PJ-Tertial Innere in Asklepios Klinik Barmbek (1/2017 bis 4/2017)

Station(en)
Pneumologie, Gastroenterologie, Notaufnahme
Einsatzbereiche
Diagnostik, Notaufnahme, Station
Heimatuni
Hamburg
Kommentar
Bei meiner Bewerbung konnte ich mir aussuchen, auf welchen 2 Stationen ich eingesetzt sein wollte, ich entschied mich damals für die Pneumo und die Gastro, alle PJler können/sollen für 2 Wochen in die Notaufnahme.

Pneumo: Die Assistenzärzte sind alle sehr nett und haben trotz der personell etwas knappen Besetzung (in den Wintermonaten sind einfach SEHR viele Pneumopatienten stationär) immer Zeit für die PJler. Ich bin am ersten Tag einfach zu dem ersten Arzt hingegangen, den ich auf dem Flur sah und das war eine sehr gute Entscheidung: Ich hatte eigentlich immer 1-2 eigene Patienten, und das wurde nie wieder so gut umgesetzt, wie von dem Assistenzarzt: Während der Visite blieb er immer im Hintergrund und sagte nur etwas, wenn ich ihn offensichtlich darum bittend ansah, Patienten- und Angehörigengespräche machte er ebenfalls nur mit, wenn ich ihn darum bat und selbst dann stand er nur dabei, Anmeldungen (die PJler mit ihren PC-Zugängen ja nie wirklich machen können) machte er erst wenn ich selber drauf gekommen bin. Briefe schreiben natürlich inklusive. Auch die Oberärzte waren sehr nett, haben das "Spiel" gerne mitgespielt, haben sich Zeit für Erklärungen genommen etc.
Wenn man sich an die Ärztinnen dran hängt, die nur in Teilzeit arbeiten, hat man noch weniger Probleme als sonst, wenn man dann auch um 14h Feierabend macht. ;)

Gastro: In der Gastro sind die Stationsärzte auch alle nett und beantworten die Fragen der PJler gerne, aber bei einigen klappt das besser als bei anderen, je nachdem wie erfahren die sind (wobei die "zu" erfahrenen auch schon wieder weniger Lust auf Lehre zu haben scheinen). Im Nachhinein muss ich aber glaube ich leider sagen, dass die Freude der Ärzte, dass PJler da sind, eher was damit zu tun hatte, dass dadurch jemand da ist, der die Blutentnahmen macht und die Zugänge legt.
Die Ärztin, an die ich mich nach einer Weile dran gehängt habe, hat den Teil des Tertials dann aber doch für mich gerettet: Ich wurde immer zum Mitdenken motiviert, gerade bei Patienten, die keine 0815-Gastro-Erkrankung hatten und bei Aufnahme allen nicht klar war, was sie hatten. Meine Ideen wurden berücksichtigt, ich hatte wieder "eigene" Patienten, auch wenn es nicht so konsequent umgesetzt wurde wie bei den Pneumos. Briefe schreiben wurde gerne gesehen und es gab eine Rückmeldung, was man hätte anders schreiben können/sollen. Wieder galt: es hat bzgl. der Arbeitszeit Vorteile, sich an Teilzeitkräfte zu hängen...
Einmal pro Woche gibt es bei den Gastros Chefarztvisite, da gehen dann alle PJler der Station mit und der Chef nimmt sich viel Zeit, erklärt und fragt viel, an dem Tag lernt man also am meisten. Wenn man keine Lust auf Stationsalltag hat, kann man einen Flur weiter in die Diagnostik gehen und den lieben langen Tag Kolos, Gastros, ERCPs und Sonos mit ansehen.

Allgemein zu den peripheren Stationen: Für die Blutentnahmen gibt es extra angestellte Krankenschwestern, eigentlich ist es also keine PJler-Aufgabe. Als ich auf der Pneumo war, war die zuständige Schwester drei Wochen krank. Aber entgegen meiner Erwartung sahen es dann die Ärzte als ihre eigene Aufgabe an, die Blutentnahmen zu machen und waren über jede einzelne froh, die ich gemacht habe. Ich war vollkommen perplex. Auf der Gastro läuft das nicht so. Die BE-Schwester ist halt für mehrere Stationen zuständig und die Gastrostation ist glaube ich die letzte (da taucht sie so gegen 12h auf), so dass es dann doch irgendwie von den PJlern erwartet wird, dass sie die BEs möglichst vormittags erledigen, und das können schon mal über 20 sein. Zugänge legen darf das Pflegepersonal nicht, das ist also auf jeden Fall PJler-Aufgabe. Jeder PJler geht damit anders um, ich habe halt so lange die BEs und Zugänge gemacht, bis meine Ärztin mit der Visite anfing, aber der Rest musste dann halt warten, da hat dann auch keiner was gesagt. Man muss halt manchmal öfter bekräftigen, dass man Student ist und was lernen will... Also einfach als erstes die Zugänge legen, dann so viele BEs wie geht und der Rest ist dann Aufgabe der Pflege.

Notaufnahme: In der Notaufnahme hängt ein Zettel, in den man sich für die 2 Wochen einträgt, die man gerne dort hin möchte. Und es lohnt sich auf jeden Fall, hier habe ich mit Abstand am meisten innere Medizin gelernt.
Am 1. Tag zeigt der Oberarzt einem die ZNA, wo was ist, und zu welchem Zeitpunkt der Student sich einklinkt. Man ist nicht unbedingt einem Assistenzarzt zugewiesen, sondern man schaut, welcher Patient schon ein Untersuchungszimmer hat, aber noch keinen Arzt, sagt dann einmal "Ich geh schon mal zu Herrn XY in der 16", schnappt sich die Akte und los geht's mit Anamnese und Untersuchung. Im Anschluss schaut dann der Arzt nochmal mit drüber und man überlegt die weitere Diagnsotik etc. Hier bekommt man nochmal den Crashkurs EKG und lernt wieder breiter zu denken (und nicht nur "der Patient liegt ja auf der Pneumo, da wird er wohl was an der Lunge haben").
Pro Tag untersucht man so gerne 8-10 Patienten, hat dann das Schema auch irgendwann im Kopf und dann sollte das mit dem mündlichen Examen auch klappen.

Unterricht: Man bekommt einen Plan, auf dem pro Woche 5 verschiedene Seminare stehen. 2x davon Nephro, der Unterricht findet statt und ist auch gut. 1x Anästhesie, fand wohl auch statt, da war ich aber nie. Gastro und Trauma fanden glaube ich nie statt. Alle 2 Wochen gibt es laut Plan PJ-Visiten, davon wissen die Abteilungen meist auch nie was, wenn man es aber (über den PJler der jeweiligen Abteilung) "einfordert" findet man dann ja meistens doch zumindest eine halbe Stunde Zeit um einen Patienten anzuschauen.
Jeden Montagmorgen gibt es eine Fortbildung für alle Internisten, da gehen alle Abteilungen hin, da ist der PJler also auch.

Alles in allem fand ich mein Tertial im AKB in Ordnung, aber nicht super. Wie überall muss man Eigeninitiative und auch etwas Durchsetzungsvermögen zeigen, dann darf man auch was und lernt was, sonst geht man halt unter und macht nur Blutentnahmen; wenn man keine Lust hat, muss man sich aber kein Bein ausreißen.
Bewerbung
Bewerbung über das Sekretariat, ich hatte das etwa 1,5 Jahre vor PJ-Beginn gemacht, und da hatte ich auch noch freie Stationsauswahl.
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Patienten aufnehmen
Notaufnahme
Untersuchungen anmelden
Briefe schreiben
Blut abnehmen
Eigene Patienten betreuen
Patienten untersuchen
Braunülen legen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
2
Unterricht
3
Betreuung
2
Freizeit
1
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
2

Durchschnitt 2