PJ-Tertial Innere in Helfenstein-Klinik Geislingen (11/2016 bis 3/2017)

Station(en)
30
Einsatzbereiche
Notaufnahme, Station, Diagnostik
Heimatuni
Ulm
Kommentar
Die Geislinger Klinik ist ein fachunabhängiger Glücksgriff für jeden PJler (siehe diverse Vorberichte). Bezüglich allgemeiner Regularien ist schon viel in anderen Erfahrungsberichten geschrieben werden, sodass ich mich auf die Innere Medizin beschränke.

Zum Haus: Neben einer zentralen Notaufnahme (ZNA) gibt es eine Intensiv-, eine Palliativ- sowie drei weitere Stationen. Prinzipiell kann jedes Krankheitsbild auf jeder Station vorgefunden werden was dem breiten Spektrum der Klinik Rechnung trägt. Zudem ist ein Schwerpunkt des Hauses die Gastroenterologie mit modernen und großzügigen Räumlichkeiten für Endoskopie und Sonographie. Als PJler darf jederzeit zwischen allen Bereichen gewechselt werden was einen sehr guten Rundumblick über die Innere Medizin verschafft. Ein Besuch in der Endoskopie und Sonographie lohnt allemal, allein schon weil Knochenmarkspunktionen von den PJlern übernommen werden können. Auch die intensiv- und palliativmedizinischen Visiten sollte man gesehen habe.

Ich persönlich war den Großteil meines PJs auf der Station 30 und der ZNA. Beides kann ich nur empfehlen. Der Umgang auf Station ist sowohl mit der Pflege als auch dem ärztlichen Personal exzellent. Als PJler steht man nie im Verdacht nur der Depp zu sein und ist von Anfang an in alle Prozesse eingebunden. Die Ärzte_Innen sind durchweg fantastisch und ein Traum. Wer einmal in Geislingen war, wird das bestätigen können. Als PJler bekommt man sein eigenes Telefon und dieses wird auch benutzt. So wird man häufig angerufen wenn es Pleura- oder Aszitespunktionen zu übernehmen gilt oder anderweitige invasive Prozeduren erlernt werden können. Es ist nicht einmal so, dass man deswegen auf sich aufmerksam machen muss oder gar darum betteln angerufen zu werden, vielmehr ist es ein Automatismus unter den Ärzten_Innen was für das Team spricht. Eigene Patienten dürfen von Anfang an mitbetreut werden was von der Aufnahme bis zur Erstellung der Entlasspapiere gilt. Auch die Visite wird bei den eigenen Patienten von den PJlern durchgeführt. Die Ärzte_Innen sind geduldig, geben viele Tipps und stehen jederzeit für alle Fragen zu Verfügung. Auch die Oberärzte sind immer ansprechbar und die Hierarchie ist allgemein sehr flach. So kann man auch einfach den Oberarzt anrufen wenn eine akute Frage zu klären ist.

In der ZNA kann viel über die akutmedizinische Versorgung gelernt werden und auch im Schockraum und bei den Chirurgen zugesehen werden. Auch hier werden eigene Patienten betreut, Aufnahmen vorbereitet, Anordnungen getroffen und Kurven geschrieben. Es ist im Wesentlichen die Arbeit der Ärzte_Innen nur ohne deren Verantwortung. Auch Nacht- oder Wochenenddienste darf man mitmachen was ich nur empfehlen kann. Ich hatte drei fantastische Nächte vor Ort. Großartig ist auch das pflegerische Team in der ZNA. Als PJler wird man als vollwertiges Teammitglied angesehen und behandelt wie ein Arzt. Das ist im ersten Moment erschreckend wenn das eigene Wort Gewicht hat, aber es spricht für die tolle Pflege und das Vertrauen das in Einen gesetzt wird. Kritik zur eigenen Arbeit bekommt man bei der Besprechung der Patienten mit dem Arzt vor Ort.

Einmal pro Woche findet zudem Unterricht statt. Diesen übernimmt der ltd. Oberarzt Herr Dr. Würz. Für uns PJler ist das ein absoluter Glücksfall. Sein Unterricht ist sehr praxisnah (oft am Patientenbett) und kurzweilig. Insbesondere akutmedizinische Probleme und EKGs werden von Herrn Dr. Würz gut aufbereitet und nachhaltig präsentiert. Ich konnte sehr viel in seinem Unterricht lernen ganz abgesehen davon, dass er ein richtig lockerer und humorvoller Oberarzt ist. Seine Geschichten bei den Kaffeepausen oder beim gemeinsamen Ausflug zum Eisessen waren gleichermaßen unterhaltsam wie lehrreich. Aber auch die anderen Oberärzte geben sich viel Mühe und machen auch gerne Unterricht wenn man sie dafür akquiriert. So hat uns der diabetologische Oberarzt Herr Dr. Heise sein Fachgebiet prägnant erklärt genauso wie Herr Dr. Schröder uns in die propulsive Welt der Diarrhoen entführt hat. Mit Herrn Dr. Grimm haben wir gelernt was einen guten Arztbrief ausmacht. Zudem ist er so nett und bespricht auch die eigenen Arztbriefe sofern man dies möchte. Ein sehr nettes Angebot! Auch der Chef Herr Professor Dr. Schuler klingelt ab und an durch wenn etwas Spannendes in der Funktion zu sehen ist.

Fazit: Es ließe sich noch viel aufzählen, aber am einfachsten macht ihr selbst das PJ dort ;-). Wer jedenfalls in dem sympathischsten und lockersten Team weit und breit arbeiten möchte, viel über die praktische Medizin lernen mag und bereit ist sich einzubringen, ist hier richtig. Mir persönlich hat Medizin noch nie soviel Spaß gemacht wie hier und dafür ein großes Danke an die Verantwortlichen.
Bewerbung
Bewerbung erfolgte über die Heimatuniversität. Ansonsten sind auch PJ-Bewerbungen von extern gern gesehen und der PJ-Beauftragte der Klinik Herr Dr. Hahn (Chirurgische Klinik) freut sich über jedwedes Interesse. Die Kontaktdaten können über die Homepage der Klinik aufgerufen werden.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
EKG
Fallbesprechung
Patientenvorstellung
Tätigkeiten
Braunülen legen
Briefe schreiben
Patienten aufnehmen
EKGs
Röntgenbesprechung
Notaufnahme
Patienten untersuchen
Blut abnehmen
Eigene Patienten betreuen
Punktionen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
500,00

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
2
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.2