PJ-Tertial Gastroenterologie in Inselspital Bern (3/2016 bis 6/2016)

Station(en)
Hepatologie / Gastroenterologie
Einsatzbereiche
Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Diagnostik
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Mein Innere PJ-Tertial in der Hepatologie/Gastroenterologie am Inselspital gehört zu den besten Erfahrungen des Studiums! Ich kann es uneingeschränkt empfehlen!!!

In der Hepatologie muss man auf jeden Fall für verantwortungsbewusstes und selbstständiges Arbeiten gewappnet sein, was mir besonders gut gefallen hat!
Man betreut in der hepatologischen Ambulanz „eigene“ Patienten, inkl. Anamnese, körperlicher Untersuchung und Fibroscan-Untersuchung und stellt sie dann anschließend den Oberärzten bzw. dem Chefarzt vor. Dafür sollte man dann eine Verdachtsdiagnose, Differenzialdiagnosen und Vorschläge für Diagnostik und Therapie parat haben. Je nachdem ordnet man die entsprechende Labordiagnostik an und meldet die Patienten dann noch für Untersuchungen (z.B. Bildgebungen oder Leberbiopsien) oder klinisch-pathologische Fallkonferenzen/Tumorboards (an denen man auch teilnimmt und jeweils seine Patienten vorstellt) an und schreibt danach den Ambulanzbericht, checkt die Laborwerte etc.
Das klingt erst einmal ziemlich tough - ist es auch in den ersten paar Tagen - aber keine Sorge, man lernt das alles super schnell, wird immer routinierter und muss keine Entscheidungen alleine treffen, sondern bespricht die Procedere, etc. alles mit dem jeweils zuständigen Oberarzt/Chefarzt. Mir war es nie unangenehm meine Fragen zu stellen, ob persönlich oder bei offenen Fragen am Ende des Tages auch per Mail oder Telefon, denn das Beste ist, dass ein unglaublich positives und konstruktives Arbeitsklima herrscht und alle unglaublich freundlich und hilfsbereit sind was das Arbeiten so viel angenehmer macht. Die Stimmung im Team ist super und man fühlt sich vollkommen integriert! Insgesamt fühlt man sich gefordert, aber dafür auch an allen Ecken und Enden gefördert!
Auch die Zusammenarbeit mit den MPAs war sehr gut, bei all unseren Fragen, insbesondere am Anfang zu Abläufen und Organisatorischem, waren sie eine große Unterstützung.
Neben der Klinik hat auch wissenschaftliches Arbeiten hier einen sehr großen Stellenwert, sodass man gerne mal ein Paper im Journal Club vorstellen darf oder die Chance bekommt an einer Arbeit mitzuschreiben! Zu Fortbildungen, welche sehr regelmäßig stattfinden, sind die Studenten selbstverständlich immer eingeladen.
Dadurch, dass man so selbstständig arbeiten, mitdenken und Verantwortung übernehmen muss und nicht mehr nur noch zuguckt und Blut abnimmt, lernt man enorm viel in kurzer Zeit. Und das nicht nur inhaltlich, ich fühle mich jetzt sehr viel besser aufs wirkliche Arbeitsleben vorbereitet.
Und auch wenn ein Tag in der Ambulanz mal stressig sein kann bleibt mittags meistens Zeit gemeinsam essen zu gehen oder auf der Panoramadachterasse einen Kaffee zu trinken! Und zu verschiedenen Anlässen sind wir auch ab und zu abends alle gemeinsam Essen gegangen!

In der Gastroenterologie wiederum sind die Abläufe etwas anders strukturiert. Da es keine Ambulanz in dem Sinne wie in der Hepatologie gibt, arbeitet man weniger selbstständig, aber lernt trotzdem sehr viel, weil man je nach eigenem Engagement und Ärzten mit denen man mitläuft ein sehr gutes Teaching bekommt und auch ein paar Untersuchungen etc machen darf. Es gibt verschiedene Dienste bei denen man dann jeweils mit auf Visite, die Sprechstunde oder in die Funktionsdiagnostik geht. Auch hier gibt es regelmäßig Fortbildungen, Journal Clubs, etc!

Auch rund um die Arbeit im Bauchzentrum ist die Arbeit als Unterassistent am Inselspital nicht vergleichbar mit dem PJ in Deutschland. Das merkt man an Kleinigkeiten. Am ersten Tag wird man direkt freundlich willkommen geheißen, bekommt eine Rundgang und Einführung, alle nötigen Zugänge zu den PCs und Betriebssystemen, eine persönliche e-mail-Adresse und man ist auch bereits in den entsprechenden Verteilern, alle möglichen Tipps und Tricks und alles ist super organisiert. Insgesamt ist der Umgang sehr freundlich und alle sind hilfsbereit.
Dann gibt es immer frisches Obst und guten Kaffee for free, gutes Mittagessen und eine herrliche Dachterasse mit Blick auf die Berge.
Und Bern ist eine schöne Stadt, in der man sich schnell sehr wohlfühlt und einige hippe Ecken mit schönen Cafes und coolen Events entdecken kann. Und auch das Berner Oberland und die Umgebung mit atemberaubender Natur, vielen Seen und der Nähe zu den Bergen ist perfekt für Ausflüge und Sport an den Wochenenden, an denen man übrigens keine Dienste hat ☺

Ich kann die Hepatologie/Gastroenterologie im Inselspital allen nur unbedingt empfehlen! Für mich war es eine unglaublich gute Zeit, so dass ich nun entgegen meiner vorherigen Pläne Internistin werden möchte! ☺
Bewerbung
Bewerbung: ca. 1, besser 1 ½ Jahre vorher bei Verena Schaffner
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Fallbesprechung
Sonst. Fortbildung
Patientenvorstellung
Bildgebung
Tätigkeiten
Patienten aufnehmen
Poliklinik
Eigene Patienten betreuen
Röntgenbesprechung
Untersuchungen anmelden
Patienten untersuchen
Briefe schreiben
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
17:00 bis 18:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Essen frei / billiger
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
1100
Gebühren in EUR
50 CHF für Äquivalenzbescheinigung

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
2
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.07