PJ-Tertial Psychiatrie in Bezirksklinikum Regensburg (9/2017 bis 12/2017)

Station(en)
Forensik und Station 26 A (Tagklinik)
Einsatzbereiche
Station
Heimatuni
Regensburg
Kommentar
Ich kann das Psychiatrie-Tertial am Bezirksklinikum Regensburg zu 100% weiterempfehlen!

Schon vor Beginn des PJ's tritt i. d. R. der PJ-Beauftragte mit einem in Verbindung und informiert sich, welche Schwerpunkte man im PJ setzen möchte (man darf einmal rotieren, sodass man jeweils 8 Wochen auf einer Station ist). Ich habe mich einmal für die Forensik entschieden und für den zweiten Block dann in die Tagklinik, Station 26 A, rotiert.

Beides hat mir sehr, sehr gut gefallen!!

Zur Forensik: ich war dort die erste PJ-Studentin und wurde von allen (Ärzte, Psychologen, Pflege, etc.) sehr, sehr freundlich aufgenommen. Ich war die ersten vier Wochen auf der Aufnahmestation für männliche Patienten, die nach § 64 StGB untergebracht werden (Station 10a). D. h. diese Patienten leiden an einer Suchterkrankung, die in ursachlichem Zusammenhang zu ihrer Tat steht. Sehr häufig finden sich aber natürlich auch Komorbiditäten wie Persönlichkeitsstörungen, affektive Störungen, Aufmerksamkeitsdefizitstörungen, Psychosen und leichte Intelligenzminderungen. Dort konnte ich Patienten aufnehmen, untersuchen, und die ersten 4 Wochen (mindestens) begleiten. Anschließend werden diese dann auf eine forensische Therapiestation verlegt. Die Aufnahmestation hat mir sehr gut gefallen, da immer wieder neue Patienten zu uns gekommen sind und einem nie langweilig wurde. Das Aufgabenfeld ist sehr abwechslungsreich (viele der Patienten dort haben bspw. auch eine Hepatitis C oder HIV), es werden auch qualifizierte Entgiftungen durchgeführt. Die folgenden 4 Wochen durfte ich dann noch die Entlassstation / Ambulanz im Haus 4 kennen lernen. Auch dort bin ich sofort von allen sehr freundlich aufgenommen worden und hatte von Anfang an das Gefühl ein Teil des Teams zu sein und nicht nur der "Praktikant". Spannend hier war auch die Substitutionsambulanz, das kann ich auch sehr empfehlen mal gesehen zu haben. Auch hier ein total tolles, Hand in Hand arbeitendes Team, zusammengesetzt aus ganz verschiedenen Berufsgruppen. Zusammengenommen: für mich ein total bereicherndes halbes Tertial, ich wäre sehr gerne noch länger dort geblieben!

Zur Tagklinik: auch in der Tagklinik haben soweit ich weiß, bisher zumindest, noch nicht so viele PJler einen Teil ihres PJs verbracht. Aber das hat sich auch total gelohnt und kann ich absolut weiter empfehlen. Ich war auf der Station 26A, dort in der Gruppe für Persönlichkeitsstörungen. Generell ist die TK in vier Gruppen aufgeteilt: Angst, Depression, Trauma und Persönlichkeitsstörungen. Auch dort wurde ich von meinem ersten Tag an in das dortige Team eingebunden und hatte stets das Gefühl, einen wichtigen Beitrag für die Gruppe zu leisten. Dort konnte ich sehr schnell eigene Gruppentherapien leiten (was aber KEIN MUSS ist, wenn man sich nicht sicher fühlt!). Da ich später in der Psychiatrie anfangen möchte, wollte ich aber sehr gerne diese Chance nutzen und erste Erfahrungen in der Gruppentherapie sammeln. Auch hier ist mir der Abschied sehr schwer gefallen; es ist verblüffend, wie schnell einem das Team ans Herz wächst, wenn man dort wertschätzend behandelt wird.

Ich kann an keiner meiner Rotationsstationen irgendetwas bemängeln. Ich bin jeden Tag sehr gerne dorthin gegangen und habe mich auf einen spannenden Arbeitstag gefreut.

Einmal pro Woche hatten wir PJ-Seminar. Die Dozenten wechseln durch und man bekommt zu Beginn einen Seminarplan, wann welches Thema stattfindet. Die Seminare waren allesamt sehr interessant und die Dozenten haben eine sehr angenehme und zwanglose Atmosphäre verbreitet, sodass man wirklich sehr gerne dort hin geht.

Ein total tolles "Schmankerl" ist die "Bib-Box". Das ist eine Holzkiste mit einigen verschiedenen, sehr nützlichen, Fachbüchern. Diese bekommt man zu Beginn des Tertials ausgehändigt, kann sie das ganze Tertial über benutzen und in den Büchern nachlesen, und diese dann am Ende wieder zurückgeben. Dann bekommt sie der nächste PJler. Eine wirklich total coole Sache! Habe ich so noch nirgends gehört!

Falls man sich nicht sicher ist, ob Psychiatrie als Wahltertial Ja oder Nein - dann empfehle ich, sich einfach vorab mit dem PJ-Beauftragten kurz in Verbindung zu setzen. Der ist total engagiert und kann einem da denke ich gut weiterhelfen.

Mein Fazit: Wenn jemand Interesse an der Arbeit mit psychiatrischen Patienten hat, dann dort PJ machen!
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Prüfungsvorbereitung
Repetitorien
Tätigkeiten
EKGs
Dienstbeginn
Nach 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Frei verfügbar
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Gehalt in EUR
500

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1