die Lehre auf Station war durchwachsen. Die Klinik ist sehr an PJler gewöhnt und auch definitiv auf PJler angewiesen. Durch die Pj-Dienste spart sich die Klinik auf einige Assistenzarztstellen... Da man aber fast immer Mit-Pjler hatte, bei denen man sich auskotzen konnte, hat das PJ an der Krehl aber meistens Spaß gemacht.
Unterricht
4x / Woche
Inhalte
EKG
Prüfungsvorbereitung
Tätigkeiten
Braunülen legen
Briefe schreiben
Patienten untersuchen
Patienten aufnehmen
EKGs
Blut abnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
400, pro Fehltag 20 Euro Abzug

Noten

Team/Station
3
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
4
Unterricht
2
Betreuung
2
Freizeit
2
Station / Einrichtung
3
Gesamtnote
3

Durchschnitt 2.93