PJ-Tertial Innere in Spital Walenstadt (5/2018 bis 9/2018)

Station(en)
Innere Medizin (es gab nur 1 Station für alles und eine Privatstationen mit allen Fachrichtungen)
Einsatzbereiche
Notaufnahme, Station
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Das Krankenhaus liegt in einem kleinen Ort (ca. 5000 Einwohner) direkt an einem schönen See und umgeben von Bergen. Der Weg vom Wohnheim ins Spital ist ein Katzensprung, 5min vor dem Morgenrapport (7:45 Uhr) sind wir erst losgegangen. Da in der Schweiz jeder kleine Ort ein Spital besitzt und somit die Krankenhaus-Dichte enorm hoch ist, ist die Patientenanzahl sehr gering. Die Patienten-Versorgung durch Pflegekräfte ist enorm hoch und gut. Als Arzt betreut man auf seiner Station durchschnittlich 6-8 Patienten. Dies ist sehr, sehr wenig, gerade im Vergleich zu Deutschland. Dennoch dauern die Visiten, Patientenaufnahmen, Untersuchungen etc. immer sehr lange und man war trotz der geringen Patientenanzahl häufig erst spät im Feierabend. Wer viel und aufregendes zu tun haben möchte und ggf. mal eine Braunüle legen möchte (dies machen hier alles die Schwestern), ist hier fehl am Platze. Stress wird hier ganz anders definiert. Jeder PJ-Student (hier Unterassistent oder UHU) hatte im Stations-Arztzimmer (8 Plätze) einen eigenen Tisch mit Computer und Zugang. Jeder von uns durfte Röntgen-, Laboranmeldungen etc. machen, keine Bindung an einen approbierten Arzt. Die Hauptaufgabe der Unterassistenten war nicht auf Visite mitzugehen, möglichst viel verschiedenes zu sehen, sondern die PTA-Patienten von Belegärzten (u.a. dem ehemaligen Chef) "betreuen". Hierbei war es IMMER das gleiche Vorgehen: EKG, Labor, Röntgen, Untersuchung bei stehenden Diagnosen. Man fühlte sich mehr als Sekretärin mit dem ganzen Sortieren von Unterlagen der Patienten, hinterhertelefonieren wegen Medikamentenlisten bei Hausärzten, weil die vorherige Dokumentation beim Belegarzt schlecht war, usw... Hierfür durfte man auch gerne die Visite etc. weglassen, um die ätzenden PTA-Patienten "fertig zu machen". Dies hat null zur weiteren Bildung beigetragen und war schlichtweg nervig.
Invasive diagnostische Eingriffe gab es kaum und, wenn doch, dann durften es die Assistenzärzte machen (Pleura-, Aszites-, Lumbalpunktionen, etc.). Das Arbeitsklima war sehr angenehm, die Ärzte waren alle sehr nett, es duzt sich so ziemlich jeder, auch den Chef. Alle 2 Wochen gab es einen Journal Club, wo ein neues Paper vorgestellt wurde, und eine Fallvorstellung. Einmal wöchentlich fand eine Fortbildung über den Beamer aus einem anderen Spital statt, welche auch nicht sonderlich gut war, da die Tonqualität sehr schlecht war. Ansonsten gab es häufig interdisziplinäre Fortbildungen.
Unter allen Unterassistenten teilt man sich sog. Pikett-Dienste. Hier wird man in den OP gerufen oder hilft in der Notaufnahme aus, wenn die Hütte brennt (entspannt euch, dies passiert nicht häufig, höchstens in den OP, wenn eine Sprunggelenks-Fx da ist oder so).
Die Schweiz ist sehr teuer, sowohl in Lebenshaltungskosten als auch in Freizeitaktivitäten. Bedenkt dies, bei eurer Wahl. Wer mit dem Auto anreist, muss für das Parken egal wo, auch beim Wohnheim, bezahlen. Wer das Wandern-liebend ist, wird sich hier sehr wohl fühlen. Die meisten Freizeit-Gespräche und Aktivitäten gingen um "Warst du schon auf dem Berg...?" oder "Willst du noch auf den ... Berg?".
Für mich war das PJ-Tertial nichts, einmal aufgrund des vielen Leerlaufs bei geringem Patientenaufkommen und dem geringen Zugewinn an Kenntnissen und der Umgebung mit dem vielen Wandern.
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Patientenvorstellung
EKG
Bildgebung
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Röntgenbesprechung
Untersuchungen anmelden
Notaufnahme
Patienten untersuchen
EKGs
Eigene Patienten betreuen
Patienten aufnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Unterkunft gestellt
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
1123CHF Brutto, abzüglich 345CHF Unterkunft, bleiben ca. 600€
Gebühren in EUR
Aufenthaltsbewilligung 66CHF

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
3
Unterricht
3
Betreuung
2
Freizeit
2
Station / Einrichtung
3
Gesamtnote
3

Durchschnitt 2.67