PJ-Tertial Innere in Spital Lachen (11/2014 bis 3/2015)

Station(en)
Innere Medizin
Einsatzbereiche
Notaufnahme, Diagnostik, Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Leipzig
Kommentar
Das Spital Lachen am Zürichsee ist ein kleines übersichtliches Haus in herrlicher Umgebung.
Für mich war mein PJ-Tertial in der Inneren Medizin dort genau die richtige Wahl, ich würde es jederzeit empfehlen und auch selbst wieder dort ein Tertial absolvieren. Vor allem um einen guten Überblick über die gesamte Innere Medizin zu erlangen eignet sich das Haus sehr. Man hat die Möglichkeit die wichtigsten Krankheitsbilder kennen zu lernen und mit Notfällen auch der Neurologie, Pädiatrie, HNO und Psychiatrie konfrontiert zu werden. Die Innere Medizin in Lachen verfügt über eine kardiologische, nephrologische, gastroenterologische und intensivmedizinische Abteilung, in denen Diagnostik (wie Gastro-, Koloskopie, Ergometrie etc.) und Therapie (wie Dialyse, Punktionen, Herzkatheter etc.) beherbergt werden.

Vor allem für Studenten, die vielleicht nicht unbedingt mal Internisten werden wollen, aber einen guten Rundumblick erlangen möchten, ist das das ideale Spital. Man wird auf den Stationen, auf dem Notfall und in den Ambulanzen eingeteilt und kann darüber hinaus in die verschiedenen Bereiche, je nach Besetzung hinein schnuppern und sich Untersuchungen anschauen und assistieren.

Am beeindruckensten war für mich der herzliche und überaus gut organisierte Empfang am ersten Tag durch das Chefsekretariat und die ärztlichen Kollegen. Alles war vorbereitet (Schließfach, Bekleidung, Vertrag, Wohnung, ...) und im Gegensatz zu so manch anderer Klinik in Deutschland wurde man freudestrahlend in Empfang genommen und erst einmal durch das Haus geführt.

Als Schweizer Pjler, sprich Uhu (Unterassistent), wird man von den ärztlichen Kollegen wie vom Pflegepersonal wert geschätzt und ein tolles Verhältnis aus Lehre und Integration ins Team gefunden. Der Dienstplan wird von den Uhus selbst geschrieben. Dieser sieht Früh- und Spätdienste, sowie Feiertags- und Wochenenddienste vor. Diese werden alle entsprechend vergütet, Wünsche können berücksichtigt werden und die eigene Tätigkeit wird von den ärztlichen Kollegen sehr wert geschätzt. So nimmt man einen festen Teil im Team ein und fühlt sich willkommen.

Wirklich toll ist die Arbeit "auf dem Notfall", der Notfallaufnahme des Spitals. Dort werden alle Patienten von internistischer oder chirurgischer Seite erstmalig gesehen. Als Uhu darf man die Patienten selbstständig aufnehmen und untersuchen. Je nach Betreuung und Erfahrung, weitere Untersuchungen und Therapien vorschlagen und diese ggf. anordnen. So erhält man mit der Zeit einen guten Überblick über die häufigen Notfälle wie Pneumonie, Otitis, akutes Koronarsyndrom, Schwindel, Gastroenterologsiche Beschwerden, Rückenschmerzen und vieles vieles mehr. Auch neurologische und urologische Patienten, Kinder und HNO-Problematiken begegnen einem häufig. Man lernt ein strukturiertes Vorgehen und kann die Patienten im Anschluss dem Assistenzarzt und Oberarzt vorstellen. Auch unter Stress und Zeitdruck gewissenhaft und übersichtlich zu arbeiten wird hier gelehrt. Den Abschlussbericht zu schreiben oder die stationäre Aufnahme zu planen liegt dann ggf. auch in der Hand des Uhus.

Auf der Station wird man langsam an die ärztliche Tätigkeit herangeführt. Man übernimmt die Dokumentation bei Visite, untersucht die Patienten, ordnet weitere Maßnahmen an, schreibt Entlassungsbriefe und kann bald auch eigene Patienten betreuen. Diese Aufgaben haben mich für meine weiteren Tertiale und meine Zeit als Assistenzarzt sehr gut vorbereitet und mir in vielen Bereichen mehr Sicherheit zu gesprochen.

An Unterricht findet jeden Morgen die Röntgenbesprechung vor. Hier können auch eigen Patienten vorgestellt werden. Einmal in der Woche findet eine Vorstellung eines aktuellen Papers durch die Assistenzärzte statt und einmal eine pharmakologische Wiederholungseinheit. Darüber hinaus gibt es wenn möglich einmal eine klinische Visite, bei der Patienten mit besonders eindrücklichem klinischem Verlauf vorgestellt werden und untersucht werden können.

Die Stimmung im Team kann man ohne schlechtes Gewissen als exzellent bezeichnen. Ein sehr nahbarer Chef mit gefühlt unendlichem Wissen leitet sein Team sehr freundlich aber bestimmt. Das merkt man an allen Ecken und Enden. Es wird respektvoll und humorvoll miteinander umgegangen. Das allmorgendliche gemeinsame Frühstück tut da sein übriges. Für ein gemeinsames Mittagessen findet man eigentlich immer Zeit. Sowohl unter den Assistenzärzten und Oberärzten als auch zwischen der Pflege und dem ärztlichen Personal herrscht ein angenehmes Klima. Außerhalb der Arbeitszeit tut das Spital einiges für ihre Mitarbeiter: da gibt es den kleine Weihnachtsmarkt im Spitalhof und die Weihnachtsfeier im Winter. Die Assistenzärzte verbringen auch privat Zeit miteinander und laden dazu die Uhus auch mal herzlich ein.

Da fast alle Uhus in Zimmern des Spitals untergebracht sind, ist man selten allein. Am Abend und Wochenende trifft man sich häufig in einer der Unterkünfte, geht zusammen auf den Lachender Weihnachtsmarkt, fährt Ski oder unternimmt einen Ausflug nach Zürich. Das Spital bietet Zimmer für 500 CHF im Monat an. Ich hatte ein Zimmer in der Spreite 14, einer 4er-WG, welche ich leider nicht unbedingt empfehlen kann. Die Entfernung zum Spital ist zwar ideal, aber die Wohnung selbst doch sehr alt und abgewohnt. Die Zimmer in der Gwerhofstraße oder gegenüber vom Spital sind daher eher zu empfehlen.

Alles in allem eine tolle Zeit im Spital Lachen, die ich nicht missen möchte und wärmstens weiter empfehlen kann!!
Bewerbung
Ca. 1,5 Jahre im Voraus habe ich mich im Sekretariat beworben und alles weitere wurde per e-mail geklärt und orgnisiert. Die Zimmerreservierung möglichst zeitnah mit Wunsch angeben. Machmal sind auch noch kurzfristig Stellen frei. Einfach anrufen oder eine e-mail an Franziska Mächler schicken.
Unterricht
3 x / Woche
Inhalte
Nahtkurs
Repetitorien
Fallbesprechung
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Patienten aufnehmen
Eigene Patienten betreuen
Patienten untersuchen
Rehas anmelden
Briefe schreiben
Röntgenbesprechung
Untersuchungen anmelden
Botengänge (Nichtärztl.)
Notaufnahme
Dienstbeginn
Nach 8:00 Uhr
Dienstende
17:00 bis 18:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
1300 CHF

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
2
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.13