PJ-Tertial Anästhesiologie in Ammerland Klinik (11/2018 bis 3/2019)

Station(en)
OP, Intensivstation, NEF
Einsatzbereiche
OP
Heimatuni
Luebeck
Kommentar
Insgesamt kann ich ein Tertial in der Anästhesie in Westerstede nur empfehlen!

Unterbringung:
Bei Bedarf bekommt man über die Bundeswehr eine (Einzel-) Stube gestellt. Ich hatte das Glück, im neuen BW-Wohnheim untergebracht gewesen zu sein. Super gutes Zimmer mit eigener Küchenzeile (Herdplatten, Kühlschrank mit Gefrierfach und Mikrowelle sowie viel Stauraum), großes Bad, Kleiderschrank (es gibt ein Fach für Wertsachen, welches mit einem mitgebrachten Schloss verschlossen werden kann), Komode, Schreibtisch, Nachtisch, umbaubare Sofa/Bett-Liege, Beistelltisch, Stühle und großer Smart-TV. Bettzeug ist vorhanden. Bettwäsche und Handtücher können ebenfalls von dort genutzt werden. Geschirr, Töpfe/Pfannen und alles an Verbrauchsmaterialen sind selber mitzubringen. Im Erdgeschoss stehen kostenfrei eine Waschmaschine und ein Trocker zur Verfügung. Zur Krönung wird das Zimmer 2x die Woche von den Reinigungsdamen geputzt. Ich hatte kostenfreies WLAN auf meinem Zimmer. Bei den Zimmern auf der Gegenseite war der Empfang sehr schlecht, sodass die Leute im Aufenthaltsraum sitzen mussten für Internetempfang. Den Schlüssel erhält man vom Spieß (Krankenhausfeldwebel) bzw. vom Offizier vom Krankenhaus (OVK). Bei Problemen kann mich sich an diese ebenfalls immer wenden und erhält schnell eine Lösung.

Verpflegung:
Dreimal am Tag kann man kostenfrei in der Cafeteria im Krankenhaus essen. Am Wochenende gibt es kein Abendessen. Mir hat es immer gut geschmeckt. Die Auswahl ist ebenfalls voll in Ordnung. Das Küchenpersonal ist absolut freundlich und hilfsbereit. Gibt es nichts zu bemeckern.
Anmerkung: Verzichtet man auf eine Unterbringung UND Verpflegung, erhält man 650 € statt 400 € pro Monat.

Freizeit:
Im Winter waren die Möglichkeiten natürlich etwas eingeschränkt. Wir waren mit sieben PJlern im Wohnheim, sodass es fast wie Klassenfahrtfeeling immer wieder war. Nach der Arbeit sind wir oft zusammen joggen gewesen. Alternativ gibt es ganz in der Nähe das Hössensportzentrum mit Schwimmbad und Fitnessstudio sowie Sportplatz etc. Als Student zahlt man den Kindertarif fürs Schwimmbad und kann für 1,50€ schwimmen gehen. Alternativ gibt es verschiedene Möglichkeiten Essen zu gehen. Oder man fährt nach Oldenburg. Dort waren wir beispielsweise gemeinsam auf dem Weihnachtsmarkt.
Lidl, Edeka, Post und Kleiderläden sind alle fußläufig erreichbar.

Verkehrsanbindung:
Westerstede selber hat keinen Bahnhof. Von Westerstede Ocholt bis zur Klinik ist es noch ein gutes Stück. Es gibt eine Busverbindung, die allerdings nicht sehr häufig fährt. Mit einem Auto ist man dementsprechend sehr gut bedient und hat zudem noch viel mehr Möglichkeiten die Gegend zu erkunden. Kostenfreie Parkplätzegibt es direkt am Wohnheim und auch auf dem Klinikgelände. Das Parkhaus ist ebenfalls kostenlos.

Klinik/PJ:
Die Anästhesie ist eine zivil-militärisch gemischte Abteilung. Es gibt 10 OP-Säle zivil, drei militärisch und insgesamt drei Ambulanz-OPs. Das Team ist insgesamt sehr freundlich. Aufgrund der oft stressigen Situation auf Intensiv hier schneller mal gestresst. Ich hatte zwei Mentoren, je eine/n zivil und militärisch. Allerdings konnte ich mich auch an alle anderen Ärzte bei Fragen jederzeit wenden. Das PJ beginnt mit einer Einführungswoche für alle PJler der Klinik. Daher lernt man sich direkt zu Beginn kennen. Klinikführung, Untersuchungskurs, Nahtkurs, EKG und Co erleichtern einem den Einstieg enorm. Auch der wöchentlich stattfindende PJ-Unterricht ist für alle PJler und beinhaltet alle vertretenen klinischen Fächer.
Für den OP beginnt der Tag mit der Frühbesprechung um 07:20 Uhr. Alle zwei Wochen montags bereits um 07:00 Uhr zur Fortbildung. Frühdienst auf Intensiv startet um 06:30 Uhr. Eine Mittagspause zum Essen ist für uns PJler immer möglich, je nach eigenem Interesse verkürzt wenn viel los ist und man nur schnell essen geht. Gegen 16:00 Uhr ist man eigentlich immer raus. Außer beim PJ-Unterricht. Des Weiteren ist es immer möglich auch Spätdienste oder Hausdienst mit zu machen.
Ich war zu meiner Zeit einziger PJler in der Anästhesie. Das eröffnet einem natürlich viele Möglichkeiten. Leider hatte ich nur selten mit den gleichen Anästhesisten zusammen ein paar Tage Dienst hintereinander, was es am Anfang etwas schwer gemacht hat, selber tätig zu werden. Als die Famulanten kamen wurde es etwas voll, da es sehr viele waren. Allerdings hat meine Ausbildung darunter nie gelitten. Schade war nur, dass ich es nur einen Tag in einen BW-Saal geschafft habe, da die einige "In-Übung-Halter" und Jungassistenzen hatten. Für die Intensivstation war ich fest für drei Wochen eingeplant und konnte auch eigene Patienten betreuen. Einen Plan zu allem organisatorischen erhält man direkt zu Beginn. Insgesamt muss ich sagen, dass das PJ sehr gut organisiert ist. NEF fahren ist prinzipiell auch möglich. Aufgrund vieler Ärzte, die ihre Einsätze sammeln für Studenten nur am Wochenende, manchmal auch im Spätdienst. Rettungsdienstkleidung kann man sich von den Anästhesisten leihen, Stiefel sollte man sich selber mitbringen. Die Soldaten trugen ihre Einsatzstiefel. In der Klinik wird Kleidung gestellt. Die Rettungswache grenzt direkt an das Klinikgelände und ist daher schnell fußläufig erreichbar. Für Intensiv sollte man sich selber Turnschuhe oder Schlappen mitbringen.
Im OP haben wir während der Eingriffe viele Themen besprochen. Fragen sind natürlich immer möglich. Auf Intensiv wird nach Möglichkeit direkt alles am Patienten besprochen. Allerdings merkt man auch in diesem Haus den Personalmangel, wodurch die Arbeitsatmosphäre manchmal etwas angespannt war.
Trotzdem habe ich mich in Westerstede stehts sehr wohl gefühlt und würde mein Tertial wieder dort machen. Die Zeit ist nur so verflogen und es war schade, als das Tertial vorüber war. (Was natürlich auch an unserer super PJ-Truppe lag ;-) ). Ich habe das Gefühl, viel gelernt und gesehen zu haben und eine gute erste Vorbereitung aufs Arbeitsleben bekommen zu haben. Außerdem konnte ich für mich feststellen, dass der Fachbereich genau das ist, was ich später machen möchte.
Bewerbung
Die Bewerbung lief für mich über die Medizinische Hochschule Hannover (MHH). Die Frist für Externe Bewerber findet sich auf deren Homepage. Kurs vor PJ-Antritt erhält man von der MHH zudem ein Logbuch und erste Infos zum PJ. Ebenso auch von seinem Mentor.
Wenn ich das richtig mitbekommen haben, soll das Bewerbungsverfahren demnächst über das PJ-Portal erfolgen.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Patientenvorstellung
EKG
Nahtkurs
Sonst. Fortbildung
Fallbesprechung
Repetitorien
Tätigkeiten
Botengänge (Nichtärztl.)
Röntgenbesprechung
Punktionen
Eigene Patienten betreuen
Patienten untersuchen
Braunülen legen
Chirurgische Wundversorgung
Briefe schreiben
Blut abnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
17:00 bis 18:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Unterkunft gestellt
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
400 (bzw. 650)
Gebühren in EUR
keine (bzw. 250)

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
3
Unterricht
2
Betreuung
2
Freizeit
2
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
2

Durchschnitt 2.2