PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Schlei-Klinikum Schleswig MLK (7/2017 bis 10/2017)

Station(en)
Allgemein-, Gefäß- und Unfallchirurgie
Einsatzbereiche
OP, Notaufnahme, Station
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Ich hatte mich auf Grund der guten Bewertungen im PJ-Portal für Schleswig entschieden, leider kann ich sie aber nicht ganz bestätigen.
Die Stimmung im Haus ist schlecht, da chronischer Pflege-& Geldmangel, der Chef ist oft sehr schlecht gelaunt und lässt diese dann an den Kollegen oder an den PJlern im OP aus. Also legt euch ein dickes Fell zu! ;)
Der Morgen Auf der Viszeralchirurgie begann immer um 7:00 mit der Visite, um 07:45 gab es eine Röntgen-Besprechung (die meist sehr interessant war) und danach ging es ans Blut abnehmen und Braunülen legen. Das konnte tlw den gesamten Vormittag in Anspruch nehmen, wenn man nicht davor in de OP abgerufen wurde.
Im OP war meist eine gute Stimmung (vorallem wenn man nicht mit dem Chef operieren musste), man durfte je nach Arzt einige Dinge selber machen und eigentlich immer zunähen. Zeit zum Fragen stellen zwischendurch war eigentlich immer.
In der Viszeralchirurgie hat man vorallem Cholezystektomien, Hernien, Darmchirurgie gesehen.
Durch das viele Blut abnehmen und die OPs kommt man so gut wie gar nicht in den Stationsalltag rein. Ich habe keinen einzigen Arztbrief geschrieben oder Untersuchungen angemeldet, nur ein paar Reha-Anträge ausgefüllt. Einmal sollte ich bei der Chefarztvisite ein Patientenzimmer vorstellen, was aber ein Witz war, weil der Chef einen nach 2 Sätzen unterbricht und damit die Vorstellung beendet war. Auf Station war auch so gut wie nie Zeit für Lehre, auch wenn die Assistenzärzte alle sehr nett waren.
Fortbildungen sind leider meistens ausgefallen, weil die Oberärzte oft noch im OP standen und Nachholen war genauso schwer. Der Chef war leider auch überhaupt nicht auf Lehre aus und hat auch während den OPs meistens nichts erklärt (und ich hab mich meistens nicht getraut etwas zu fragen...Haken halten, Klappe halten).
Das lehrreichste an allem war die Notaufnahme, in der man sehr viel nähen durfte und auch erstmal alleine die Patienten anschauen und untersuchen konnte.
Wenn man Wochenenddienste machen möchte, dann gehen diese von 08:30 bis ca 20/21:00. Man ist vorallem in der Notaufnahme, muss aber auch mal Blut abnehmen, wenn der WE-Blutabnehmedienst mal wieder ausfällt, oder man hilft bei Not-OPs. Für einen kompletten Wochenenddienst bekommt man 4(!!) Tage frei. Für einen Dienst unter der Woche, der bis ca. 21 Uhr geht, bekommt man einen Tag frei. Wir haben meistens die Tage gesammelt und diese dann am Ende als Block eingereicht und waren somit fast 3 Wochen früher fertig mit dem Tertial.

Wir PJler konnten untereinander rotieren, allerdings sollte immer einer in der Viszeralchirurgie sein.
In der Gefäßchirurgie war die Stimmung meist gut, aber man muss sich an den sehr speziellen Humor gewöhnen und darf nicht alles ernst nehmen. Hier sieht man vorallem Varizen, Bypässe, TEAs, tlw. auch BAAs, Amputationen.
In der Unfallchirurgie war ich nur 2 Wochen, da es mich einfach nicht so interessiert ;). Hier ist auf Station für PJler wirklich gar nichts zu tun außer Blut abnehmen und für die Hälfte der OPs wird kein PJler benötigt. Im OP darf man dann vorallem Hakenhalter spielen... Wer sich also besonders für UCH interessiert, dem würde ich das Haus nicht empfehlen, auch weil hier keine Knie-OPs gemacht werden und wirklich nur die absolute Basis-OPs stattfinden.

Insgesamt hatte ich mir mehr Lehre und mehr selbstständiges Arbeiten erhofft. Im OP darf man relativ viel machen, wenn man möchte.

Schleswig ist eine sehr kleine Stadt, in der ansonsten nicht viel zu unternehmen ist. Bei gutem Wetter ist natürlich die Umgebung, die Schlei und die Ostsee wunderschön zum radeln oder chillen, aber im Winter kann es doch sehr trist werden.
Das Wohnheim ist sehr alt und runter gekommen. Die Ausstattung hat auch schon bessere Jahre gesehen. Es gibt auf jedem Stockwerk eine Gemeinschaftsküche und -bad. In der Küche sind i.d.R. keinerlei Utensilien, im PJ-Stockwerk hat sich aber über die Monate ein kleiner Fundus an Geschirr und Lebensmitteln angesammelt (wenn er mittlerweile nicht entfernt wurde, wie 100 mal angekündigt). Außerdem gibt es kein Internet, das muss man sich selber organisieren. Eine Waschmaschine steht im Keller kostenfrei zur Verfügung. Parken kann man gratis am Stadtfeld.
Das Zimmer ist gratis und auch wenn ihr aus Kiel pendelt ist das Zimmer gerade für Dienste ganz praktisch.
Bewerbung
Ich hatte mich zuerst über 1 Jahr im Voraus direkt beim Chefarzt beworben und eine Zusage erhalten.
Dann habe ich mich aber, Gott sei Dank, doch noch über das offizielle Portal der Uni Kiel beworben, was sich im Endeffekt als gut erwiesen hat, da andere PJler, die sich ebenfalls direkt beworben hatten, am Ende Probleme mit den Dokumenten hatten.
Unterricht
1x / Woche
Tätigkeiten
Rehas anmelden
Punktionen
Blut abnehmen
Mitoperieren
Röntgenbesprechung
Braunülen legen
Notaufnahme
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Unterkunft gestellt
Gehalt in EUR
400,00

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
3
Klinik insgesamt
3
Unterricht
3
Betreuung
3
Freizeit
2
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
3

Durchschnitt 2.67