PJ-Tertial Anästhesiologie in Klinikum Kemperhof (12/2015 bis 4/2016)

Station(en)
OP, Intensiv, Schmerzambulanz
Einsatzbereiche
OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station
Heimatuni
Giessen
Kommentar
Ein PJ-Tertial in der Anästhesie im Kemperhof kann ich nur empfehlen!
Man rotiert innerhalb der Abteilung in den OP, auf die Intensivstation und in die Schmerzambulanz. Wie lange man jeweils bleiben will, kann man teilweise mitentscheiden.

Im OP darf man sehr viel machen! Die Anästhesisten sind alle sehr nett und erklären unglaublich viel, auch von sich aus, ohne dass man fragen muss. Nach kurzer Zeit durfte ich in der Einleitung den Patienten komplett alleine führen, immer mit dem Anästhesisten im Hintergrund. D.h.: Unterlagen checken, Viggo legen, Präoxygenieren, Maskenbeatmung, Intubation, Überprüfung der Tubuslage/Dichtigkeit der LaMa, Einstellung des Narkosegerätes. Ab und zu durfte ich auch mal einen ZVK unter Ultraschallkontrolle legen. Dies ist jedoch eher selten, da es die Assistenten selbst auch lernen müssen und generell nicht so viele ZVKs gelegt werden.
Im OP ging es dann weiter mit Narkoseführung und wenn nötig auch Medikamentengabe, immer in Rücksprache mit dem betreuenden Anästhesisten. Auch die Dokumentation darf man übernehmen. Die Lernkurve ist unheimlich steil, weil man so viel selbst machen kann. Während der OP ist dann viel Zeit, Fragen zu stellen. Die Anästhesisten im Kemperhof erklären größtenteils sehr viel und sehr gerne!
Am Ende der OP machte man dann zusammen mit dem Anästhesisten die Ausleitung/Extubation und ich durfte auch die Übergabe im Aufwachraum machen.

In der Schmerzambulanz war ich eine Woche. Man läuft größtenteils mit und schaut zu. Es gibt 2 Teilstationäre Gruppen, die über 2 Wochen täglich zur Schmerztherapie kommen. Es ist sehr interessant, an den interdisziplinären Teamsitzungen mit Ärzten, Psychologen und Physiotherapeuten teilzunehmen.
Das Team ist sehr nett und man bekommt viel erklärt, wenn man etwas wissen möchte. Selber machen kann man aber nicht so viel.

Auf Intensivstation hilft man den Ärzten beim Kurven Schreiben, Patienten Aufnehmen, Untersuchen und Verlegen. Das ist eigentlich so die tägliche Hauptarbeit. Da es eine anästhesiologische Intensiv ist, sind die Patienten größtenteils postoperativ dort und verlassen die Intensiv nach einigen Tagen. Es gibt jedoch auch Patienten, die aufgrund ihres Zustandes länger dort liegen.
Es kommt öfters vor, dass man als PJler gerade Leerlauf hat. Dann kann man sich zum Beispiel das Ultraschallgerät holen und Patienten Sono- oder Echokardiografieren.
Je nach dem wie man sich anstellt darf man auch Pleurapunktionen durchführen, Pleurakatheter und arterielle Zugänge legen oder bei Dilatationstracheotomien assistieren (ich durfte dabei Bronchoskopieren).
Auch hier ist jeder bereit, Fragen gerne zu beantworten.

Der Anästhesieunterricht findet jeden Montag statt. Dienstag Morgens gibt es eine abteilungsinterne Fortbildung.
Aber auch die anderen Fachabteilungen bieten über die ganze Woche verteilt Unterricht an, sodass man meistens ab 14 Uhr Unterricht hat und danach nach Hause gehen kann.
Alle 2 Wochen findet im Krankenhaus Mayen, das ebenfalls dem Gemeinschaftsklinikum angehört, ein Echokardiografie- und EKG-Kurs statt, die ich sehr empfehlen kann!

Es ist auch möglich, im Notarztwagen mitzufahren. Dazu sollte man sich frühzeitig bei der Sekretärin der Anästhesie anmelden. Je nach dem, welcher Notarzt Dienst hat, wird man mehr oder weniger eingebunden. Interessant ist es auf jeden Fall!

Als PJler kann man chirurgische Dienste im Haus machen. Man bekommt dafür 10€/h und kann in der Notaufnahme mit dem diensthabenden Chirurgen mitlaufen und eigene Patienten behandeln, Wunden nähen, Briefe schreiben. Man ist im Dienst auch für die Blutentnahmen oder das Legen von Viggos auf allen chirurgischen Stationen zuständig. Wenn eine OP ansteht, ist man dann auch 1. Assistenz.

Wie oben schon gesagt, kann ich Anästhesie am Kemperhof als PJ-Wahlfach voll empfehlen. Man lernt sehr viel, darf viel selbst machen und kann immer Fragen stellen, welche dann auch gerne und umfangreich beantwortet werden!
Bewerbung
Ãœber die JGU Mainz in den angegebenen Bewerbungsfristen
Unterricht
5x / Woche
Inhalte
Prüfungsvorbereitung
EKG
Bildgebung
Patientenvorstellung
Sonst. Fortbildung
Fallbesprechung
Nahtkurs
Tätigkeiten
Patienten untersuchen
Patienten aufnehmen
Punktionen
Briefe schreiben
Eigene Patienten betreuen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
597

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.13