PJ-Tertial Chirurgie in Spital Leuggern (1/2018 bis 3/2018)

Station(en)
Akut 1, 2, 4
Einsatzbereiche
Diagnostik, OP, Notaufnahme, Station
Heimatuni
Saarbruecken
Kommentar
Ich war für 2 Monate Chirurgie im Spital in Leuggern. Generell ist zu sagen, dass die Unterscheidung in Innere- und Chirurgie-PJler nicht wirklich vorhanden ist. Alle haben im Prinzip die gleichen Aufgaben. Die Organisation im Haus ist super! Am ersten Tag wusste jeder Bescheid, dass man kommt. Im Personalbüro lagen schon alle Unterlagen bereit, der Schlüssel für das Zimmer im Personalhaus lag am Vorabend schon am Empfang des Spitals.
Es ist ein sehr kleines Spital, in dem man sich schnell zurecht findet und in dem man die Abläufe schnell verstanden hat. Es gibt verschiedene Aufgabenbereiche: Station, Notaufnahme und OP. Als ich dort war, waren wir recht viele PJler, so dass wir uns immer abgesprochen haben, wer an welchem Tag, wohin will, sodass wir sozusagen immer rotiert haben. Wenn auf Station, in der Notaufnahme und im OP überall ein PJler war, konnte auch mal einer in die Praxen gehen, die direkt am Spital sind (Urologie, Pädiatrie, Orthopädie, Gynäkologie)
In der Notaufnahme darf man, wenn man möchte, sehr viel selbstständig arbeiten. Man bekommt eigene Patienten, bei denen man selbstständig Anamnese und körperliche Untersuchung macht. Anschliessend darf man Untersuchungen anmelden und weitere Diagnostik durchführen. Den Patienten und die eigenen Überlegungen stellt man anschliessend einem der Assistenzärzten vor und bespricht das weitere Prozedere evtl. auch mit Hinzuziehung eines Oberarztes oder diensthabenden Chirurgens. Die Assistenzärzte waren alle super lieb und haben sich immer Zeit genommen, um mit uns unsere Patienten zu besprechen. Man konnte jederzeit sämtliche Fragen stellen. Das Assistenzärzte-Team ist sehr jung und meistens selbst noch relativ frisch von der Uni, so dass man dann auch öfters mal bei Amboss nochmal zusammen alles mögliche nachgelesen hat :). Die Atmosphäre war dementsprechend sehr angenehm und locker. Wenn nicht so viel los war, konnten wir auch jederzeit am Sono-Gerät an uns gegenseitig Ultraschall üben. Der Kontakt zur Pflege in der Notaufnahme war ebenfalls super. Generell macht das Pflegepersonal dort sehr viel selbst (Blutentnahme, Braunülen, etc.). Wenn man sich aber einbringt und nachfragt, darf man das auch gerne selbst machen und bekommt dabei auch nochmal gute Tipps von der Pflege.
Wenn man auf Station war, war man unter anderem für viel Büro-Kram verantwortlich (Befunde im PC eintragen, Formulare ausfüllen,...). Ausserdem hat man die Patienten aufgenommen, die zur OP kommen. Briefe schreiben war auch ein Teil des Aufgabengebietes. Es fand regelmässig internistische Visite statt, zu der man immer mit konnte. Die chirurgischen Visiten liefen über die Belegärzte, die im Spital operieren. Von denen hat man meistens nicht viel mitbekommen.
Im OP waren regelmässig PJler eingeteilt. Dort assistierte man bei verschiedenen Eingriffen und durfte auch nähen, wenn man wollte. Das Spektrum an Operationen, die in Leuggern durchgeführt werden reicht von orthopädischen Eingriffe (Hüft-/Knie-TEP, Arthroskopien, Osteosynthesen,..) über allgemeinchirurgische (Appendektomie, Cholezystektomie, Hernien,..) bis zu Sectios, Uro-OPs, HNO-Eingriffe,... Fast alle Operationen laufen über das Belegarzt-System ab, sodass dadurch eine kleine Vielfalt zusammenkommt. Bei kleinen Eingriffen (Uro, HNO, Handchirurgie,...) ist zwar meist kein PJler eingeteilt- es war jedoch immer möglich auch dort mal dabei zu sein und zuzuschauen. Die Stimmung im OP war meistens ganz gut. Es gibt wie überall auch ein paar Ausnahmen an Chirurgen, die nicht so nett sind, aber das war aushaltbar.
2 mal pro Woche fanden interne Fortbildungen statt, bei denen auch ab und zu mal die PJler einen kleinen Vortrag gehalten haben. 1 Mal pro Woche war in einem grösseren Spital in der Nähe eine Fortbildung, zu der man nachmittags mit hin konnte. Ab und zu verteilte der leitende Arzt des Spitals (Kardiologe) EKGs, welche man auswerten sollte und in der Nachmittagsbesprechung vorstellen konnte. Generell konnte man jederzeit Fragen stellen und es war immer jeder motiviert, einem etwas beizubringen.
Insgesamt kann ich ein Tertial in Leuggern nur empfehlen! Vor allem die Stimmung im gesamten Team ist sehr freundlich und alle sind super motiviert, die PJler zu integrieren. Die Arbeit auf Station und teilweise in der Notaufnahme ist sehr internistisch angehaucht, was mich aber auf keinen Fall gestört. Chirurgie-Interessierte kommen durch chirurgische Fälle in der Notaufnahme und die Teilnahme im OP auch auf ihre Kosten.
Arbeitsbeginn war morgens um 07:30 in der Frühbesprechung und Arbeitsende um ca. 17:00 nach der Nachmittagsbesprechung. Einer musste immer "G-Dienst" (Ganztagsdienst) bis 21:00 machen und dann das Telefon bis zum nächsten morgen mit nach Hause nehmen, falls in der Nacht eine Sectio oder irgendeine andere Notfall-OP war. In meinen G-Diensten wurde ich nachts jedoch kein einziges Mal angerufen. Bei den anderen PJlern war das auch eher eine Seltenheit. G-Dienste müssen auch am Wochenende abgedeckt werden (Dann ist Arbeitsbeginn um 09:00). Die Dienstplangestaltung wurde zum Grossteil in die Hände der PJler selbst gelegt, so dass man Frei-Wünsche problemlos verwirklichen konnte.
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Fallbesprechung
Patientenvorstellung
Bildgebung
Repetitorien
EKG
Tätigkeiten
Blut abnehmen
Röntgenbesprechung
Notaufnahme
Braunülen legen
Eigene Patienten betreuen
Botengänge (Nichtärztl.)
Patienten aufnehmen
Untersuchungen anmelden
Briefe schreiben
Mitoperieren
Patienten untersuchen
Chirurgische Wundversorgung
EKGs
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
17:00 bis 18:00 Uhr
Studientage
Frei verfügbar
Tätigkeiten
Unterkunft gestellt
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
1500
Gebühren in EUR
300 für Unterkunft

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
2
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.13