PJ-Tertial Innere in Kantonsspital St. Gallen (1/2016 bis 5/2016)

Station(en)
ZNA, Innere, Pneumo, Kardio
Einsatzbereiche
Station, Notaufnahme
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Leider war das Tertial im Kantonsspital St. Gallen das schlechteste aller drei Tertiale. Kurz vor Antritt der Stelle haben sich bei pj-ranking leider die negativen Bewertungen gehäuft. Kurz hatte ich mit dem Gedanken gespielt, doch noch die Reißleine zu ziehen und noch schnell wo anderes etwas zu suchen, doch die eigene Bequemlichkeit und die Hoffnung , dass es vielleicht doch nicht so schlimm ist wie andere berichteten, hatte mich abgehalten. Im Nachhinein ärgere ich mich ,, ich hätte besser vorher doch noch wechseln sollen.

Die Tätigkeit auf den einzelnen Stationen unterscheidet sich von Abteilung zu Abteilung nur unwesentlich. Als UHU hat man feste Aufgaben: Patienten aufnehmen, dokumentieren, Briefe schreiben, während der Visite mitgehen und auf dem Laptop Verlaufseinträge schreiben ( am Anfang schwierig wenn man das schweizerdeutsch nicht so gut versteht, aber mit der Zeit war der Wiederholungseffekt so groß, dass ein paar Brocken schweizerdeutsch reichen um alles zu erfassen), Untersuchungen anmelden. Leider geht es hierrüber nicht hinaus. Da die Anwesenheit auf Station fest eingeplant war, unabhängig von der Arbeitssituation wurde es auch leider nicht zugelassen in die Funktionsbereiche zu schauen.

Der Lerneffekt war in diesem Tertial leider extrem gering.

Wenn dann zu der äußerst schlechten, durch die Klinikstruktur verursachte Arbeitssituation noch persönliches Pech bei der Assistentauswahl hinzu kommt, wird aus einem schlechtem Tertial ein sehr schlechtes Tertial.
Meine erste Station war so schlimm, dass ich nach 3 Wochen eigentlich abreisen wollte. Meine Assistentin war dermaßen abprogrammiert von ihrer Arbeitssituation das eine angenehme Atmosphäre hier absolut Fehlanzeige war. Wenn ich was gefragt hatte, kam nur immer die Antwort, ich sei doch der Student, dass muss ich selber nachlesen, das ist nicht ihre Aufgabe. Erklärt wurde mir gar nix, noch nicht mal wie das Computerprogramm funktioniert. Dafür musste ich dann immer andere UHU's anrufen, die schon länger da waren um mir das zu zeigen (um nur ein Beispiel zu nennen).

Auf der allgemeinversichtern Kardio-Station arbeiten zwei UHU's. Das hat den Vorteil, das geteiltes Leid quasi halbes Leid ist. Das große Problem an der Kardio sind die noch stumpferen Abläufe. Man nimmt nur noch ausschließlich Patienten auf. Visite gehen oder Untersuchungen anmelden macht man nicht mehr. Ebenso kann man auch nicht mal früher gehn wenn nix mehr los ist, sondern ist dazu verdonnert seine Zeit abzusitzen (die man dann meistens mit "aus dem Fenster auf die Baustelle gucken" verbracht hat). Ohne zweiten UHU mit dem man sich wenigsten gut unterhalten konnte wäre diese Station nicht auszuhalten gewesen.

Allg. Innere war ganz gut, zwar hatte sich an der Arbeit nix geändert aber ich hatte eine super nette Assistentin die sich auch mal mit mir hingesetzt hat und was erklärt hat. Die Arbeit drum herum war trotzdem stumpfsinnig und nicht lehrreich.

Die ZNA wird ein bisschen wie die Goldene Kuh behandelt. Um hier arbeiten zu dürfen muss man vom Oberarzt persönlich empfohlen werden. (was eigentlich voll der Schwachsinn ist, weil die meisten Oberärzte einen ja gar nicht kennen) Im Nachhinein wird aber auch hier nur mit Wasser gekocht. Der Lerneffekt ist größer, man führt eigene Patienten (wenn es 0815 Fälle sind), macht Diagnostik und bespricht alles mit dem Oberarzt.

Falls es dich als PJ'ler doch nach St. Gallen verschlagen sollte, möchte ich dir folgenden Rat geben:

1. Versuch mit allen dir möglichen Mitteln doch noch die Stelle zu wechseln!!
Es lohnt sich überall anderes Innere zu machen als in dieser Klinik! Schlechter geht es nicht. Ich kenne PJ'ler die haben trotz unterschriebener Arbeitsverträge doch noch Ihre Bewerbung zurück gezogen (das war auch 4 Wochen vor Arbeitsantritt kein Problem). Nutze die Chance und mach was aus dem Innere-Tertial, nur nicht in St. Gallen. Ich kenne keinen UHU dem es gefallen hat. Die einen haben es gehasst, die anderen haben es ertragen. Aber so sollte ein Tertial nicht sein.

2. Meide folgende Stationen: Pneumo, Kardio, Gastro, bst. Allgem. Innere Stationen!

3. Les dir nochmal Punkt 1 durch und suche dir lieber eine andere Stelle. Im PJ sollte man auch was lernen und nicht nur stumpfsinnge Arbeiten ausführen.
Unterricht
5x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
EKG
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Botengänge (Nichtärztl.)
Patienten untersuchen
Patienten aufnehmen
Notaufnahme
Rehas anmelden
Untersuchungen anmelden
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht

Noten

Team/Station
4
Kontakt zur Pflege
5
Ansehen des PJlers
5
Klinik insgesamt
6
Unterricht
5
Betreuung
6
Freizeit
3
Station / Einrichtung
5
Gesamtnote
5

Durchschnitt 5.07