PJ-Tertial Pädiatrie in Hanse-Klinikum Wismar (5/2016 bis 9/2016)

Station(en)
Station G3 und A3b (Neonatologische Intensivstation)
Einsatzbereiche
Station
Heimatuni
Erlangen
Kommentar
Auf der Suche nach einer deutschsprachigen Klinik direkt am Meer mit potenziell vielen Windtagen zum Kitesurfen bin ich bei Wismar hängen geblieben. Die Kombination aus einem bezahlten PJ Tertial (immerhin 500€ im Monat), Studientagen, und dem günstigen Wohnungsmarkt vor Ort haben mich dann nach Wismar verschlagen.
Die Pädiatrie ist relativ klein: Es gibt nur eine allgemein Pädiatrische Station (G3), wobei hier auch die Kinderchirurgischen Patienten liegen und die ersten 2 Monate war auch kein Chefarzt da, sondern die leitende Oberärztin war als kommisarische Chefärztin tätig - war also alles etwas im Wandel. Mittlerweile gibt es einen Chefarzt, eine Oberärztin die den Laden schmeißt, 2 Fachärztinnen und 3 Assistentinnen - kleiner Laden.

Zuerst das positive:
- Super Team: habe nun schon einiges gesehen aber die Arbeitsatmosphäre war wirklich sehr familiär und freundlich und ich bin jeden Tag gerne auf Arbeit gegangen. Fr. Holbe kümmert sich um alles und ist auch mit Abstand die kompetenteste Ärztin, von der man viel lernen kann
- Man kann zwischen der Neointensiv (Station A3b), welche an die Gynäkologie angeschlossen ist und der Normalstation frei hin- und herspringen, je nachdem wo gerade etwas interessantes los ist.
- Arbeitszeiten: man hat alle 2 Wochen einen Studientag (heißt 8 Studientage pro Tertial), die ich gesammelt am Ende genommen hab
- Individuelles Teaching wenn Zeit war und die richtigen Ärzte da.
- Hospitieren bei den Kinderkardiologen in der nahegelegenen Praxis war immer frei möglich und echt Interessant!

Was tendenziell immer ziemlich doof ist als PJler ist wenn die Assistenten relativ neu und unerfahren sind. So hat bei mir eine der Assistentinnen 1 Monat vor mir angefangen. Primäres Ziel der anderen Ärzte ist es dann erstmal Sie für die Dienste fit zu bekommen - was auch völlig verständlich ist - leider etwas zu lasten der Aufgaben des PJlers.

Das Negative: Die Klinik !
- Die Klinik an sich ist einfach alt, schlecht ausgestattet und hat teilweise komische Policen
- Es gibt keine Kantine, sondern nur eine kleine Cafeteria, die auch Mittagessen macht: das ist größtenteils ungenießbar und relativ teuer. Jeden Tag schlechtes Essen schlägt echt auf die Stimmung. Es gibt zwar eine kleine Salatbar, die aber meist wenn man nicht um Punkt 12 Uhr essen geht halb leer ist.
- Man darf auf Station das Wasser nicht trinken! Ich dachte erst, es sei ein Scherz. Aber Sana-Klinik Police ist, dass die Ärzte nichts aus der Stationsküche für den eigenen Verzehr verbrauchen dürfen. Das Verhältnis zu den Schwestern ist 1A und hatte damit nichts zu tun aber da fragt man sich schon ....
- peripheres Haus: man sieht leider wenig kompliziertere Krankheitsbilder
- Keine Patienten! Die Anzahl der Patienten: der größte Negativpunkt! Von April bis September war die Station größtenteils leer. Die Neonatologische Intensivstation war die Hälfte der Zeit geschlossen, da einfach keine Babys da waren. Es gab Wochen mit 3 Patienten auf Normalstation und 3-4 Ärzten vor Ort. Ich durfte wirklich alles machen, was zu tun war, aber es war einfach die Meiste Zeit nichts zu tun!

Das Trostpflaster: Viel Freizeitwert. Wenn man größere Studentenstädte gewohnt ist, muss man große Abstriche machen was Café-Auswahl und Partylocations angeht, aber das hat mich eh nicht interessiert. Wir sind jeden Tag ans Wasser gefahren zum Surfen oder wenn kein Wind war zum Beachvolleyball spielen. Gibt viele tolle Surfspots und auch wenn der Sommer tendenziell natürlich am Windärmsten ist, waren wir 3-4x pro Woche auf dem Wasser. Um 15 Uhr aus der Klinik, heimradeln, umziehen, 15:30 Uhr am Spot aufbauen und bis 22 Uhr in den Sonnenuntergang Kiten ;) So kann man sichs gut gehen lassen.
Durch das Super Klima auf Station kamen noch Stationsausflüge hinzu: Klettergarten in Schwerin, Paddeln auf der Seenplatte, Essen gehen/ Grillfest. Echt ne coole Truppe.
Für Leute die keinen Wassersport betreiben kann ich von Wismar allerdings eher abraten!

Zum Wohnungsmarkt: ~200-250€ für ein nettes WG Zimmer oder eine Einzimmerwohnung in den Plattenbauten muss man rechnen.
Bewerbung
Offizielles Bewerbungsverfahren der Uni Rostock
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Patientenvorstellung
Fallbesprechung
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Braunülen legen
Blut abnehmen
Eigene Patienten betreuen
Patienten aufnehmen
Patienten untersuchen
Briefe schreiben
EKGs
Untersuchungen anmelden
Botengänge (Nichtärztl.)
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Frei verfügbar
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
500

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
5
Unterricht
3
Betreuung
2
Freizeit
1
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
2

Durchschnitt 2.47