PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Spital Zweisimmen/Thun (5/2016 bis 9/2016)

Station(en)
Chirurgie
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station, OP, Notaufnahme
Heimatuni
Essen
Kommentar
Um zunächst mal alle Gemüter zu beruhigen: es war definitiv mein bislang bestes Tertial!!
Ok zugegeben mein erstes aber mit sehr großem Potential :)

Der Tag in der Chirurgie beginnt um 7.45 Uhr mit der Frühbesprechung, danach folgt Visite, Stationsarbeit, OP Assistenz oder Patienten Betreuung in der Ambulanz. Man darf -wie immer je nach Interesse- besonders in der Ambulanz sehr selbstständig arbeiten (Patientenaufnahme, -untersuchung, Wundversorgung, Diagnostik anordnen etc.). Bei der Stationsarbeit darf man wenn man möchte eigene Patienten mitbetreuen, ansonsten viel Briefe schreiben, untersuchen, Visite dokumentieren etc. Im OP ist man meistens 1.Assistenz, bekommt einen guten Einblick in die Chirurgie (wobei der Schwerpunkt hier sehr auf Unfallchirurgie und Viszeralchirurgie liegt und man dementsprechend oft das gleiche sieht) und darf meistens ein bisschen nähen. Natürlich hat man als Unterassistent/PJler auch weniger spannende Aufgaben wie Versicherungsdokumente, EKGs oder Datenmüllentsorgung (wobei dieser mit dem Gang ins Notspital verbunden ist –ein Highlight- ;)).
Das größte Lob geht an die lieben Assistenten, die Arbeit mit ihnen ist sehr entspannt und hat immer großen Spaß gemacht (liegt bestimmt auch daran, dass fast alle im 1.-2. Jahr sind). Da man sich das Arztzimmer mit den Internisten teilt, hat man auch viel Kontakt zur den Assistenten der Inneren, die einen auch gerne bei Patientenrarheit in der Chirurgie als Leih-UHU aufnehmen. Die schlechte Stimmung, die es wohl zu Zeiten der vorherigen Berichte gab, hat sich zum Glück vollständig aufgelöst, alle Assistenten sind ausnahmslos super nett, freuen sich über deine Hilfe, erklären gern bei Nachfrage, sprechen Fälle durch oder lassen sogar arterielle Punktionen über sich ergehen :-).
Die Chefs sind zumeist auch engagiert, man darf immer in Sprechstunden mit dabei sein, im OP bekommt man selbstständig oder sonst auf Nachfrage viel erklärt und kann selbstständig mit ihnen Patientin besprechen. Natürlich muss man sich dabei auch auf unangenehme Momente der Anatomie Befragung einstellen, dadurch steigt immerhin die Motivation doch noch mal etwas nachzuschlagen ;-). Wünschenswert wären auf jeden Fall mehr Fortbildungen, die zum Ende meines Tertials zumindest selten stattfanden. Der leitende(!) Arzt ist ein bisschen eigen, aber nett und lehrbereit, möchte leider nur manchmal lieber „jemand gescheites“ (bevorzugt männlich) mit im OP dabei haben.
Entgegen der letzten Berichte muss man seine Zeit definitiv nicht absitzen, wenn nichts mehr zu tun ist und muss sogar manchmal seine Arbeitszeit selbst verlängern, wenn man noch auf die nächsten Patienten warten möchte. Also wie immer hängt hier viel von der eigenen Motivation und Nachmittagsplanung ab.
Die Nacht- und Wochenend- Bereitschaftsdienste müssen unter den Pjlern aufgeteilt werden (je nach Besetzung können das schon mal ein paar mehr werden, meist wird man aber nicht gerufen und das Gehalt dafür ein bisschen den Schweizer Preisen angepasst (35 F pro Dienst).
Natürlich muss man sich auf ein sehr kleines Spital mit wechselndem Patientenaufkommen und eine zieemlich ländliche Umgebung einstellen. Trotz des „Sommertiefs“ waren wir jedoch meistens gut beschäftigt. Sicherlich waren nicht immer alle Tage super und manches Kritisieren im OP hat zu kleineren Demotivationsphasen geführt, insgesamt habe ich mich aber sehr wohl gefühlt und die Arbeit hat die meiste Zeit wirklich Spaß gemacht.

Aalso ich kann das Spital wirklich allen empfehlen, die gerne in kleinen Krankenhäusern mit familiärer Atmosphäre arbeiten und keine allzu großen Stadtmenschen sind… der Freizeitwert für Outdoorsport-liebhaber ist dafür natürlich enorm hoch! Dazu ist das Wohnheim für ein Wohnheim echt super, alles Wichtige vorhanden, sauber und wenn man Glück hat ist man immer in netter Gesellschaft.
Ich hoffe ich konnte eine hilfreiche und ehrliche Bewertung abgeben, wünsche allen UHUs eine ebenso schöne lehrreiche Zeit und schicke liebe Grüße auf die schöne Sonnenterrasse des Spitals! :-)
Bewerbung
1-1,5 Jahre vorher per Mail
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Fallbesprechung
Patientenvorstellung
Tätigkeiten
Notaufnahme
Briefe schreiben
Eigene Patienten betreuen
Botengänge (Nichtärztl.)
EKGs
Untersuchungen anmelden
Mitoperieren
Röntgenbesprechung
Patienten aufnehmen
Chirurgische Wundversorgung
Patienten untersuchen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Frei verfügbar
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Unterkunft gestellt
Gehalt in EUR
1200fr
Gebühren in EUR
350 wohnung

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
1
Unterricht
3
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.27