PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Hopital Saint-Antoine Paris (3/2019 bis 6/2019)

Station(en)
Hépatogastroentero
Einsatzbereiche
OP, Diagnostik, Station, Notaufnahme
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Ich habe mein Tertial in der Allgemeinchirurgie in Paris gemacht und kann eigentlich echt nur Gutes dazu erzählen.
Die Einteilung auf eine Station ist natürlich eine sehr chaotische Sache, ich wurde auf eine Station eingeteilt und bin dann selbstständig einfach auf eine andere gegangen, da mir die empfohlen worden ist. Das juckt keinen und keiner merkts.
Danach hängt man ca. 2 Tage die Woche auf Station mit den anderen Pariser Studenten/Studentinnen und erledigt die Arbeit der Assistenzärzte, da diese den ganzen Tag im OP sind (dazu hat man eine Whatsappgruppe mit den Ärzten, die einem die Aufgaben aufschreiben). Zusätzlich präpariert man Montags morgens auch seine Patienten, die man am Dienstag auf der Chefvisite vorstellen will/muss. Dazu weiteres: die Station hat ca. 20 Patienten, die unter den 3-4 Studenten/Station aufgeteilt werden. Diese bereiten dann Montags den Patienten so vor, dass sie seine AKte quasi auswndig kennen und seine OP, die er bekommen hat auch. Am Dienstag auf Visite machen dann der Chef mit den 4 Studenten und evtl. einem Assistenzarzt die Visite, und nur die Studenten stellen den Patient vor. Danach gibt der Chef Anweisungen, was noch gemacht werden muss, was die STudenten dann nach der Visite erledigen. Falls man mal etwas nicht weiss über den Patienten, ist dann meist der Assistenzarzt schon da und kann hoffentlich die Frage beantworten. Auf dieser Visite wird man wie gesagt komplett abgefragt zu allmöglich OP's und warum jetzt diese OP und nicht eine andere Technik usw. Dazu wird man brutal auf Abdomen-CT-Kenntnisse abgefragt. Die Visite ist dadurch sehr stressig aber Mega-lehrreich, sowas kennt man nicht aus Deutschland. Es ist wirklich 1-on-1 Teaching vom Chef zum Studenten, der einen beim Vornamen kennt und auch lobt, wenn man sich gesteigert hat. Man sollte sich, um einen guten Eindruck zu hintrlassen, evtl das Lehrbuch des jeweiligen Chef kaufen und durchlesen.
Dann gab es Dienstags auch immer noch mit dem Chef eine STunden Unterricht für alle Studenten zusammen um 12.00 Uhr, wo jeweils ein Student der Arzt und einer der Patient war und ein Fall durchgespielt wurde, mt Benotung und dreckige Kommentare des Chefs.
Danach konnte man meist nach Hause gehen; generell konnte man meist eigenständig nach Hause, wenn die wichtigsten Aufgaben am Morgen auf Station erledigt waren. Bin, falls Stationstag war, meist um 12 gegangen. So konnte man mittags Paris entdecken oder auch etwas nachlesen, was am Montag wichtig war wegen der Visite Dienstags.
Mittwoch Donnerstag und Freitag war man meist im OP (man konnte sich in dem Studenten- Google-Doc eintragen, wann man Lust hatte, musste aber min. 2x/Woche). Dort spielt man immer die Rolle der zweiten, manchmal der 1. Assistenz. Es gibt morgens nie OP-Schwetsern, sodass man alle Instrumente kennen lernen muss und anreichen muss. Dies sollte man nach1 Woche draufhaben, wenn man keinen Anschiss will. Den Patienten zunähen muss man generell danach alleine mit dem Assistenzarzt, damit gibt sich der Chef nicht ab. Man muss ab 12 Uhr aber keine OP's mehr anfangen, da dies die Arbeitszeit der Studenten ja dann überschreiten würde; diese sind eigentlich nur bis 13 Uhr vorgesehen. Ein STudent muss immer 24 Stunden bleiben da er Dienst hat. Diese Dienste werden extra entlohnt mit 40 Euro plus. Hier kann man sich einschalten und Dienste anderer STudenten übernehmen; sehr ratsam da sehr lehrreich. Man übernimmt dann die grösseren OP's die nach 12 Uhr anlaufen und ist dann meist im OP bis 18 Uhr. Danach chillt man eine Runde ums Krankenhaus oder im Assistenzarztzimmer. Dann geht man mit dem diensthabenden Assi und Oberarzt Essen und evtl auch in die Happyhour im Cafe nebenan (kein Witz). Dann bestellt man Essen und wenn man und geht danach ein paar Konsile auf die Notaufnahme machen. Wenn man danach Glück hat, darf man in ein abgefucktes KH-Zimmer pennen gehen, hat allerdings ein Diensttelefon; der Assi ruft einen an, falls man evtl. jem. operieren muss. Dann darf man um 03:00 Uhr in der Nacht aufstehen und irgendwelche Ileuse operieren oder Aufnahmen machen, die verlegt woerden aus anderen Kreiskrankenhäusern. Um 08.00 Uhr ist dann Dienstende und man hat den Tag danach frei.
Mehrmals die Woche sind nachmittags Unikurse im Hörsaal für die Studenten, die zwar meist recht frontal sind aber auf jeden Fall von einem höheren Niveau als in Deutschland; die Studenten müssen auf Facharztniveau das Fach beherrschen nach ihrem Modul.
Und zu Paris muss ich nichts erzählen, Hammer Stadt! Man hat in diesem Tertial die perfekte Mischung zwischen riesigem Lernfaktor und brutal viel Freizeit (ca. jeden Tag ab 12 Uhr, ausser man geht nachmittags in die Vorlesungen, die aber nicht obligatorisch sind). Auch juckt es keinen (höchstens die anderen Studenten, man sollte ich absprechen dass immer min. 1 auf Station ist) wenn man mal einen Tag fehlt. Ich kann dieses Tertial also NUR weitrempfehlen, habe mich davor 0 für CHirurgie interessiert und fands danach ganz cool. Falls möglich geht auf die Station von Professeur Lefèvre, der Typ macht die beste Lehre und ist sowieso eine lebende Legende und momentan einer der Top-3 Viszeralchirurgen weltweit, da lernt man vom Besten.
Bewerbung
ca. 1 Jahr im Voraus erst möglich über die Erasmus-Frau Alexandrie Saligot (alexandrie.saligot@upmc.fr oder alexandrie.saligot@sorbonne-universite.fr)
Auf gar keinen Fall vergessen, sich Erasmus Kohle zu schnappen, um die 450 Euro pro Monat!
Unterricht
4x / Woche
Inhalte
Bildgebung
Sonst. Fortbildung
Patientenvorstellung
Fallbesprechung
Prüfungsvorbereitung
Repetitorien
Tätigkeiten
Mitoperieren
Patienten aufnehmen
Patienten untersuchen
Punktionen
Briefe schreiben
Botengänge (Nichtärztl.)
Untersuchungen anmelden
Notaufnahme
Chirurgische Wundversorgung
Eigene Patienten betreuen
Rehas anmelden
Dienstbeginn
Nach 8:00 Uhr
Dienstende
Vor 15:00 Uhr
Studientage
Frei verfügbar
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
Erasmus-Stipendium ca. 450 Euro/Monat

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
2
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.13