PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Charite Campus Virchow (1/2017 bis 4/2017)

Station(en)
18
Einsatzbereiche
OP, Station
Heimatuni
Berlin
Kommentar
Der Alltag auf der allgemeinchirurgischen Station 18 im CVK Berlin beginnt theoretisch um 7 Uhr mit der Frühbesprechung, wo allerdings für Studenten nicht genug Plätze verfügbar sind, sodass sie eher unerwünscht sind. Deshalb sind wir als PJler gegen 7.30 Uhr auf Station gekommen, um Blutabnahmen bei den ca. 30 Patienten vorzunehmen. Meistens haben wir den Anfang der Visite dadurch verpasst - durch die wechselnden Stationsärzte bestand dahingehend jedoch eh wenig Kontinuität und es wurde einem von keinem Arzt bescheid gesagt, wenn die Visite begonnen wurde. Auf der kurzen Visite erfolgten gleich immer auch Aufklärungsgespräche und Telefonate, sodass wir Studenten meist wartend daneben standen. ToDos wie z.B. ZVKs oder Drainagen ziehen sowie Verbandswechsel und kleinere chirurgische Wundversorgungen wurden während der Visite gesammelt und mussten anschließend von den Studenten abgearbeitet werden. Gegen 13 Uhr folgte eine Kurvenvisite, bei der am PC Laborwerte und MIBI-Ergebnisse abgearbeitet wurden. Außerdem musste Entlassungsbriefe verfasst und Konsile angemeldet werden und während des Tages fielen regelmäßig neue Blutentahmen und Flexülenanlagen an.
Als problematisch habe ich neben den vielen und anspruchslosen Aufgaben auf Station auch die OP-Organisation für die Studenten empfunden. Es wurde nicht vorab geplant, welcher Student in welche OP geht, sondern aus dem OP wurde bei Bedarf auf Station angerufen und der Erstbeste konnte in den OP verschwinden. Dies hatte zur Folge, dass man bei langen OPs einspringen musste, ohne entsprechend vorbereitet zu sein (zB Essen, Trinken). Und es gab auch Tage, an denen ich gar nicht im OP war.
Von den Ärzten auf Station wurden auf mehr oder weniger herablassende Weise sämtliche nicht rein-organisatorischen Aufgaben an die Studenten übergeben und von Dankbarkeit war leider nicht häufig etwas zu merken. Weiterhin habe ich sämtliche Stationstätigkeiten ausschließlich von anderen Studenten gelernt, weil die Ärzte sich dafür keine Zeit genommen haben. Allein eine Sekundärnaht mit VAC-Anlage auf Station habe ich gemeinsam mit einer Ärztin gemacht. Insgesamt war die Devise "learning by doing". Der Tag endete meist gegen 17.30 nach der Oberarztvisite und dem Erledigen der entsprechend angefallenen ToDos. Wenn man jedoch nicht aktiv den Feierabend initiiert hat, kam es häufig vor, dass bis 18-19 Uhr auf Station weiter Aufgaben verteilt wurden.
Im OP gab es viel zu sehen, da die chirurgischen Kliniken der Charité allgemein- und gefäßchirurgisch von Amputation über Kolektomie bis Transplantationen alles zu bieten haben.
Fortbildungen gab es keine. Rotationen waren nur begrenzt möglich, sodass z.B. meine Mitstudenten und ich die gesamte Zeit auf einer Station verbringen mussten. Insbesondere Rotationen in die Unfallchirurgie sind nicht regelhaft möglich.
Bewerbung
Ich habe im Rahmen des PJ-Tauschtages sehr kurzfristig einen Platz in der Allgemeinchirurgie im CVK Berlin bekommen.
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Mitoperieren
Botengänge (Nichtärztl.)
Patienten untersuchen
Briefe schreiben
Untersuchungen anmelden
Braunülen legen
Blut abnehmen
Chirurgische Wundversorgung
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
17:00 bis 18:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Kleidung gestellt

Noten

Team/Station
3
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
4
Klinik insgesamt
3
Unterricht
6
Betreuung
4
Freizeit
5
Station / Einrichtung
3
Gesamtnote
4

Durchschnitt 3.73