PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Oberhavel Kliniken - KH Hennigsdorf (6/2013 bis 10/2013)

Station(en)
Allgemein-Visceral-Unfallchirurgie
Einsatzbereiche
Station, OP, Notaufnahme
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Ich habe mein PJ-Terial 2013 in der Visceral- und Unfallchirurgie in Hennigsdorf absolviert.

Fazit: Ich habe einen sehr breiten Überblick über die Chirurgie erhalten, einiges gelernt und würde mein Chirurgie-Tertial nochmal dort machen.
Großer Vorteil ist, dass man sich nicht für Unfall- oder Visceralchirurgie entscheiden muss und im OP und auf den Stationen immer Trauma-, Visceral-, Neuro - und Allgemeinchirurgische sowie Urologische Patienten betreut oder bei Eingriffen assistieren kann. Ich würde das Haus insbesondere Leuten empfehlen, die die chirurgisch Grundlagen und die Breite der Chirurgie machen wollen, z.B. wer etwas chirurgisches machen möchte, aber nicht weiß was, oder wer z.B. eher Innere oder Allgemeinmedizin machen möchte und einfach die häufigen Fälle kennen lernen will. Wer allerdings schon weiß, dass er in eine bestimmte chirurgische Fachrichtung gehen möchte kann sich auch wo anders umsehen, wo man vielleicht speziellere Fälle sieht oder wer mehr selber machen möchte. Wer gar keine Lust hat, der ist in Hennigsdorf auch nicht gut aufgehoben, dafür ist das Team zu klein und man kann in einer großen Klinik besser untertauchen. Der größte Nachteil war, dass es im Sommer einfach weniger OPs gab als sonst und manchmal ruhig mehr hätte los sein dürfen. Trotzdem war alles dabei und ich habe alles gemacht, was ein chirurgisches Tertial auch bieten sollte. Riesenplus: Es gibt rund 300 Euro monatlich und das Mittagessen ist umsonst, das ist super für die Motivation! Es war ein gutes chirurgisches Tertial ohne Schnickschnack :)

Die Klinik in Hennigsdorf ist mittelgroß und frisch saniert. Die Chirurgie in Hennigsdorf hat meist einen oder zwei PJler. Es gibt eine große visceralchirurgische Station mit Schwerpunkt kolorektale Chirurgie und Kolon-/Rektumkarzinom sowie eine unfallchirurgische Station mit weniger Betten. Ich war die meiste Zeit auf der bauchchirurgischen Station, da gab es für PJler mehr zu tun (regulär Aufnahmen, einige BEs täglich, hin und wieder eine Flexüle, Briefe etc.) und fand es dort auch netter, die Patienten sind komplexer erkrankt. Viel kolorektales Karzinom, Divertikulitis, Appendizitis, akutes Abdomen, Proktologie, urologische Belegpatienten. Auf der Unfallchirurgischen Station gibt es kaum Aufnahmen, da alle über die Rettungsstelle oder Ambulanz kommen und es sind eben viele Standart-Trauma-Patienten und einige neurochirurgische Belegpatienten.
Auf der Station war der Kontakt zu den Schwestern eher mittel, die machen eher ihr Ding. Waren aber alle nett.
In der Rettungsstelle gibt es eigentlich alles außer Polytrauma-Patienten, und da es keine Urologie/Gynäkologie gibt, wird z.B. auch ein Harnverhalt von den Chirurgen versorgt.
Der Chefarzt macht immer eine kurze Visite der chirurgischen Patienten auf der Intensivstation, wo ich hin und wieder dabei war. Insgesamt habe ich die Verläufe auch da gut mitbekommen.

Ich habe Stationsarbeit gemacht, wurde da aber nie verheizt. Es gab nie übertrieben viele Blutentnahmen, Aufnahmen oder Briefe. Das hat immer alles noch Spaß gemacht. Ich war je nachdem an zwei bis vier Tagen im OP, das Team war nett dort und ich wäre insgesamt gerne noch mehr im OP gewesen, ich hätte gerne auch noch ein bisschen mehr selber gemacht. Ich durfte am Ende bei zwei kleinen Eingriffen 1. Operateur sein. Dafür muss man sich aber vorher bei den Assistenzen auch gut anstellen. Ich habe im OP auch ein paar neurochirurgische und urologische Eingriffe mitmachen dürfen und durfte auch mal selber einen suprapubischen Katheter stechen.
Wenn man möchte und Zeit hat, kann man immer in die Rettungsstelle gehen, da konnte ich ein paar Mal nähen und so. Prinzipiell kann man auch Nachtdienste machen, allerdings muss man danach den Studientag nehmen oder Wochenende haben, da es wohl vorkam, dass manche dann nur noch Dienste gemacht haben.

Die PJ-Fortbildung wird von allen Abteilungen wechselnd gehalten und fand einmal pro Woche statt (tat sie auch tatsächlich). Die chirurgischen Fortbildungen waren richtig klasse, mit Highlights wie Laparoskopie-Trainer usw., selber gipsen usw. also wirklich gut organisiert mit Sachen, an die man sonst nicht so ran kommt. Ich hatte in meiner PJ-Zeit leider nur ein ein paar chirurgische Fortbildungen :) Die anderen Fortbildungen waren teilweise gut (z.B. Psychiatrie), aber teilweise auch eher so mittelmäßig bis schlecht.

Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Bildgebung
Fallbesprechung
EKG
Nahtkurs
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Braunülen legen
Röntgenbesprechung
Blut abnehmen
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Mitoperieren
Patienten aufnehmen
Chirurgische Wundversorgung
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
1x / Woche fest
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
300

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
2
Unterricht
2
Betreuung
2
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.53