PJ-Tertial Innere in Elisabeth Krankenhaus Halle (9/2016 bis 12/2016)

Station(en)
Hämatologie/Onkologie
Einsatzbereiche
Station
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Ein insgesamt eher durchwachsenes Tertial. Die Stationen werden am Anfang des Innere-Tertials jedem PJler zugewiesen, eine Rotation ist nicht vorgesehen. Man hat somit keinen direkten Einfluss auf das Fachgebiet sowie die Lehre, die von Station zu Station variiert.
Mein Einsatzgebiet war die 36-Bettenstation der Hämatologie/Onkologie. Die selbstständigen Tätigkeiten umfassten hauptsächlich Blutentnahmen, Flexülen legen, das Anstechen von Portsystemen, sowie Aufnahmeanamnesen und Untersuchungen.

Leider gehen die Bemühungen des insgesamt sehr netten Ärzteteams, für eine gute Lehre zu sorgen, im Stationsalltag meist komplett unter. Für die Betreuung von eigenen Patienten von der Aufnahme bis zur Entlassung inklusive dem Nachlesen von Krankheitsbildern ist einfach nicht genügend Zeit und Freiraum vorhanden.
Es gibt keine Fachkraft oder Arztassistenz auf der Station, von daher seid ihr maßgeblich für alle Blutentnahmen, Flexülen, Portnadeln, etc. verantwortlich.
Man hat als PJler im Elisabeth-KH leider zu häufig das Gefühl, fest eingeplant zu sein, um überhaupt den normalen Arbeitsalltag ohne Überstunden aufrecht erhalten zu können. Der allgemeine Personalmangel des EK ist z.B. auch dann zu spüren, wenn man auf andere Stationen oder in die Notaufnahme ausgeliehen wird, um akut fehlendes ärztliches Personal aufzufangen. Daraus resultiert auch, dass man meistens mehr als acht Stunden fast im Dauereinsatz ist.

Positiv: Wer möchte, und es sich zutraut, darf Knochenmark-, Aszites-, Pleurapunktionen, sowie die Anlage von zentralen Venenkathetern unter Aufsicht komplett selbstständig durchführen. Die einmal in der Woche stattfindende Chefarztvisite ist sehr hilfreich, hier versuchen sowohl Chef- als auch Oberarzt examensrelevantes Wissen und Untersuchungstechniken zu vermitteln. Mittagessen ist regelmäßig möglich.

Um mit den auf der Website des St. Elisabeth aufgeführten Leistungen im PJ aufzuräumen:
Die Vergütung von 15€ pro Tag gilt nur für „echte“ Anwesenheitstage, d.h. an Urlaubs- und Studientagen erhält man kein Geld. Die Maximalgrenze von 300€ führt dazu, dass in Monaten mit mehr als 20 Arbeitstagen diese zusätzlichen Tage unbezahlt bleiben. Studientage gibt es insgesamt nur drei im ganzen Tertial.

Der Essenskostenzuschuss von 250€ bedeutet, dass man bei normalen Mittagessen ab durchschnittlich 3,60€ im letzten Monat für die Kosten selbst aufkommen muss. Wollt ihr zum Essen noch Getränke oder Nachspeise, müsst ihr noch früher in die eigene Tasche greifen.

Explizite Mentoren werden einem nicht wie versprochen zugewiesen, regelmäßige Feedbackgespräche fanden nicht statt bzw. wurden einem nicht angeboten. Unterricht gibt es theoretisch dreimal pro Woche und besteht aus einem chirurgischen Seminar, einem internistischen Fallseminar und einem EKG-Kurs.
Das chirurgische Seminar fiel regelmäßig aus und das Fallseminar wurde, trotz der Bemühungen der wenigen internistischen PJler, für fast drei Monate bis zum Eintreffen neuer PJler mit der Novemberrotation ausgesetzt. Begründung des verantwortlichen Chefarztes: für nur 3 internistische PJler würde er keinen Unterricht machen. Einzig der EKG-Kurs fand relativ regelmäßig statt und war gut strukturiert und lehrreich.

Fazit:
Für alle, die in ihrem Innere-Tertial vorwiegend praktische Tätigkeiten erlangen wollen, noch ungeübt im Blutabnehmen sind, kein Problem damit haben, sich Lehre meist selbst einzufordern und auf regelmäßigen Unterricht sowie eine adäquate Bezahlung verzichten können: bedingt empfehlenswert.
Für alle anderen: geht lieber an ein anderes Krankenhaus.
Bewerbung
Ãœber das bundesweite PJ-Portal-Vergabeverfahren
Unterricht
3 x / Woche
Inhalte
Fallbesprechung
EKG
Patientenvorstellung
Tätigkeiten
Braunülen legen
Blut abnehmen
Punktionen
Patienten aufnehmen
Patienten untersuchen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Frei verfügbar
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger
Gehalt in EUR
300

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen des PJlers
3
Klinik insgesamt
4
Unterricht
4
Betreuung
3
Freizeit
4
Station / Einrichtung
3
Gesamtnote
3

Durchschnitt 3.27