Hallo,
wer sich den Spass an der Orthopädie nicht verderben lassen will, sollte sein PJ-Tertial lieber im Ausland planen.
Die täglichen Tätigkeiten beschränken sich ziemlich aufs Blutabnehmen (im gesamten Haus)und Hakenhalten im OP. Selten kann es auch mal vorkommen, dass man Aufnahmen macht. Je nach Assistent und Aufnahmezahl, kann es einem dann auch passieren, dass der Assistent sich zwischendurch mal zum Essen begibt und man alleine weiter wurschteln kann...
Im OP "sieht" man dann die gesamte orthopädische Vielfalt: Hüfte links, Hüfte rechts, .... Von sehen kann in diesem Fall auch nicht die Rede sein, denn als 4. Mann sind die Einblicke in OP-Gebiet doch recht beschränkt. Und irgendwelche Erklärungen hält der Operateur meist nicht für nötig. Zu anderen OPs wird man kaum gerufen, ausserdem ist man mit seinen durchschnittlich 3Hüften pro Tag auch gut beschäftigt.
Essengehen ist deshalb auch eher selten möglich, wenn man Glück hat ergattert man noch eins der wenigen belegten Brötchen im OP oder man nimmt sich selbst etwas mit.
Vom Stationsalltag bekommt man kaum etwas mit und ist folglich auch kaum in das Stations-Team integriert.
Fortbildung für Studenten gibt es keine. Als PJ darf man regelmässig Vorträge, alias PJ-Fortbildung halten. Auch bei nur zwei Zuhörern wird diese Regelung aufrechterhalten.
Als Mädel kann ich das PJ im KLH eigentlich nicht wirklich weiter empfehlen. Man wird as Frau einfach nicht wirklich ernst genommen. Zu den üblichen Vorurteilen (zu klein, zu schwach, zu wenig Biss) kommt dann teils noch völlige Ignoranz deiner Anwesenheit hinzu.
Also überlegt euch das nochmal gut, ich würde das Wahlfach in dieser Klinik nicht mehr wählen!
