PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Amperklinik Dachau (3/2015 bis 6/2015)

Station(en)
4a,b 5b 6a
Einsatzbereiche
Diagnostik, Notaufnahme, Station, OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
LMU Muenchen
Kommentar
Zunächst muss man sagen, dass man in Dachau im Pflicht-Tertial Chirurgie durch 3 Abteilungen rotiert, weshalb ich jede Abteilung hier separat bewerte:

Unfallchirurgie/Orthopädie (2 Wochen):
Die Abteilung macht neben der kleinen Unfallchirurgie recht viel Orthopädie (Gelenkersatz). Die Abteilung hat im Gegensatz zu den anderen chirurgischen Abteilungen im Haus 2 Stationen und die ganze Woche über 2 OP-Säle. Da die Abteilung aber nicht mehr Personal hat, als die anderen Abteilungen, ist eigentl. jeder chronisch überlastet. Der Tag beginnt um 07:00 mit einer unfallchirurgisch flotten rein/raus-Visite incl. Verbandwechsel, gefolgt von der Frühbesprechung um 07:30. Anschließend ist man mit Blutabnahmen und Aufnahmen beschäftigt. Ich hab mich wenn möglich aus dem OP rausgehalten, da mich das orthopädische Operieren nicht großartig interessiert hat. Zu den Hüft-TEPs muss man aber nat. als PJ´ler trotzdem, ob man will oder nicht. Hier darf man dann Haken halten und nichts von der OP sehen, da man auf der falschen Seite des Tisches steht. Bei Knie-TEPs sieht man deutlich mehr. Genäht hab ich in der U-Ch kein einziges Mal, einige Operateure schicken einen sogar raus, wenn die undankbare Hakenhalterei erledigt ist. Wer hier mehr Eigeninitiative zeigt, darf aber sicherlich auch zunähen. Ansonsten bin ich, wann immer mögl. in die Notaufnahme und hab da Patienten untersucht, was meist interessanter als die Stationsarbeit war. Mittagessen muss man einfordern, wird einem dann aber auch ohne Murren genehmigt. Nachmittags gibts noch eine tägliche Röntgenbesprechung, danach kann man dann i.d.R. Feierabend machen (gg. 15:30). Der Kontakt zur Pflege ist gut bis sehr gut, für die Oberärzte ist man meist Luft, es sei denn, sie brauchen einen Hakenhalter, die Assistenten sind fast alle nett, aber überlastet und somit nur selten in der Lage teaching zu betreiben.

Note: 4

Gefäßchirurgie (3 Wochen):
Die kleine Abteilung für Gefäßchirurgie ist mit der Gefäßchirurgie des KH München-Pasing zusammengeschlossen. Mittwochs kommt der dortige Chef zum Operieren und zur Chef-Visite nach Dachau. Bedingt durch die Kooperation mit Pasing wechseln die Assistenten teilweise auch regelmäßig zwischen beiden Häusern. Große G-Ch (Aorten usw.) wird fast ausschließlich in Pasing gemacht, Carotis-Desobliterationen aber auch in Dachau (nur mittwochs wenn der Chef da ist). Der Tag beginnt um 07:30 mit der Visite, anschließend geht man i.d.R. in den OP. Das Team ist bemüht, dass man was zu sehen bekommt und auch selbst mit Hand anlegt (sonografiert, näht, Varizen strippt etc.). Blutabnahmen und Aufnahmen kann, muss man aber nicht machen. Besprechungen finden aufgrund der geringen Größe der Abteilung nicht statt, falls nötig wird alles auf dem kurzen Dienstweg geklärt. Mittagessen ist immer möglich, pünktlicher Feierabend ebenso. Das Team ist wahnsinnig nett, man wird sofort integriert und immer wieder gefragt, ob man denn noch was bestimmtes sehen, oder gezeigt haben möchte.

Note: 1

Allgemein/Thorax/Visceralchirurgie (7 Wochen):
Hier findet der Großteil des Tertials statt. In der Tat braucht man einige Wochen, um die wichtigen OPs alle mal gesehen zu haben. Neben den Standards wird viel Tumorchirurgie, Leber und auch viel Thorax-Chirurgie angeboten. Los gehts morgens mit der Frühbesprechung um 07:15 gefolgt von der Visite und Blutabnahmen über Blutabnahmen. Anschließend darf man Patienten aufnehmen, Verbände wechseln, Drainagen ziehen etc. In den OP darf man jederzeit, muss aber nicht. Vorsicht ist bei einigen Assistenten geboten, die im PJ´ler in erster Linie ihren Handlanger für alle undankbaren Arbeiten sehen, von denen kann man sich schon mal was anhören, wenn man in den OP möchte obwohl noch nicht fertig Blut abgenommen ist auf Station. Im OP lernt man viel, sowohl die Oberärzte als auch der Chef erklären gern, erwarten aber auch, dass man sich mit der Thematik auseinandersetzt und fragen einen aus. Um 15:00 ist Röntgenbesprechung, danach kann man, wenn keine Blutabnahmen oder Viggos mehr auf einen warten, meist heimgehen. Das Team ist nett, auch die OÄs und der Chef.

Note: 2-3

Allgemeines:
PJ-Fortbildung findet 1x wöchentlich statt. Die chirurgischen Abteilungen haben zudem einmal wöchentl. im Anschluss an die Frühbesprechung interen Fortbildung, an der man auch teilnimmt. Lerntage gibts nur noch einen halben pro gearbeiteter Woche, wahlweise gesammelt oder alle 2 Wochen. Die Betreuung durch die PJ-Beauftragte ist sehr gut. Essen und Kleidung wird gestellt und es gibt 300,- Gehalt pro Monat. Mitfahren im Notarzt-Dienst ist auch jederzeit möglich. Der Kontakt zu den nichtärztlichen Mitarbeitern war immer hervorragend. Sowohl auf Station, als auch im OP. Urlaubstage konnte ich auch nehmen wann immer mir danach war. Wenn man mit den Auto kommt, hab man die Möglichkeit kostenlos im Klinik-Parkhaus zu parken.
Bewerbung
Empfehlungsschreiben ca. 1 Jahr im Vorraus
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Repetitorien
Tätigkeiten
Röntgenbesprechung
Braunülen legen
Blut abnehmen
Eigene Patienten betreuen
Botengänge (Nichtärztl.)
Chirurgische Wundversorgung
Untersuchungen anmelden
Patienten untersuchen
Briefe schreiben
Patienten aufnehmen
Rehas anmelden
Mitoperieren
Punktionen
Notaufnahme
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gesammelt am Ende
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
300

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
3
Klinik insgesamt
2
Unterricht
3
Betreuung
2
Freizeit
2
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
2

Durchschnitt 2.13