PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Klinikum Freising (10/2016 bis 12/2016)

Station(en)
B3, A6
Einsatzbereiche
OP, Notaufnahme, Station
Heimatuni
TU Muenchen
Kommentar
Für chirurgisch interessierte PJ-ler ist das Tertial in Freising meiner Meinung nach zu empfehlen - für welche, die Chirurgie nicht mögen eher nicht.

Pro:
- alle Ärzte waren nett zu mir, ich wurde NIE blöd angemacht wenn ich was falsch gemacht habe oder nicht wusste, es wird sich für die Hilfe bedankt
- gute Stimmung im OP (kein Schreien, keine Vorwürfe wenn man was falsch macht, man bekommt Fragen beantwortet, fast keine Ausfragen)
- sehr viele erste Assistenzen, selten 2. Assistenz (bei mir etwa 1x/Woche 2.Assistenz, davon die Hälfte bei kurzen Eingriffen (Phlebektomien, Hernien), die andere bei Laparotomien >2h)) -> das heißt, meistens sieht man was bei der OP und fühlt sich nicht als Hakenhalter
- OP-Spektrum: Schilddrüsen-OPs, Gefäßeingriffe, Pankreasresektionen, Darmresektionen, proktologische OPs, viele Hernien, Gallen und Ports, Thoraxeingriffe Appendektomien, gynäkologische OPs... Wenn nur wenig Ärzte da sind, hat man teilweise das Glück (wenn man es denn mag) bei anspruchsvollen OPs erste Assistenzen zu machen.
- bei den meisten Ärzten darf man nähen (man muss nur fragen), diese sind dann auch geduldig und geben Tipps
- moderate Arbeitszeiten: Beginn 8.00, Ende meist gegen 16 Uhr (selten bin ich bis 17 Uhr geblieben, länger nie)
- Mittagessen meistens möglich (hab es in 6 Wochen nur 3mal wegen OP nicht geschafft)
- Mo-Do nimmt eine Stationsassistentin Blut ab und legt Viggos, wenn man im OP ist - nur am Freitag ist das PJ-ler Aufgabe
- ab und zu musste ich aus persönlichen Gründen mal früher gehen - das war kein Problem und wurde ermöglicht, auch wenn die Ärzteschaft nur knapp besetzt war.
- Verbandswechsel und Drainagen ziehen (wie in anderen PJ-Berichten oft gelesen) sind keine typischen PJ-Aufgaben! Ich habe einmal freiwillig eine Drainage bei Visite gezogen (sonst hätte das die Schwester gemacht) und etwa 5 mal einen VAC-Verband mit dem Stationsarzt angelegt (plus 2 ohne Arzt). Das fand ich wirklich nicht viel.

Kontra:
- für Leute, die Chirurgie nicht mögen sicher nicht geeignet - dafür ist man einfach zu oft im OP eingeteilt und weil man meist der einzige PJ-ler ist, kann man sich dem schlecht entziehen
- PJ-Fortbildungen (2x/Woche, von 15-16 Uhr) fielen für mich des Öfteren aus, weil ich im OP stand. Es wäre evtl möglich gewesen, sich auslösen zu lassen, aber teilweise war die Besetzung echt so knapp, dass ich befürchtet hätte, dass der Operateur dann alleine weitermachen muss wenn ich gehe. Also hab ich dann nicht auf die Fortbildung bestanden sondern bin einfach stumm im OP geblieben.
- Lehre auf Station ist leider eher knapp. Man kann zwar immer Fragen stellen, die dann auch beantwortet werden, aber im gesamten Zeitraum hat sich nur einmal ein Arzt mit mir hingesetzt und mir eine 3/4 h von sich aus was erklärt/mich über chirurgische Themen ausgefragt. Das war super, sowas sollte aber eigentlich häufiger sein.


Sonst:
Man kann am Wochenende kommen und auf den chirurgischen Stationen Blut abnehmen. Dafür bekommt man dann zusätzliche Fehltage.
Offiziell hat man einen halben Studientag pro Woche, ob man einmal die Woche mittags geht oder sie kumuliert kann man mit dem Chefarzt absprechen.
Wahrscheinlich wird man ab und zu gefragt ob man bei den Unfallchirurgen (als OP Assistenz) aushelfen kann, wenn diese knapp besetzt sind. Die freuen sich natürlich wenn man so kollegial ist und aushilft. Wenn man das nicht möchte (sondern an dem Tag lieber in der Allgemeinchirurgie ist), muss man sich ggf aber auch rechtfertigen.


Mir hat es insgesamt ziemlich gut gefallen und ich kann Freising guten Gewissens weiterempfehlen. Ich hatte nie das Gefühl, ausgenutzt oder schlecht behandelt zu werden, hatte auch mit dem OP-Personal keine Probleme.


Bewerbung
ganz normal über Meditum -Chirurgie. Dann setzt man sich mit der PJ-Sekretärin in Verbindung und klärt mit ihr wann man in welche Chirurgie möchte -Allgemeinchirurgie, Unfallchirurgie und Wirbelsäulenchirurgie sind möglich (die meisten PJ-ler sind 8 Wochen in der CHA und 8 Wochen in der CHU)
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
Prüfungsvorbereitung
Repetitorien
Patientenvorstellung
Fallbesprechung
Sonst. Fortbildung
Nahtkurs
Tätigkeiten
Patienten aufnehmen
Braunülen legen
Mitoperieren
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Blut abnehmen
Rehas anmelden
Briefe schreiben
Untersuchungen anmelden
Röntgenbesprechung
Chirurgische Wundversorgung
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
2
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
2
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.33