PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Meir Medical Center (11/2018 bis 1/2019)

Station(en)
2+3
Einsatzbereiche
OP
Heimatuni
Hamburg
Kommentar
Die Allgemeinchirurgie in Kfar Saba ist für ausländische nicht-hebräische-sprechende Studenten eine Vollkatastrophe. Die sind null darauf eingestellt, dass man kommt - keiner wusste wirklich was mit uns anzufangen und es wusste halt auch nicht mal die Personalverwaltung, dass wir kommen obwohl wir uns ja offiziell über das TAU-System an der Uni beworben hatten. Es wurde zu 90% hebräisch gesprochen, von der Morgenbesprechung über Visite bis in den OP. Ab und an gab es einen Arzt, der mit uns Englisch gesprochen hat, Mr. White, aber der ist halt auch gebürtiger Engländer. Ansonsten wurde man immer links stehen gelassen, man wusste nie, wer wo hinläuft, dann waren sie auch schon alle weg. Es gab keinen Dienstplan, an dem man erkennen konnte, wann was läuft. Die einzige Rettung war dann der OP, (regulär lief der 2x/Woche) in dem man dann aber auch nur von den Schwestern angeschnauzt wurde, dass man nicht zu nah ans blaue Tuch treten solle, wenn man Glück hatte wurde man auf Englisch angemacht. Einwaschen ist dort auch nur provisorisch, da es zuerst eh immer viel zu viele einheimische Studenten gibt, die sich einwaschen wollen und wenn man dann mal am Tisch steht kann man von Glück sprechen, wenn man überhaupt einen Platz am Tisch bekommt, von dem man was sieht. Aber ist auch nicht zum Wundern, da die Assistenzarztausbildung aus Hakenhalten und Wundnaht setzen besteht, dann ist klar, dass der Student dann gar keine Aufgabe mehr hat.
Unterricht gabs mit Glück 1x/Woche auf Englisch, wenn sie gemerkt hatten, dass wir auch da waren. Aber ab und zu wurden wir auch wieder rausgeschickt, weil der Arzt keine Lust hatte, Englisch zu reden. Von vielen Ärzten wird man ignoriert, manche versuchen höflichkeitshalber nett zu sein, aber man merkt, dass man einfach keinen Platz dort auf Station hat.
Die gute Nachricht: Es interessiert keinen, ob du da bist oder nicht, von daher empfiehlt sich dann der frühe Abschied von Station jeden Tag und ab an den Strand von Tel Aviv (wo wir auch gewohnt hatten - nur zu empfehlen). Am Ende wird einem die Unterschrift unter alles gesetzt, was man auf den Zettel schreibt, ganz egal ob man 2 Tage oder die ganze Zeit da war.
Fazit: Wer Lust auf Israel hat und gar keine chirurgischen Avancen verfolgt, sollte sich dringend dort bewerben (600€ Tertialgebühr - man darf max. 8 Wochen machen) - das Land selber ist traumhaft schön und bietet einen wunderbare 8 Wochen nach dem Examen, die man nicht in der Klinik verbringen muss.
Bewerbung
Max. ein halbes Jahr im vorraus über das TAU-System
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Repetitorien
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
Vor 15:00 Uhr
Studientage
Frei verfügbar
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich

Noten

Team/Station
5
Kontakt zur Pflege
6
Ansehen des PJlers
4
Klinik insgesamt
4
Unterricht
3
Betreuung
6
Freizeit
1
Station / Einrichtung
3
Gesamtnote
5

Durchschnitt 4.33