PJ-Tertial Neurologie in Krankenhaus Barmherzige Schwestern Ried (10/2016 bis 12/2016)

Station(en)
3/2
Einsatzbereiche
Station
Heimatuni
Innsbruck
Kommentar
Ein lehrreiches Modul im Rahmen meines KPJ bei den Barmherzigen Schwestern in Ried i. Innkreis!

Die Entscheidung, nach Ried zu gehen, rührte einerseits von persönlichen Empfehlungen von Studienkollegen (Famulatur), andererseits von den guten Bewertungen auf PJ Ranking her. Nicht zu vergessen, die Aufwandsentschädigung, die das Land Oberösterreich zahlt (680 Euro/Monat).

Mehr als ein Jahr im Voraus suchte ich um eine Stelle an, es wurde mir prompt zugesagt. Das Krankenhaus (Zuständige Frau Andrea Seyringer vom "Doctor's Point") stellt auch die Unterkunft, in meinem Fall ein Zimmer im Berufsschülerheim Ried (150 Euro/Monat) - ich habe aber auch gehört, dass Studenten in den Sommermonaten in einem unbewohnten Krankenhausflügel untergebracht werden. Die Lage des Heims ist nicht gerade ideal, wenn man kein Auto hat (ca. 20-30 min. Fußweg, Busse fahren zwar, aber nicht zur richtigen Zeit), und sogar mit Auto ist es anscheinend nicht so super, da die Parkplatzsituation im KH schlecht ist. Am besten ein Fahrrad mitnehmen (je nach Jahreszeit).

Am ersten Tag geht es direkt los mit einer kurzen Einführung (folgende Unterlagen sollten vorab gesendet werden: Studienbestätigung, Studienerfolgsnachweis, Impfpass, Bestätigung Impfstatus vom HA), Einkleiden (Kasak, Kittel und Hose werden gestellt) und Essenskarte (wird von Fr. Seyringer aufgeladen).
Dann findet man sich direkt in der Morgenbesprechung ein, die je nach Aufkommen zwischen 5 und 15 Minuten dauert. Anschließend geht es auf die Station, wo erst einmal zusammen gemütlich Kaffee getrunken und sich ausgetauscht wurde (fand ich sehr nett!). Station 3/2 (Neurologie) ist in 2 Bereiche (vorne und hinten) aufgegliedert, es gibt 2 Arztzimmer, in denen je 2-3 Assistenz/Sekundar- und 1-2 Ober/Fachärzte sind. Ich habe nach ca. 1-2 Wochen den Bereich gewechselt.
Die Tätigkeiten richten sich nach Erfahrung und Engagement - vor allem Stationsarbeit wie Untersuchungen anmelden, Patienten aufnehmen und untersuchen, Visite/Kurvenvisite, Briefe schreiben. Blutabnahme wird generell von der Pflege durchgeführt, man kann aber (falls man sehr motiviert ist), früher kommen, um mitzuhelfen.

Für mich war es möglich, unter Aufsicht eigene Patienten zu betreuen. Jeder Arzt, egal ob Assistenz-, Fach- oder Oberarzt war sehr freundlich, hat vieles erklärt und mich selbstständig arbeiten lassen. Am ersten Tag durfte ich direkt eine Lumbalpunktion durchführen, wenn man möchte, kann man so gut wie jeden Tag punktieren (auch ZAE/Notaufnahmepatienten, man wird zum Punktieren dazugeholt, je nachdem, wie man es sich ausmacht/wem man Bescheid sagt).

Am besten, man hängt sich an 1-2 Assistenten dran (wie überall sonst auch), dann kommt man auch zum Stromen und Sonografieren oder zu Neuropatienten aus der ZAE.

Zum Mittagessen kommt man regelmäßig, es wird sich auch, wenn es stressig ist, dafür Zeit genommen. Das Essen ist, für Krankenhausbedingungen, richtiggehend fantastisch.
Es gibt die Möglichkeit, an Fortbildungen teilzunehmen, alleine in meinem Monat dort gab es 4 (z.B. Sonokurs, Basisärztefortbildung, Demenzvortrag, ...), jeden Mittwoch gibt es in der Morgenbesprechung ein kleines Referat, das von einem Kollegen gehalten wird.
Auf der Stroke Unit (4 Betten) war ich persönlich nicht oft, da mir die Arbeit auf der Station besser gefallen hat und ich dort mehr lernen konnte.
Wenn wenig los ist, kann man auch früher gehen.

Was ich besonders hervorheben möchte, ist die super nette kollegiale Stimmung auf der Abteilung. Es herrscht dort die flacheste Hierarchie, die man sich vorstellen kann, der Primar wird von allen geduzt, man fühlt sich direkt wohl dort. Wenn es etwas Interessantes zu sehen gibt oder man etwas machen kann, wird man direkt angerufen/mitgenommen.

Am Ende der Zeit sollte man ein kleines Referat für die Morgenbesprechung vorbereiten, dabei erkundigt man sich am besten vorher, welche Themen in den letzten Monaten schon dran waren und sucht sich dann etwas Neues aus.

Leider ist in Ried sonst nicht viel los, ich war im Winter dort. In der Stadt gibt es einen netten Weihnachtsmarkt, aber die Abendgestaltung ist limitiert ;) ich bin übers Wochenende immer nach Hause gefahren.

Insgesamt vergebe ich vollen Herzens die Note 1.0 (für das Krankenhaus, für Ried gebe ich eine 5 :D) mit Sternchen und würde die Abteilung jedem empfehlen, der später Neurologie machen möchte. Man kann dort viel machen und sich mit seinem Wissen wunderbar einbringen.
Bewerbung
>1 Jahr vorher, ist sicher aber auch kurzfristiger möglich. Ansprechpartnerin ist Fr. Andrea Seyringer.
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Patienten untersuchen
Röntgenbesprechung
Braunülen legen
Rehas anmelden
Blut abnehmen
Untersuchungen anmelden
Patienten aufnehmen
Eigene Patienten betreuen
EKGs
Briefe schreiben
Punktionen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Unterkunft gestellt
Gehalt in EUR
650 brutto
Gebühren in EUR
150 für die Unterkunft

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
5
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.27