PJ-Tertial Innere in Raphaelsklinik Muenster (5/2016 bis 9/2016)

Station(en)
2,3,4
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme, Station
Heimatuni
Muenster
Kommentar
Ich habe in der Raphaelsklinik mein erstes Tertial in der Inneren Medizin absolviert und kann Sie nicht weiter empfehlen.

Zuerst zum Organisatorischen:
Die Orga ist ein absolute Katastrophe. Der PJ-Beautrage hat von rein gar nichts eine Ahnung und kümmert sich auch nicht. Er "sieht das alles nicht so eng" und wir "sollten einfach mal machen". Wir wurden von ihm ohne Berufskleidung einfach auf Station gebracht und sollten dann mal anfangen zu arbeiten. Auch fanden keine Feedbackgespräche statt.Es gab keine Rotationspläne, sodass zwischendurch dann 3 PJler auf einer Station waren und auf einer anderen gar keiner....
Die Chefarztsekretärin ist sehr nett, bemüht sich und hat auch immer ein offenes Ohr.

Innere Medizin I
Die Innere Medizin 1 größte Teilbereich der Inneren Medizin in der Raphaelsklinik und soll 10 Wochen durchlaufen werden. Die meisten Patienten sind kardiologisch und werden auf 3 Stationen sowie einer gemeinschafts-privat Station behandelt. Die Station bestehen alle aus 10 3-Bett und zwei 1-Bett Zimmern und werden von 2-3 Assistenten bereut.
Die Patienten kommen hier schon vollständig untersucht und meist schon mit Therapieplan aus der ZIA an sodass man hiermit nichts zu tun hat und erstmal gar nicht so richtig über die Patienten bescheid weis.
Die Aufnahmen finden in der zentralen interdisziplinären Aufnahme (ZIA) statt. Hier sind 2 Wochen vorgesehen. Dies fand ich ganz spannend, da man strukturierte Untersuchungen lernt. Gerade hier hängt aber der Lernzuwachs stark vom Assistenten ab, da hier immer nur ein internistischer Arzt zuständig ist.

Innere Medizin II
Die Innere Medizin II Gastroenterologie ist eine kleine Abteilung und besticht durch eine durchweg unglaublich schlechte Stimmung.

Innere Medizin III
Eine Rotation in die Innere Medizin III welche sich um Onkologische und Palliative Patienten kümmert ist nicht vorgesehen und auch nicht gewünscht. Genau so wenig wie eine Rotation in die angeschlossene diabetologische Praxis erst nach mehrmaligen Nachfragen und übergehen des PJ-Beauftragten möglich ist.
Auch war es einem der Mit-PJler nicht möglich eine Woche in die Radiologie zu rotieren.

Alltag
Der Tag beginnt angenehm um 8 Uhr mit der Frühbesprechung in der die Neuaufnahmen und besonderen Vorkommnissen der Nacht. Danach geht es auf Station zum Blut abnehmen und Viggos legen. Entgegen des Flyers ist dies nicht Aufgabe der Assistenten und der PJler, sondern je nach Station waren 20 Blutentnahmen keine Seltenheit.
Danach findet meist die Kurvenvisite mit dem betreuenden Assistenten statt und danach die normale Visite. Meist wird zwischendurch noch ein oder zwei Arztbriefe geschrieben.
Einmal die Woche ist auch noch Chefvisite. Diese braucht meist bis Mittags und besteht eigentlich nur aus optimaler DRG Kodierung.
Dann ist meist schon Mittag und nach dem Mittagessen findet um 13 Uhr die Röntgenbesprechung statt.
Der Nachmittag besteht dann aus dem schreiben von Arztbriefen bis der Chef kommt und sich die Neuaufnahmen anschaut. Danach geht es dann (ausser Dienstag/Mittwoch) nach Hause.

Seminare
Die Seminare finden immer Dienstags von 14.30-15.30 Uhr und Mittwoch von 15.00-16.00 Uhr statt. Sie fallen aber auch gern mal aus. Die Qualität schwankt sehr von Dozent zu Dozent. Auch wiederholen sich die Themen relativ schnell, sodass man in einem Tertial zum Teil das selbe Thema dreimal hört.

Dienste
Es ist immer möglich Dienste mit zu machen. Man kommt später um 10.30 Uhr bleibt meist bis 23 Uhr. Dafür bekommt man einen Tag frei.

Betreuung
Die Assistenten waren alle immer sehr bemüht einen einzubinden und auch zu erklären. Leider viele eher unerfahren, sodass Sie durch ihre eigenen Aufgaben meist schon sehr ausgelastet waren.
Die Oberärzte sind den ganzen Tag in der Funktionsdiagnostik und lassen sich sehr selten auf den Stationen sehen. Sie haben kein Interesse an Lehre sodass man die Funktionsdiagnostik nicht anschauen kann.
Den Chef bekommt man einmal am Tag für die Neuaufnahmen und einmal die Woche für die Chef-Visite zu sehen. Er brummt ab und an mal fragen an einen vor sich hin. Die Antwort ist aber meist völlig egal. Er hat auch keinen Überblick wieviele PJler überhaupt da sind und wer diese sind. So fragte er einmal einen PJler wer er denn eigentlich sei und was er hier machen würde.

Verpflegung
Man bekommt am Anfang des Tertials eine Essenskarte über 60€ die man sich jedes mal Abzeichnen lassen muss. Man kann sich aber immer eine neue Karte holen und somit soviel essen wie man möchte.
Wir hatten eigentlich immer die Zeit zu Frühstücken und Mittag zu essen.

Gesamteindruck
Ingesamt finde ich die Raphaelsklinik nicht empfehlenswert. Es fehlt an Organisation und Führung. Man sieht keine Funktionsdiagnostik und macht den ganzen Tag nur Stationsarbeit. Die Assistenten sind wirklich nett und bemüht aber meist schon mit ihrer Arbeit überfordert. Die Oberärzte und den Chef interessiert Lehre nicht sodass man ausser den Stationsalltag wenig lernt.
Bewerbung
Bewerbung läuft über das IFAS der Med. Fakultät Münster.
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
Nahtkurs
EKG
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Röntgenbesprechung
Rehas anmelden
Blut abnehmen
EKGs
Briefe schreiben
Braunülen legen
Patienten untersuchen
Patienten aufnehmen
Eigene Patienten betreuen
Notaufnahme
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
20€ pro Anwesenheitstag

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen des PJlers
3
Klinik insgesamt
4
Unterricht
4
Betreuung
4
Freizeit
3
Station / Einrichtung
4
Gesamtnote
4

Durchschnitt 3.67