PJ-Tertial Unfallchirurgie in Krankenhaus Martha-Maria Halle-Doelau (5/2018 bis 9/2018)

Station(en)
H0
Einsatzbereiche
OP, Notaufnahme, Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Diagnostik
Heimatuni
Halle
Kommentar
Die Assistenzärzte sind unglaublich gestresst und überfordert. Es gibt wahnsinnig viel zu tun und es fehlt halt ärztliches Personal, d.h. wenn ein PJler da ist, wird sofort als ein Stationsarzt gesehen. Es wird unglaublich viel zumutet und man bekommt kein Feedback, keine Lehre - nichts wird erklärt.
An meinen ersten Tagen habe ich meine ärzlichen Kollegen nur bei der Frühbesprechung gesehen, danach waren alle im OP und so blieb ich komplett ohne Einarbeitung/Einführung bzw. 'Irgendetwas' alleine auf der Station und sollte diese 'schmeißen'. Das Pflegepersonal hat keinen Unterschied gesehen, ob man ein Assistenzarzt oder ein PJler war. Man wird ins kalte Wasser geschmiessen.
Da man im Chirurgie-Tertial auch auf einer unfallchirurgischen Station mindesten einen Teil des Tertials absolvieren muss, gelangt man in Dölau entweder auf die C0 oder H0, es sind jeweils 'Unfallchirgie Stationen', das stimmt aber nicht. Es sind orthopädische Stationen und sehr sehr sehr selten sieht man einen unfallchirurgischen Patienten dort. Ich habe ungelogen im Tertial vielleicht 2-3 Fälle erlebt. Zu 90% sind das Rückenschmerz-Patienten die zur konservativen Therapie aufgenommen werden.
Nachdem ich mich nach ein paar Tagen beschwert habe, dass ich keine Einarbeitung bzw . Einführung bekommen habe, was ich überhaupt machen soll, habe ich als Antwort bekommen, dass ich doch alles super mache und so war das Thema beendet. Ich fand die Zeit auf der Station H0 sehr frustrierend. An einem Tag war ich plötzlich alleine in der Notaufnahme und ich hatte für mich keinen ärztlichen Ansprechtpartner und musste 2 Patienten alleine versorgen.

Zusätzlich ist die Chefärztin ziemlich 'speziell' und man konnte feststellen, dass sie weibliche Pjlerinnen nicht mag; und diese werden im OP nicht eingeteilt, weil sie 'keine Kraft' haben und wenn man Glück hat, wird man als Frau im Handsaal eingeteilt (in der Handchirurgie beim Dr. Böhn).

Mich hat am meisten gestört, dass ich auf meinem theoretischen Wissen von der M2 basiert habe und nichts Praktisches lernen konnte, bzw. keiner hat mir auf die Hände geschaut und kontrolliert, ob das was ich tue, richtig ist. Ich finde so was ziemlich gefährlich, auch wenn ich mir persönlich einiges zutraue, ist es kein Zustand. Man hat als PJler Recht darauf noch zu lernen und einen verantwortlichen Arzt an der Seite zu haben. Ich fand es auch unverschämt, dass die Frauen diskriminiert werden. Eigentlich habe ich mich auf die Unfallchirurgiw gefreut, ich wollte keine Orthopädie machen- wenn ich es gewollt hätte, hätte ich es als Wahlfach genommen und so fand ich es noch schlimmer, obwohl ich chirurgisch sehr interessiert bin.

Sehr spannend finde ist, dass man in dem gleichen Haus, in der Allgemein- und Viszeralchirurgie den kompletten Gegenteil erlebt. Wahnsinn!
Bewerbung
Ãœber das PJ-Portal (Uni Halle).
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Bildgebung
Patientenvorstellung
Fallbesprechung
Tätigkeiten
Untersuchungen anmelden
Patienten untersuchen
Briefe schreiben
Patienten aufnehmen
Röntgenbesprechung
Rehas anmelden
Punktionen
Braunülen legen
Mitoperieren
Notaufnahme
Botengänge (Nichtärztl.)
Blut abnehmen
Eigene Patienten betreuen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
17:00 bis 18:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
400,00

Noten

Team/Station
3
Kontakt zur Pflege
4
Ansehen des PJlers
3
Klinik insgesamt
5
Unterricht
6
Betreuung
5
Freizeit
6
Station / Einrichtung
5
Gesamtnote
5

Durchschnitt 4.8