PJ-Tertial Chirurgie in Westkuestenklinikum Heide (7/2017 bis 10/2017)

Station(en)
C2/C3
Einsatzbereiche
Notaufnahme, OP, Station
Heimatuni
Hamburg
Kommentar
Es gibt hier einige sehr extreme Bewertungen für die Allgemeinchirurgie in Heide, die etwas übers Ziel hinaus schießen.

Das Tertial ist üblicherweise in 8 Wochen Unfallchirurgie und 8 Wochen Viszeralchirurgie geteilt. Wenn mehrere PJler in der Abteilung sind, sind Hospitationen in andere Abteilungen oder NEF fahren möglich. Wenn man nur ein halbes Tertial kommt, ist es auch möglich, nur eins von beiden zu machen.
Es gibt jeden Tag Studentenunterricht in verschiedenen Fachrichtungen, der meistens gut ist. Bei uns gab es auch einen Nahtkurs, der wurde allerdings von den Studenten organisiert. Mittagessen ist meistens möglich. Wenn viel zu tun ist, muss man sich mit den anderen PJlern absprechen (ggf. aus dem OP auslösen), dass jeder zum essen gehen kann. Es gibt auch einen Laparoskopietrainer, den man benutzen darf, um seine Skills zu verbessern. Grundsätzlich ist es sehr gut, mit mehreren Studenten gleichzeitig in der Chirurgie zu sein. So kann man sich abwechseln und es wird für niemanden zu eintönig. Man wird gelegentlich für Spät- und selten für Wochenenddienst eingeteilt. Hierfür bekommt man sehr großzügig Freizeitausgleich.

Grundsätzlich ist das WKK ein sehr modernes Krankenhaus, welches sich um den Nachwuchs bemüht und vieles möglich macht. Viele Kollegen sind ehemalige PJler. Der Standort Heide bietet vor allem im Sommer mehr als man denkt. Aber vor allem lebt das PJ von den zahlreichen PJ WGs in denen ständig Partys gefeiert werden.

Unfallchirurgie:
Angenehmes Klima, freundlicher Umgang innerhalb des Kollegiums, hilfsbereites Pflegepersonal. Wenn Interesse besteht, können PJler ein Zimmer auf Station übernehmen und in der Visite vorstellen. Ich fand das sehr hilfreich zur Prüfungsvorbereitung und zur Vorbereitung aufs echte Leben nach dem Studium.
Im OP wird häufig ein, manchmal auch zwei PJler eingesetzt. Zusätzlich kann man auch zu anderen OPs gehen, wenn Interesse besteht. Die OP- und Anästhesiepflege hilft gerne, wenn man noch nicht so oft im OP stand. Fragen stellen ist immer erlaubt und erwünscht. Der Umgang im OP ist ebenfalls nett, gelegentlich darf man auch nähen. Auf Station das übliche wie Blut abnehmen, Pat. untersuchen und Briefe schreiben (das ist in der Unfallchirurgie nicht sehr umfangreich). Man kann auch immer in die Ambulanz gehen. Hier durfte ich viel selbstständig machen und auch viel nähen. Hier waren die Ärzte immer sehr dankbar, weil wir PJler in einer vollen Ambulanz viel Arbeit abnehmen können.

Viszeralchirurgie:
Der Ablauf unterscheidet sich im Prinzip nicht von der Unfallchirurgie. Station, Ambulanz, OP (siehe oben). Die zu übernehmende Tätigkeiten sind die gleichen. Allerdings gibt es hier häufiger und längere Einsätze im OP. Wenn man ganz alleine in der Viszeralchirurgie ist, kann es sein, dass man 8 Wochen jeden Tag nur im OP ist. Das kann schon mal schlauchen. (Andererseits ist das auch sehr interessant, wenn man Viszeralchirurg werden will.) Daher mein Rat gerne zu zweit oder zu dritt (zu viert geht auch) hinzugehen. Dann ist es eigentlich am abwechslungsreichsten und man hat zwischendurch auch mal Zeit, sich zu erholen. Das Klima bei den Assistenzärzten ist super. Die sind sehr hilfsbereit und erklären viel, wenn der Alltag es zu lässt. Hier ist auf Station deutlich mehr zu tun, aber für Studenten dann auch mehr zu untersuchen und zu schreiben. Es gibt hier leider drei Oberärzte (die Hälfte), die sich häufiger im Ton vergreifen und das Klima im OP so schlecht machen. Wenn dann ein PJler kommt, der keine Eigeninitiative zeigt und womöglich auch noch Radiologe werden will, kann man davon als PJler auch mal was abbekommen. Leider haben sich auch einige OP Pfleger den Ton angewöhnt. Andere haben den Operateur aber gut im Griff und lassen sich nicht auf viel Gemotze ein. Es gibt immer wieder Studenten, die auch mit diesen Oberärzten gut zurecht kommen. Daher würde ich nicht prinzipiell davon abraten. (die anderen Oberärzte sind auch normale Menschen) Es gibt sehr sehr viel gutes in der Abteilung, dass ich mir mein Tertial von so ein paar Idioten nicht kaputt machen lassen wollte. Der Chef ist beispielsweise sehr ruhig und bemüht sich immer, den PJlern viel beizubringen.

Grundsätzlich kann ich ein PJ in der Chirurgie in Heide empfehlen. Ich habe viel gelernt und viel Spaß gehabt. Die Unfallchirurgie war ohne Frage super. In der Viszeralchirurgie muss man mit etwas mehr Schwierigkeiten rechen. Aber wenn man nicht alleine ist, kann man wirklich ein gutes Tertial haben. Wir waren drei und drei. So konnten wir uns gut abwechseln, einer war im Spätdienst, einer am Wochenende und keiner hatte Stress. Die extremen Bewertungen hier im Portal sind nicht sachlich und werden vor allem den Assistenzärzten (mit denen man die meiste Zeit verbringt) nicht gerecht. Es hängt auch viel von der Eigeninitiative ab.
Bewerbung
Ich habe einige Monate vorher einen Platz bekommen. Aber sicherheitshalber ist ein Jahr im voraus besser.
Unterricht
4x / Woche
Inhalte
Bildgebung
Nahtkurs
Patientenvorstellung
Tätigkeiten
Gipsanlage
Chirurgische Wundversorgung
Blut abnehmen
Patienten untersuchen
Eigene Patienten betreuen
Braunülen legen
Notaufnahme
Briefe schreiben
Mitoperieren
Röntgenbesprechung
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
Vor 15:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Unterkunft gestellt
Gehalt in EUR
370

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
2
Freizeit
2
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
2

Durchschnitt 1.8