Ich habe mein Chirurgie Tertial an dem Dreifaltigkeits-Hospital Lippstadt absolviert und muss vor allem auch rückblickend sagen, dass es ein wirklich gutes Tertial war!
Das DFH hält alles, was es auf dem PJ Tag verspricht und noch mehr. Am ersten Tag wurden wir vom stellvertretenden Personalleiter empfangen, der uns direkt unsere Namensschilder, Essenskarten, eigene Telefone und die Wohnungsschlüssel überreichte. Zusätzlich hat er uns sogar noch die Routen zu verschiedenen Einkaufsmöglichkeiten und Lokalen ausgedruckt, damit wir wissen, was man in Lippstadt unternehmen kann. Ich habe mit einem weiteren PJler in einem Haus gewohnt, das 2 Gehminuten vom Krankenhaus entfernt liegt. Das Haus wurde vor Kurzem erst renoviert und ist super ausgestattet, sogar mit Garten und Smart-TV. Die zweite Unterkunft ist eine Zweier-WG, die direkt gegenüber vom Krankenhaus liegt und die ebenfalls keine Wünsche offen lässt.
Ich habe in meinem Tertial alle drei chirurgischen Abteilungen (Unfall-, Allgemein- und Gefäßchirurgie) durchlaufen und muss sagen, dass man überall schnell ins Team integriert wird und gut aufgenommen wird. Da das Krankenhaus nicht so groß ist, ist die Atmosphäre sehr familiär und nicht so anonym. Ich war die meiste Zeit im OP, auch wenn ich später nicht chirurgisch Arbeiten möchte. Oft war ich auch alleine als 1. Assistenz im OP und konnte dabei viel lernen.
In der Unfallchirurgie durfte ich mit dem Chef im OP sogar kleine Eingriffe, wie eine Metallentfernung, selbst durchführen. Auch sonst durfte ich immer mal wieder eine Schraube festdrehen oder ein Loch bohren. Fragen sind immer möglich. Die Notaufnahme wird überwiegend durch eine sehr nette Fachärztin betreut, die gerne viel erklärt. Hier konnte ich Patienten aufnehmen und chirurgische Wundversorgungen (nähen, kleben, etc) durchführen. Ich wurde von ihr auch immer in die Entscheidungsprozesse mit eingebunden (z.B. welche Röntgenuntersuchung meldest du jetzt an?).
In der Allgemeinchirurgie wird gerne viel erklärt und man wird ermutigt, jederzeit zu fragen, wenn man etwas wissen möchte. Es ist selbstverständlich, dass man steril mit am Tisch steht. Ich durfte sogar bei laparoskopischen Eingriffen die Kamera führen. Auf Station wird man von den Assistenzärzten mit in die Arbeit einbezogen und darf Drainagen ziehen oder wenn man Lust hat auch Briefe schreiben. Mittwochs findet auch die Sprechstunde vom Chef statt, wo es auch interessant ist, mitzulaufen.
Bei den Gefäßchirurgen sind im OP alle bemüht, die Eingriffe zu erklären. Vor allem dem Chef liegt viel daran, dass man versteht, welches Ziel die Intervention hat. Vor jedem Eingriff geht er nochmal zum aufgerufenen Röntgenbild und zeigt dir die Stenose und erklärt kurz, was er gleich durchführen möchte.
Allgemein herrscht im OP ein sehr angenehmes Arbeitsklima. Die OP-Pflege ist super nett und erklärt auch gerne etwas und ist sehr hilfsbereit, wenn man mal nicht so genau weiß, was man machen soll.
Dein Arbeitstag beginnt je nach Station um 7.00-7.15 Uhr. Um 15.45 findet die Röntgenbesprechung statt und danach immer noch eine Team-Besprechung. Nach dieser darf man dann nach Hause gehen. Mittwochs ist ein kurzer Tag, da ist schon um 13 Uhr Feierabend.
Wenn man im OP ist, verpasst man manchmal leider die Öffnungszeiten der Cafeteria. Dies ist aber kein Problem, da jeden Tag belegte Brötchen in den OP geliefert werden.
Bewerbung
Über die Uni Münster.
Eine Kontaktaufnahme im Vorfeld mit Herrn Meinert ist zwecks Unterkunft sinnvoll.
