PJ-Tertial Innere in DRK Krankenhaus Kassel (11/2018 bis 3/2019)

Station(en)
Gastro, Kardio, ZNA, Intensiv, Onko
Einsatzbereiche
Diagnostik, Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme
Heimatuni
Erlangen
Kommentar
Ein absout empfehlenswertes Tertial!
Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Ich habe meine komplette Innere-Zeit im Roten Kreuz Krankenhaus in Kassel absolviert. Dabei rotiert man ca. alle 2 Wochen in eine andere Fachabteilung. Angefangen hat alles mit einem Einführungstag für alle PJler, an dem sich der PJ-Beauftragte Herr Kleiß (Chefarzt der Onkologie) sowie die Chef- und Oberärzte der anderen Abteilungen vorgestellt haben. Es gab nochmal als kleinen Refresher einen Untersuchungskurs und eine Führung durchs Haus. Dann war ich zunächst 2 Wochen in der Gastroenterologie, was zugegeben genau das war, was man sich unter "Innere" vorstellt.. Es gibt zwar eine Bloodnurse für die etlichen täglichen Blutentnahmen und Braunülen, aber ich habe trotzdem freiwillig vor der Frühbesprechung (die täglich um 8:30Uhr stattfindet) dabei geholfen, und jetzt kann ich mit Fug und Recht behaupten, dass ich mittlerweile in JEDE Omi eine Nadel bekomme. Ich war immer mit auf Visite, habe eigene Patienten aufgenommen und mitbetreut, war mit bei Endoskopien oder Sonographien und habe zum Schluss deren Briefe geschrieben. Dann war ich 2 Wochen in der Kardio. Dort habe ich ebenfalls Patienten aufgenommen und betreut, war bei Angiographien und Echos dabei und habe die eine oder andere Untersuchung selbst gemacht.
Mein Highlight waren die anschließenden 2 Wochen in der ZNA. Diese Arbeit hat mir extrem viel Spaß gemacht, da es an manchen Tagen sehr voll war und ich einen kompletten Behandlungsraum alleine übernommen habe. Natürlich habe ich dabei nur die "leichten" Fälle gemacht, aber ich habe in der Zeit sehr viel gelernt. Außerdem war der Kontakt zu den Schwestern der ZNA super, denn auch sie haben mir viel geholfen und erklärt. Zur ZNA-Rotation gehört auch die Funktionsabteilung, wo man auch mal ein paar Tage komplett dort mitlaufen kann.
Danach war ich 2 Wochen auf Intensivstation. Die meisten PJs fanden die Zeit dort am besten, mir hat es offen gestanden nicht ganz so viel Spaß gemacht, was aber hauptsächlich daran lag, dass in meiner ersten Woche nicht wirklich etwas dort los war und ich nicht viel machen konnte. Die zweite Woche war da schon viel besser. Als kleiner Tipp: wenn die Ärzte auf Intensiv gerade zu beschäftigt sind, lohnt es sich auf jeden Fall die Pflege zu fragen, ob sie einem etwas erklären oder zeigen können. Ich war sehr beeindruckt wie eigenständig und kompetent die Pflege gearbeitet hat!
Die letzten 3 Wochen war ich in der Onko. Wegen Personalmangel durch Krankheit war es durch Zufall so, dass ich sehr viel alleine machen musste/durfte, da ich an manchen Tagen mit dem Oberarzt alleine auf Station war. Es hat sich wirklich so angefühlt, als wäre ich die Stationsärztin, habe Visite gemacht und Sachen angeordnet. Das war am Ende meines Tertials natürlich nochmal richtig toll. Auch in der Onko war der Kontakt zu Pflege und MTAs super, weswegen ich die Zeit dort am schönsten fand.
Alles in allem muss auch nochmal betont werden, dass ich im kompletten Tertial nicht einer Person begegnet bin, die nicht nett zu mir war. Natürlich istes manchmal stressig, aber es ist nicht ein mal vorgekommen, dass ich eine Frage oder ein Anliegen hatte und man hätte mir nicht sofort und hilfsbereit geantwortet. Das kenne ich als Student aus vielen Krankenhäusern anders und finde es nicht selbstverständlich.

Nochmal zu den kleinen aber feinen Vorzügen eines Tertials in den DRK Kliniken: man bekommt 400€ Aufwandsentschädigung pro Monat PLUS 90€ Fahrtkostenpauschale. Des weiteren bekommt man täglich Frühstück UND Mittagessen. Meistens haben sich alle PJs verabredet und gemeinsam gegessen. Wenn einem das nicht reicht hat man noch die Möglichkeit, auf Minijobbasis Wochenenddienste zu erledigen (Innere 9:30 - 17:30Uhr, Chirurgie 9:00 - 17:00 Uhr). Dabei bekommt man pro Tag am Wochenende nochmal 100€ extra (ich hab immer so 2 Dienste im Monat gemacht und somit 690€ pro Monat verdient).
Es gibt 2x pro Woche festen PJ-Unterricht mit Themen aus allen Fachabteilungen des Hauses. Darüber hinaus finden häufig auch Spontane Fortbildungen statt, Lunchfortbildungen, Tumor-Boards, Fallvorstellungen etc. Man wird ohne Probleme von Station dazu freigestellt.

Ich komme ursprünglich aus der Nähe von Kassel und bin jeden Tag mit dem Auto gependelt: Parkplatzsuche kein Problem und kostenlos an der Straße direkt am Krankenhaus möglich, dank 90€ Fahrtkostenpauschale auch vertretbar. Ansonsten liegt das Krankenhaus direkt am Bahnhof und ist mit den Öffentlichen gut zu erreichen.

Sollte ich mich dazu entscheiden, nach dem Examen in der Inneren anzufangen, wäre es dort meine Erste Wahl und ich hoffe das sagt schon alles :)
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
Repetitorien
Fallbesprechung
Patientenvorstellung
Bildgebung
Tätigkeiten
Patienten untersuchen
EKGs
Blut abnehmen
Patienten aufnehmen
Notaufnahme
Röntgenbesprechung
Braunülen legen
Eigene Patienten betreuen
Briefe schreiben
Untersuchungen anmelden
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger
Gehalt in EUR
400€ + 90€ Fahrgeldpauschale

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1