PJ-Tertial Chirurgie in Main-Kinzig-Kliniken Gelnhausen (5/2015 bis 9/2015)

Station(en)
A3.1, A3.2, Notaufnahme
Einsatzbereiche
OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme, Station
Heimatuni
Frankfurt
Kommentar
1. Tertial Chirurgie: 8 Wochen Allgemein-/Viszeral-/Gefäß-Chirurgie, 8 Wochen Unfallchirurgie.

Man wird auf beiden Station, insbesondere von Ärztlicher Seite aus, sehr nett aufgenommen. In der Allgemeinchirurgie (A3.1) startet der Tag um 7:15 mit der Visite. Dienstag und Donnerstag ist Chefarztvisite, bei der man ein Zimmer selbst vorstellen kann. Um 7:45 findet dann eine kurze Frühbesprechung statt. Danach steht erstmal Blutabnehmen und Viggos-Legen auf dem Programm, was überwiegend PJler-Aufgabe ist. Wenn zwei PJler auf Station sind oder gerade Blockpraktikanten/Famulanten da sind, funktioniert das auch recht gut. Ist man alleine (so wie ich die meiste Zeit) und man steht bei der 1. OP mit auf dem Plan, ist es schlicht unmöglich mit allen Blutentnahme auf der kompletten Station fertig zu werden bis sich der OP gegen 8:30 meldet. Wenn man hier Bescheid sagt, dass man jetzt in den OP muss und erstmal nicht weiter Blutabnehmen kann, erspart einem das manchmal schlechte Stimmung, wenn man wieder zurückkommt. Zum Teil nehmen die Ärzte das restliche Blut dann selbst ab, meistens stehen die Röhrchen aber immer noch da, wenn man wieder aus dem OP kommt. Ein großer Vorteil ist aber auf jeden Fall, dass man fest mit auf dem OP-Plan steht. So sieht man in den 8 Wochen alle größeren viszeralchirurgischen und gefäßchirurgischen Eingriffe, die in Gelnhausen durchgeführt werden. Bei kleineren Eingriffen (Leistenhernien, Abszessspaltungen, etc.) steht man zum Teil auch als 1. Assistenz am Tisch. Zwischen den OPs geht es dann mit Blutbabnehmen und Viggos-Legen, sowie mit der üblichen Stationsarbeit (Briefe, Sonos, etc.) weiter. Die (kleineren) Verbandswechsel, sowie das Entfernen von Fäden und Drainagen wird durch die Pflege auf Station durchgeführt. Hier ist dementsprechend ein bisschen Eigeninitiative gefragt, wenn man mal mitgehen möchte, was aber generell kein Problem ist. Für komplexere Wunden und Verbandswechsel gibt es eine eigene Wund-Schwester, die sich auch immer freut und einem sehr viel erklärt, wenn man sie mal begleiten möchte. Zu meiner Zeit in der Allgemeinchirurgie waren außerdem ABI-Messungen für gefäßchirurgische Konsile im ganzen Krankenhaus noch PJler-Aufgabe. Mittlerweile gibt es dafür aber eine eigene Gefäß-Assistentin. Wenn auf Station und im OP gerade mal nicht so viel los ist, kann man immer mal in der Notaufnahme vorbeischauen. Um 15:00 findet dann die Röntgenbesprechung für die Allgemeinchirurgie statt.

In der Unfallchirurgie (A3.2) beginnt der Tag um 7:00 mit der Röntgenbesprechung/Frühbesprechung. Die Visite findet meistens irgendwann über den Tag verteilt statt, so dass man davon nicht wirklich viel mitbekommt. Außer Dienstag und Donnerstag zur Chefarzt-Visite nach der Frühbesprechung, bei der man dabei sein sollte. Auch in der Unfallchirurgie steht man fest mit auf dem OP-Plan. Insbesondere Hüft-TEPs, bei denen man aber z.T. auch mal die 1. Assistenz übernehmen darf. Bei Knie-TEPs, Schulter-Arthroskopien und kleineren osteosynthetischen Eingriffen ist man i.d.R. auch als 1. Assistenz mit dabei. In der Unfallchirurgie ist man auch wieder fürs Blutabnehmen und Viggos-Legen zuständig, leider meistens ohne ärztliche Unterstützung. Dennoch ist es oftmals möglich, in die Notaufnahme zu gehen, wenn man gerade nicht im OP gebraucht wird. Hier kann man eigene Patienten untersuchen, aufnehmen, vor-sonographieren und chirurgische Wundversorgungen durchführen.

Im OP herrscht insgesamt eine sehr gute Atmosphäre. Die OP-Pflege habe ich noch nie so freundlich erlebt wie in Gelnhausen. Während der OP kann man immer Fragen stellen und gerade in der Unfallchirurgie viel nähen (die Allgemeinchirurgien klammern eigentlich fast alles).

Allemeines (zum gesamten PJ): In Gelnhausen gibt es keine Studientage. Frühstück und Mittagessen ist jeden Tag möglich und wird vom Krankenhaus übernommen. Kleidung wird kostenlos zur Verfügung gestellt. Ein Zimmer im Wohnheim auf dem Klinikgelände ist für 80€ pro Monat (warm, ohne Internet) zu haben. In der Woche finden meistens mehrere Seminare statt, die qualitativ überwiegend hochwertig sind. Der EKG-Kurs lohnt sich auf jeden Fall. Ein Sonographie-Kurs, der angekündigt war, fand leider nicht statt.
Bewerbung
Ãœber Dekanat
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
Prüfungsvorbereitung
Sonst. Fortbildung
EKG
Tätigkeiten
Patienten untersuchen
Patienten aufnehmen
Mitoperieren
Notaufnahme
Röntgenbesprechung
Blut abnehmen
Braunülen legen
Chirurgische Wundversorgung
Briefe schreiben
Botengänge (Nichtärztl.)
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Essen frei / billiger
Unterkunft gestellt

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
2
Unterricht
2
Betreuung
2
Freizeit
2
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
2

Durchschnitt 2.07