PJ-Tertial Chirurgie in Elblandkliniken Radebeul (3/2019 bis 6/2019)

Station(en)
1b, 1d, 2b, 3b
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP, Notaufnahme, Station
Heimatuni
Dresden
Kommentar
Radebeul ist ein kleines, sehr familres Haus, hier kennt jeder jeden. Das Chirurgie-Tertial läuft hier nach dem schon mehrmals angesprochenen Rotationsplan ab:
5 Wochen jeweils Allgemein-/Viszeralchirurgie und Unfallchirurgie, 2 Woche jeweils Neurochirurgie, Gefäßchirurgie und Plastische Chirurgie.

Ich kann mich meinen Vorgängern im Wesentlichen nur anschließen:

ACH
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Das Team wie auch die Abteilung an sich ist recht klein, und die Ärzte „sind allesamt super. Man wird schnell eingearbeitet und integriert, sodass man bei vielen laparoskopischen Eingriffen wie CCEs oder den zahlreichen Hernioplastiken (Radebeul ist Hernienzentrum) meistens 1. Assistenz ist und Gelegenheit zum Nähen hat. Bei den großen Operationen (kolorektale Tumore, Whipple-OPs, Lebersegmentresektionen) ist
man 2. Assistenz, was jedoch sehr entspannt ist, man bekommt dabei vom Chefarzt viel erklärt. Darüber hinaus schreibt man Briefe, kümmert sich um Blutabnahmen/Flexülen, macht die prästationären Aufnahmen und was sonst noch so auf Station anfällt.

UCH
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In der Unfallchirurgie/Orthopädie ist man entweder für die prästationären Aufnahmen eingeteilt oder als 2.
Assistenz für den OP (überwiegend Knie- und Hüft-TEPs, seltener traumatologische Operationen wie Humerusfrakturen etc). Ansonsten die üblichen Aufgaben auf Station wie Flexülen/Blutabnahmen, selten mal Briefe schreiben. Die prästationären Aufnahmen, für die man 1-2 die Woche dann den ganzen Tag lang allein zuständig ist, sind zu Beginn echt nervig und zeitraubend. Nach einiger Zeit geht es alles jedoch viel schneller, und man entwickelt eine gewisse Routine.
Der neue (2.) Chefarzt Dr. Pyrc ist ein echter Zugewinn für die Abteilung, da er nicht nur jede Menge Erfahrung aus der Uniklinik mitbringt, sondern auch ein sehr ruhiger und angenehmer Zeitgenosse ist. Um der Eintönigkeit aus Knie- und Hüft-TEPs zu entgehen, sollte man, so oft es sich anbietet, versuchen bei den traumatologischen OPs dabeizusein, da man viel erklärt bekommt und meistens mehr machen darf als bei den endoprothetischen Eingriffen.
Auch in der UCH ist die Stimmung im Team super, man fühlt sich sofort integriert. Die Assistenten, mit denen man den meisten Kontakt hat, erklären auch ungefragt viele Sachen und haben so dafür gesorgt, dass mir die manchmal etwas eintönige Arbeit in der UCH trotzdem am Ende den meisten Spaß gemacht hat.

GCH
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Die 2 Wochen, die man jeweils in den kleineren Disziplinen verbringt, sind vollkommen ausreichend.
In der Gefäßchirurgie ist man eigentlich überflüssig, wenn keine OPs anstehen, hat man außer Blutabnehmen und Aufnahmen auf Station nicht wirklich etwas zu tun. Leider muss man aber dennoch bis 15.30 Uhr bleiben und wird nicht eher heimgeschickt, manchmal kommt dann 15 Uhr noch eine dringende Aufnahme reingeschneit, mit der man sich befassen muss. Das Team an sich ist aber echt nett und auch im OP bekommt man viel erklärt und darf auch kleine Sachen unter Aufsicht selbst machen.

NCH
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Die Neurochirurgie ist ein Teil der UCH und bestand während meines Tertials aus 2 Oberärzten sowie einem der Assistenzärzte der UCH. Hier kann man mit in den OP, wo man 1. Assistenz ist, an Tagen ohne OPs unterstützt man den Assistenzarzt beim Briefe schreiben und der Stationsarbeit oder darf auch einfach mal einen sonnigen Nachmittag genießen.

PLAC
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Radebeul ist regionales Brustzentrum, d.h. hier werden beinahe täglich Mammarekonstruktionen durchgeführt. Als PJler/in steht man eigentlich nur im Saal, was aber gut so ist, da man sonst auf Station nichts zu tun hat. Eins vorab- die Ärzte der PLAC sind spezielle Charaktere. Im OP wird man teilweise sehr gefordert. Darauf sollte man gefasst sein und sich manche Sprüche nicht zu sehr zu Herzen nehmen, da man im Grunde viel lernt und sieht. Ansonsten haben die 2 Wochen auch irgendwann ein Ende.

Dienste können jederzeit mitgemacht werden, dies wird von den Assistenten gerne gesehen und ich kann es auch nur empfehlen. Dienstende für die Studenten ist offiziell gegen 22 Uhr, man bekommt dafür einen Tag Freizeitausgleich. Den Dienst verbringt man ab 15.30 Uhr in der Notaufnahme, hier kann man Patienten selbstständig untersuchen und in Rücksprache mit den Assistenten das weitere Procedere bestimmen, nähen und ggf. Schockraumfälle sehen. Die Dienste haben mir auch mit den meisten Spaß bereitet und den gröߟten Lerneffekt erbracht.

Wenn man möchte und Zeit dafür ist, kann man in der ACH auch Notarzteinsätze mitfahren.

Alles in allem habe ich eine sehr schöne und größtenteils entspannte Zeit in der Chirurgie in Radebeul verbracht, hier hat sich bezahlt gemacht, dass es sich um ein kleines, familiäres Haus handelt, denn das Team war insgesamt der überwiegende Pluspunkt.
Deswegen kann ich trotz einiger kleiner Kritikpunkte das Chirurgie-Tertial in Radebeul sehr empfehlen.
Bewerbung
PJ Portal
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Repetitorien
Sonst. Fortbildung
Fallbesprechung
Tätigkeiten
Gipsanlage
Mitoperieren
Untersuchungen anmelden
Notaufnahme
Patienten aufnehmen
Rehas anmelden
Chirurgische Wundversorgung
Patienten untersuchen
Briefe schreiben
Blut abnehmen
Braunülen legen
Röntgenbesprechung
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
400

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
3
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.2