Das Tertial war ausgesprochen lehrreich in Bezug auf die Betreuung von Patienten mit den häufigsten Erkrankungen der Inneren Medizin, den Ausbau der klinischen und diagnostischen Fertigkeiten und die Selbstorganisation im Stationsablauf. Insgesamt also sehr empfehlenswert, wenn einem die allgemeine Innere Medizin Spaß macht. Allerdings darf man nicht Massen an spezifischen Fällen (wobei sich der eine oder andere auch dorthin verirrt, sodass differentialdiagnostisches Denken immer gern gesehen ist) oder große Interventionen erwarten, da es sich um ein sehr kleines Spital handelt. Größere Notfälle (Polytrauma, Herzinfarkt etc.) werden sofort in das Unispital in Basel weitergeleitet. Das birgt den Vorteil, dass man vor allem in der Notaufnahme sehr selbstständig arbeiten darf und fast immer Zeit für Erklärungen ist. Die Notfallstation wird interdisziplinär geführt, sodass man auch als Unterassistent in der Inneren Medizin durchaus chirurgische (oder neurologische, HNO...) Fälle sieht und bespricht, was die Arbeit sehr interessant macht. Das Team ist ausgesprochen nett und auf Lehre wird viel Wert gelegt. Die Fortbildungen finden relativ regelmäßig statt und werden einmal in der Woche auch von den Assistenten/Unterassistenten selbst vorbereitet. Wer motiviert ist, kann durchaus auch die Befundung von 24h-EKGs erlernen und mal eine Pleura-/Aszitespunktion durchführen. Die Assistenzärzte sind meist im ersten oder zweiten Jahr ihrer Weiterbildung und dementsprechend noch recht jung. Gemeinsame Ausflüge/abendliche Treffen in Basel gehören also dazu.
Bewerbung
Beworben hatte ich mich eigentlich auf eine Famulatur drei Jahre vorher und erhielt die Antwort, dass für die nächsten zweieinhalb Jahre alles ausgebucht sei, sodass ich mich sofort für mein Praktisches Jahr bewarb. Es gibt aber auch immer wieder mal kurzfristiger Plätze, wenn jemand absagt.