PJ-Tertial Neurologie in Bundeswehrkrankenhaus Hamburg (9/2017 bis 12/2017)

Station(en)
2.1
Einsatzbereiche
Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme, Diagnostik
Heimatuni
Hamburg
Kommentar
Zu den allgemeinen Besonderheiten des BWKs wurde hier schon viel geschrieben. Deutlich besserer Personalschlüssel, kein so direkter Blick auf die Kosten (Aussage Chefarzt:"Um das herauszufinden, können Sie ne BSG oder Procalcitonin bestimmen. Machen Sie doch Procalcitonin, das ist schneller da!").
Kollegialität im ganzen Haus wirkt primär bis auf Ausnahmen sehr gut.
Abteilungsübergreifener PJ-Unterricht ist jeden Dienstag und alle 2 Wochen Donnerstags Lehrvisite. Wie es überall so ist, Unterrichtsqualität wechselhaft, oft fällt er dann doch auch aus, man kennt es...

Zur Neuro im Speziellen:
Tagesablauf:
Arbeitsbeginn 7:00
Frühbesprechung 7:30
Im Anschluss Visite und Tagesgeschäft. Es gibt jeden Tag 1-3 Aufnahmen, von denen man im Regelfall mindestens eine macht und diese dann zwischen 13-15 Uhr bei der Aufnahmevisite dann auch dem Oberarzt vorstellt. Die Oberärzte sind auch alle außergewöhnlich nett!
Offizielles Dienstende 16:15 Uhr, Freitags schon um 13:00 Uhr. Alle 2 Wochen Studientag am UKE. Speziellen Neuro-PJ-Unterricht gibt es nicht, mittwochs ist Fortbildung und unregelmäßig gibt es "Elektrophysiologie-Fortbildungen" für alle nach dem Mittagessen.

Das Tertial war wirklich super!
Man ist der einzige PJler und vollwertiges Mitglied des Teams, ich konnte bis max. 2 Patienten 100% eigenständig betreuen, von Aufnahme über Betreuung während der Aufenthaltszeit, Führen der Visite sowie Schreiben des Entlassbriefes.
Bei quasi jeder Lumbalpunktion, die gemacht wurde, bin ich vorher gefragt worden, ob ich diese machen möchte. Auch in einer Phase, in der ein neuer Assistent eingearbeitet wurde, wo es in vielen Abteilungen sicher heißen würde "Sorry PJ, er hier hat jetzt erstmal Vorrang, weil er das lernen muss", haben wir uns immer abgewechselt mit den LPs.
Die ganze Abteilung geht gemeinschaftlich Mittagessen, sodass man auch jeden Tag zum Essen kommt.
Rotation ist in Absprache komplett flexibel einteilbar. Ich war auf Station (es gibt nur eine) und in der Ambulanz mit den verschiedenen Räumen (Elektrophysiologie, EEG, Sprechstunde), in die Notaufnahme und auf Intensiv kann man, auch eigentlich immer mit, wenn es dort was gibt.
Die Abteilung ist natürlich relativ klein. Die Patientenklientel besteht viel aus jungen Soldaten, dementsprechend sieht man viel "Kribbel-Krabbel", aber auch Migräne, Epilepsie, MS, Meningitis etc. Nichtsdestotrotz sieht man hin und wieder auch mal eine ALS, oder eine multifokale motorische Neuropathie oder irgendeine Muskeldystrophie. Das BWK hat keine Stroke Unit, sodass man frische, ausgedehnte Schlaganfälle nicht sehen wird und auch Parkinson habe ich in meiner Zeit nur 2 Patienten erlebt, von denen einer schnell verlegt wurde, weil "zu komplex".
Ich hab das aber insgesamt als Vorteil empfunden, weil man eine relativ breite Basic-Neuro mitbekommt und viel lernt, was für einen auch primär relevant ist!

Habe mich das ganze Tertial über sehr sehr wohl gefühlt und auch viel mitgenommen! Ein gar nicht so kleines Abschiedsgeschenk gabs am Ende sogar auch!

Einziges Contra:
- Was Fehltage oder spezielle Absprachen bezüglich der Anwesenheit angeht, läuft das ganze ziemlich offiziell. Letzendlich kriegt man doch alles hin, vor allem da die Assistenten sehr locker sind, teilweise ist die Aussage aber "Besprich das mit dem Chef", der was das angeht wirklich sehr penibel ist, nicht nur gegenüber PJlern, sondern auch gegenüber den eigenen Ärzten. Durch Dienste Tage ausgleichen ist aber immer möglich!
Bewerbung
1,5 Jahre vorher über Fr. Bally. Was ich so mitbekommen habe, ist die Neuro aber nicht immer ausgebucht, deshalb gehts bestimmt auch kurzfristiger. Da es nur einen PJ-Platz gibt, sollte man sich dennoch früh kümmern.
Unterricht
2x / Woche
Tätigkeiten
Untersuchungen anmelden
Braunülen legen
Notaufnahme
Patienten aufnehmen
Blut abnehmen
Briefe schreiben
Patienten untersuchen
Eigene Patienten betreuen
Punktionen
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
399

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1