PJ-Tertial Orthopädie in Kantonsspital Aarau (8/2016 bis 10/2016)

Station(en)
Orthopädie
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Der Tag startet um 7.00 mit dem Rapport. Entweder kommt man also etwas vorher und zieht sich um, es stört aber auch niemanden, wenn man noch in den normalen Kleidern zum Rapport geht (viele von den Ärzten machen das so), und sich nachher umzieht. Im Rapport werden die Röntgenbilder des letzten Tages (post-OP-bilder z.b.) und auch Bilder von der Nacht gezeigt. Dieser Rapport ist gemeinsam mit dem von Baden, das heisst es ist eine Videokonferenz. Nach dem Rapport findet ausser montags noch eine Weiterbildung statt, man hat jeweils pro Woche ein Thema, und es gibt dann kurze Vorträge zu diesem Thema (z.b. Knie). Unterassistenten dürfen gerne die Vorträge machen, müssen aber eigentlich nicht. Je nachdem, wieviel OP's man hat und wieviele Eintritte, gibt es nachher noch einen Kaffee gemeinsam.

Wenn man im OP eingeteilt ist (am besten vor dem Rapport schnell auf dem Computer schauen), geht es um 8.00 im OP los. Hauptsächlich ist man da, um Haken und ähnliches zu halten, wenn aber der richtige Operateur da ist, kann man auch einmal die Wunden zunähen oder Schrauben lösen oder so. Und Fragen stellen kann man immer. Aarau bietet auch einen Nahtkurs an, den man immer zu zweit besuchen kann, er ist empfehlenswert, wenn man noch nie genäht hat. Man muss sich bei Herr Finger melden.

Wenn man nicht im OP eingeteilt ist, kann man die Eintrtte vorbereiten, das heisst selbständig die Blutentnahme anordnen (aber nicht machen), den Urinstatus anordnen, schauen, ob Röntgenbilder und die Planungen der OP vorhanden sind, sonst noch ein Röntgen und EKG anordnen. Um 10.00 treten die Patienten ein, die am Tag drauf operiert werden (man muss nur die Patienten aufnehmen, die am Tag vorher eintreten, die SDS macht nicht der Unterassistent). Dann muss man versuchen, die Patienten zu erwischen, was manchmal nicht so einfach ist, da sie ins Röntgen/EKG müssen, die Pflege etwas von ihnen will und die Anästhesie auch noch vorbeischaut. Am Besten direkt um 10.00 oder 10.30 zu ihnen gehen. Man macht ein kurzes Gespräch mit ihnen, und untersucht sie noch einmal (mehr fürs Interesse selbst, die OP-Indikation besteht eh schon, also nur schauen, dass die Haut und alles intakt und nicht gerötet ist). Dann trägt man das in den Bericht ein, überträgt die Laborwerte und alles und bespricht den Patienten dann mit einem von den Assistenten.

Wenn man Zeit hat, kann man immer nach unten in die Sprechstunden gehen zum zuschauen, je nachdem auch mithelfen. Man muss fragen, aber darf eigentlich immer mit. Mittwochs ist die "Dringlichkeitssprechstunde", wo die akuten interessanten Fälle landen. Freitags ist immer die Kinderorthopädie-Sprechstunde, die ich auch sehr interessant gefunden habe. Am Freitag Nachmittag werden auch die kleinen Klumpfüsse gegipst, was auch spannend war.

Manchmal konnten wir auch dem Stationsarzt (ziemlich viel zu tun, wenig Zeit) bei Notfalleintritten helfen, das heisst auf den Notfall gehen, dort den Patienten untersuchen und ihn fragen, was passiert sei, und dann Teile vom Bericht schreiben, zum Beispiel bei periprothetischen Femurfrakturen, Infekten von künstlichen Gelenken und ähnlichem.

Mittwoch ist die Infektvisite gemeinsam mit der Infektiologie, wenn man sich dafür interessiert, sicher spannend.

Freitag morgens findet immer noch die chirurgische Weiterbildung für alle Unterassistenten statt - es gibt auch etwas zu essen dort, also lohnt es sich zu gehen :)

Das Team in Aarau war super. Die Arbeitsbedingungen für die Assistenten sind nicht ideal, daher helfen sich alle gegenseitig immer mal wieder aus der Klemme und springen füreinander ein. Als Unterassistent wird man schnell aufgenommen, und wenn man sich anstrengt und gut mithilft darf man auch einmal andere coole Sachen machen, wie ein Knie punktieren oder Gelenke infiltrieren. Viele von den Ärzten erklären auch gerne und gut die Sachen, die sie machen. Sehr viel Zeit für uns genommen haben sich vor allem Michael, Lukas und Sina, was super war.

Ich kann die Orthopädie in Aarau also nur empfehlen, auch wenn es manchmal etwas chaotisch war.
Bewerbung
Relativ kurz vorher auch noch möglich, aber damit man den Platz auf sicher hat, sollte man ein Jahr vorher anfragen. Aber dann natürlich auch gehen, Absagen sind mühsam!
Unterricht
4x / Woche
Inhalte
Fallbesprechung
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Patienten aufnehmen
Botengänge (Nichtärztl.)
Untersuchungen anmelden
Patienten untersuchen
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
1200

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
2
Unterricht
2
Betreuung
2
Freizeit
2
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.6