PJ-Tertial Visceralchirurgie in Universitaetsklinikum Heidelberg (7/2017 bis 10/2017)

Station(en)
Ambulanz, Station 8, HIPSTA
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station, OP, Notaufnahme
Heimatuni
Heidelberg - Fakultaet Heidelberg
Kommentar
Ambulanz:
In der allgemeinchirurgischen Ambulanz stellen sich einerseits Patienten mit akut-chirurgischen Krankheitsbildern (vom gebrochenen Finger bis zum akuten Abdomen) vor. Andererseits werden auch reguläre Nachsorgetermine in der Ambulanz vergeben, sodass sich viele Patienten zur postoperativen Verlaufskontrolle vorstellen. Mit dem nötigen Maß an Engagement und Eigeninitiative darf man Patienten selbstständig anamnestizieren, körperlich untersuchen, Diagnostik anfordern bzw. je nach individuellem Ausbildungsstand selbst durchführen (bspw. Sono Abdomen) sowie einen Therapiealgorithmus vorschlagen. Der Patient wird immer einem Viszeral- oder Unfallchirurg vorgestellt und gemeinsam mit diesem weiter betreut. Die Ambulanz bietet die Möglichkeit, Patienten mit vielen verschiedenen Symptomen kennenzulernen sowie deren Brisanz im klinischen Alltag besser einzuordnen.

Station 8:
Die Station 8 ist eine der rein viszeralchirurgischen Stationen des Universitätsklinikums Heidelberg. Der Tag beginnt um 7.30 Uhr mit der Frühbesprechung, in der die Aufnahmen und OPs der vergangenen Nacht angesprochen sowie akut-chirurgische Probleme der verschiedenen Stationen thematisiert werden. Je nach Wochentag findet im Anschluss das Tumorboard (Dienstag), die Assistentenfortbildung (Mittwoch), Klinisch-Pathologische Konferenz (Donnerstag) oder MoMo (Freitag) statt. Anschließend beginnt man als PJler mit den Blutentnahmen seiner jeweiligen Station und legt ggf. PVKs. Falls man in den OP eingeteilt ist, verbringt man den Großteil des Tages am Tisch als 2. Assistenz. Es ist möglich, im zentralen Patientenmanagement Wünsche zu äußern, wenn man in eine spezielle Operation eingeteilt werden möchte, diese werden meistens berücksichtigt. Wenn man den Tag über nicht in den OP eingeteilt ist, hat man die Möglichkeit an den chirurgischen (also kurzen ;) ) Visiten teilzunehmen sowie im Stationsalltag mitzuarbeiten (Drainagen ziehen, Diagnostik anmelden, Procedere organisieren, usw.). Meistens gibt es zwischen drei bis fünf Aufnahmen pro Station und Tag. Man entnimmt den Akten die Patientenvorgeschichte, sichtet ob noch Untersuchungen ausstehen und meldet die aktuelle Bildgebung für die Mittags-Röntgenbesprechung an. Wenn der Patient auf Station eintrifft erhebt man eine Anamnese, führt eine KU durch, nimmt Blut ab – wie bei jeder Aufnahme eben. ;) Zwischen 12 und 13.30 Uhr ist meistens Zeit im Casino Mittagessen zu gehen (als PJler bekommt man Essen für 3.40€ pro Tag gratis). Um 15 Uhr ist die Mittagsbesprechung, in der man jeweils die Patienten vorstellt, die man auf Station aufgenommen hat. Die aktuellen Bildgebungen der OPs des nächsten Tages werden durch einen Radiologen befundet, die OPs des aktuellen Tages werden kurz besprochen und anschließend ggf. Probleme der verschiedenen Stationen thematisiert. Meistens kann man nach der Mittagsbesprechung (gegen 16.30 Uhr) nach Hause gehen. Montags, Mittwochs und Donnerstags ist theoretisch von 16.00 – 17.30 Uhr Studentenunterricht, dieser entfiel in meinem Tertial jedoch relativ häufig. Die Anwesenheitspflicht liegt bei 60%.




HIPSTA:

Die Heidelberger Interprofessionelle Ausbildungsstation (HIPSTA) ist ein Pilotprojekt der Chirurgischen Uniklinik Heidelberg und besteht aus zwei Patientenzimmern à 3 viszeralchirurgischen Patienten. Jedes Patientenzimmer wird durch einen PJler und einen Pflegeschüler im dritten Ausbildungsjahr betreut. Man wird normalerweise für vier Wochen auf die Station eingeteilt und rotiert wochenweise zwischen Früh- (6.50 – ca. 15 Uhr) und Spätdienst (13 – 21.15 Uhr). Um 8 Uhr findet täglich die Visite statt, die von einem Arzt und einem pflegerischen Lernbegleiter begleitet und supervidiert wird. Ziel ist es, dass man als PJler die Rolle des Arztes einnimmt, es ist also ausdrücklich erwünscht, die Visite im Team mit dem Pflegeschüler autonom zu führen, also relevante Fragen an den Patienten zu stellen, ihn zu untersuchen sowie ggf. die Therapie anzupassen oder Diagnostik zu ergänzen. Um 13 Uhr findet die Übergabe zwischen Früh- und Spätdienst statt, auch hier sind ein Arzt und ein Lernbegleiter anwesend, sodass mögliche Unklarheiten beseitigt und Probleme thematisiert werden können. Zwischen 16 und 17 Uhr gibt es außerdem täglich eine Kurvenvisite, auch diese ist durch erfahrene Kräfte des Arzt- bzw. Pflegepersonals supervidiert. Sollten zwischenzeitlich akute Probleme auftreten, sind mit dem Projekt betraute, erfahrene Kollegen ebenfalls stets erreichbar.
Das Konzept von HIPSTA ermöglicht es, schon als PJler in die zukünftige Rolle als Assistenzarzt hineinzuschnuppern. Die postoperative Schmerztherapie, Anordnung abführende Maßnahmen, Ausgleichen von Elektrolytverschiebungen, regelrechter Kostaufbau, Wundmanagement … all diese Themen, die im Studium zwar thematisiert werden, die man als Student jedoch nie eigenverantwortlich managen muss, stehen hier an der Tagesordnung. Es ist eine einmalige Chance, sich in die Krankenhistorie einiger weniger Patienten hineinzudenken und deren klinischen Verlauf zu verfolgen. Das Arbeiten im interprofessionellen Team macht nicht nur sehr viel Spaß, es ist auch unglaublich bereichernd zu erfahren, wie viel man voneinander lernen kann. Meiner Meinung nach ist HIPSTA ein tolles, zukunftsträchtiges Projekt, das eine Chance für jeden PJler darstellt, der das Glück hat, auf diese Station zu rotieren!
Bewerbung
Als Student der Heidelberger Fakultät ganz unkompliziert durch Angabe der Chirurgischen Uniklinik im entsprechenden Anmeldeformular.
Unterricht
3 x / Woche
Inhalte
Patientenvorstellung
Prüfungsvorbereitung
Nahtkurs
Repetitorien
Fallbesprechung
Tätigkeiten
Untersuchungen anmelden
Briefe schreiben
Braunülen legen
Rehas anmelden
Röntgenbesprechung
Eigene Patienten betreuen
Chirurgische Wundversorgung
Patienten aufnehmen
Notaufnahme
Patienten untersuchen
Mitoperieren
Blut abnehmen
EKGs
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
400, abzüglich Urlaubstage

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
2
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.13